Die Verschwender vom Mars
unseren Unterlagen, Sir.«
»Nun, das sollten Sie aber. Hm, wie war doch gleich der Name? Ein Optikon, das war's.«
»Mit K?«
»C oder K. Ich weiß es nicht, und mir ist es auch gleich. Und bitte, ich möchte damit nicht wieder belästigt werden. Auf Wiederhören.« Bis zur Unterbrechung der Verbindung hörte man ihn noch verdrossen weitermurmeln.
Brandon war zufrieden.
Moore sagte: »Mark, das war das Dümmste, was du machen konntest. Über die Röhre eine falsche Identität vorspiegeln, ist ungesetzlich. Wenn er dir Schwierigkeiten macht ...«
»Warum sollte er? Er hat es schon wieder vergessen. Aber verstehst du denn nicht, Warren? Die Transraum hat ihn über die Sache ausgefragt. Er sagte mehrmals, daß er schon alles mitgeteilt hat.«
»Na gut. Aber du warst von selbst schon darauf gekommen. Was weißt du noch?«
»Wir wissen noch«, sagte Brandon, »daß Quentins Apparat Optikon genannt wurde.«
»Fitzsimmons schien das aber nicht genau zu wissen. Und da wir sowieso schon wissen, daß er sich gegen Ende seines Lebens mit der Optik befaßte, bringt uns ein Name wie Optikon auch nicht weiter.«
»Und die Transraum Versicherung sieht sich entweder nach dem Optikon um oder nach Papieren, die damit zu tun haben. Vielleicht hatte Quentin die Einzelheiten im Kopf und hatte nur ein Modell des Instruments dabei. Schließlich sagt Shea, daß man Metallgegenstände zusammentrug. Stimmt doch?«
»Zu dem Haufen gehörte auch eine Menge Metallzeug«, bekräftigte Shea.
»Das würden sie im Raum lassen, wenn die hinter Papieren her wären. Dahinter sind wir also her, hinter einem Instrument, das möglicherweise Optikon heißt.«
»Selbst wenn alle deine Theorien richtig sind, Mark, und wir ein Optikon suchen, so ist die Suche doch jetzt völlig hoffnungslos«, erklärte Moore. »Ich bezweifle, daß mehr als zehn Prozent der Trümmer in einer Umlaufbahn um Vesta geblieben sind. Die Geschwindigkeit, um von der Vesta wegzukommen, ist praktisch gleich Null. Ein glücklicher Stoß in einer glücklichen Richtung mit einer glücklichen Geschwindigkeit, das war's, was unseren Teil des Wracks in eine Umlaufbahn brachte. Der Rest ist verschwunden, hat sich im ganzen Sonnensystem ausgebreitet, umkreist auf allen erdenklichen Bahnen die Sonne.«
»Man hat Stücke eingesammelt«, sagte Brandon.
»Ja, die zehn Prozent davon, die in eine Umlaufbahn um Vesta gekommen waren. Mehr nicht.«
Brandon gab nicht auf. Er sagte nachdenklich: »Nehmen wir an, es war da, und man hat es nicht gefunden. Sind sie vielleicht von jemand ausgestochen worden?«
Mike Shea lachte. »Wir waren doch mitten drin, und wir sind mit nichts als unserer heilen Haut abspaziert und waren noch froh drum. Wer soll das denn gewesen sein?«
»Stimmt«, pflichtete ihm Moore bei. »Und wenn es jemand anderer an sich genommen hat, warum hält man es dann geheim?«
»Vielleicht weiß man nicht, was man da hat.«
»Wie sollen wir dann weiter ...« Moore unterbrach sich und wandte sich an Shea: »Was haben Sie gesagt?«
Shea sah ihn verständnislos an. »Wer? Ich?«
»Gerade eben, daß wir dort gewesen sind.« Moores Augen verengten sich. Er schüttelte den Kopf, als wolle er ihn klar bekommen, dann flüsterte er: »Große Milchstraße!«
»Was ist los?« fragte Brandon gespannt. »Was gibt's, Warren?«
»Ich bin mir nicht sicher. Du machst mich ganz verrückt mit deinen Theorien. So verrückt, daß ich anfange, sie ernst zu nehmen, glaube ich. Weißt du, wir haben Sachen aus dem Wrack mit uns genommen. Ich meine, abgesehen von unseren Sachen und den persönlichen Dingen, die wir noch hatten. Oder ich zumindest habe etwas mitgenommen.«
»Was?«
»Das war, als ich mich über die Außenseite des Wrackteils vorarbeitete – im Raum, mir kommt vor, ich sei dort, so deutlich sehe ich es vor mir – ich habe ein paar Sachen aufgehoben und sie in die Tasche meines Raumanzugs gesteckt. Ich weiß nicht, warum. Ich war wirklich nicht ganz bei mir. Ich tat es, ohne nachzudenken. Und dann hab ich sie aufgehoben. Als Andenken. Ich nahm sie mit auf die Erde zurück.«
»Wo sind sie?«
»Ich weiß nicht. Wißt ihr, wir sind nicht immer an einem Ort geblieben.«
»Du hast sie doch nicht weggeworfen?«
»Nein, aber bei Umzügen geht so einiges verloren.«
»Wenn du sie nicht weggeworfen hast, dann müssen sie irgendwo hier im Haus sein.«
»Wenn sie nicht verschwunden sind. Ich schwöre, ich erinnere mich nicht, sie in den letzten fünfzehn Jahren gesehen zu
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