Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
Gaius.
    »Aber … mein Fürst, niemand hat je eine Übereinkunft mit den Canim schließen können. Kein Aleraner würde je …« Sie unterbrach sich und biss sich auf die Unterlippe. »Hm. Aber die Tatsachen sprechen für sich. Ich höre mich schon an wie Senator Arnos.«
    »Bei weitem nicht so ermüdend«, erwiderte Gaius. Er legte Amara die Hand auf die Schulter. »Gräfin, ich muss dir zwei Dinge mitteilen. Erstens: Falls Kalarus erreicht, dass Placida und Attica keine Verstärkung schicken, wird er höchstwahrscheinlich die Hauptstadt und ihre Elementare erobern. Aquitania und die anderen Hohen Fürsten werden sich gegen ihn stellen. Unser Reich wird sich in Chaos auflösen. Zehntausende müssen ihr
Leben lassen, und falls sich Kalarus tatsächlich mit den Canim eingelassen hat, könnte es das Ende bedeuten für Alera.« Er senkte die Stimme. »Du darfst nicht scheitern. Um keinen Preis.«
    Amara schluckte.
    »Zweitens«, fuhr er noch leiser fort. »Es gibt niemanden sonst im Reich, dem ich diese Aufgabe lieber anvertrauen würde als dir. In den letzten Jahren hast du im Dienst mehr Mut gezeigt als die meisten anderen Kursoren in ihrem ganzen Leben. Du machst ihnen große Ehre - und ich bin stolz, dass ich auf die Treue eines Menschen wie dir zählen darf.«
    Amara spürte, wie sie sich innerlich aufrichtete, als sie den Ersten Fürsten ansah. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, und sie murmelte: »Danke, Herr.«
    Er nickte knapp und zog seine Hand zurück. »Dann überlasse ich dich deiner Aufgabe«, sagte er. »Viel Glück, Kursorin.«
    »Danke, Herr.«
    Gaius vollführte ein paar Gesten mit den Händen, und die Abschirmung löste sich auf und verschwand aus Amaras Sinnen. Zur gleichen Zeit wurde Gaius auf einem sanften Wind, der kaum die Pflanzen zum Schwanken brachte, vom Boden angehoben und entfernte sich beinahe lautlos in den Himmel.
    Amara blieb stehen und schaute ihrem Herrn einen Augenblick lang hinterher. Dann spürte sie plötzlich Bernard neben sich. Er legte den Arm um sie, und sie schmiegte sich an ihn.
    »Mir gefällt das alles nicht«, sagte er.
    »Mir auch nicht«, antwortete Amara. »Aber das spielt leider keine Rolle. Du solltest mit Giraldi aufbrechen und deinen Wehrhöfern berichten, was hier geschehen ist.«
    »Darum kann sich Giraldi kümmern«, entgegnete Bernard. »Ich begleite dich.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, gab Amara zurück. »Bernard, du bist …«
    »Dein Mann. Ein Veteran. Ein ausgezeichneter Jäger«, erwiderte er und schob das Kinn vor. »Ich begleite dich.«

    »Ich werde …«
    »Du wirst mich nicht davon abhalten. Und auch sonst niemand.«
    Amara spürte plötzlich ein Gefühl der Beklemmung in der Brust. Sie wandte sich ihrem Mann zu, küsste ihn sehr flüchtig auf den Mund und sagte: »Also gut. Wenn du so störrisch sein willst wie ein Esel.«
    Giraldi humpelte zu ihnen herüber. »Auf jeden Fall solltest du vorsichtig sein, Herr. Ich möchte nicht der einzige Zenturio in der Legion sein, der zwei seiner Befehlshaber verloren hat.«
    Bernard schüttelte ihm die Hand, wie es in Alera üblich war, indem sie sich bei den Unterarmen fassten. »Pass gut auf’Sana auf. Wenn sie aufwacht, sag ihr …« Er schüttelte den Kopf. »Ach, gleichgültig. Sie weiß besser als ich, was ich gesagt hätte.«
    »Natürlich«, stimmte Giraldi zu. Dann umarmte er Amara so kräftig, dass ihre Rippen knackten. »Und du. Lass dich nicht von ihm ablenken.«
    Amara erwiderte die Umarmung. »Danke.«
    Der alte Zenturio nickte, salutierte mit der Faust auf dem Herzen und humpelte aus dem Garten.
    »Also schön«, murmelte Bernard. »Wo fangen wir an?«
    »Mit jemandem, der Kalarus’ Absichten und vielleicht sogar seine genauen Pläne kennt.« Sie wandte sich Bernard zu und sagte: »Unten im Verlies.«

16
    »Du hast unserer kleinen Versammlung eben gesagt, alle Attentäter von Kalarus seien gefallen und keiner sei in Gefangenschaft geraten«, murmelte die Fürstin von Aquitania, während sie die letzten Stufen zu den Zellen unter der Zitadelle von Fürst Cereus hinunterstiegen.
    »Ja«, erwiderte Amara. »Das habe ich. Diese eine jedoch haben wir lebendig ergriffen. Es handelt sich um diejenige, die versucht hat, die Wehrhöferin Isana umzubringen.«
    »Eine Sie?«, fragte die Fürstin erstaunt. »Die anderen waren Männer.«
    »Stimmt«, antwortete Amara. »Sie gehörte zu den Blutkrähen von Kalarus. Daher weiß sie vielleicht etwas über seine Pläne. Sie hatte einen hohen

Weitere Kostenlose Bücher