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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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er. »Ich weiß, dass du da bist. Weg mit dem Sichtschild, oder ich schieße.«
    Das war nicht gerade der taktische Vorsprung, den Holly sich vorgestellt hatte. Ihr Visier war offen, und der Finger des Dieners spannte sich um den Abzug seiner Pistole.
    Sie atmete tief durch und schaltete den Sichtschild ab. »Hallo, Butler«, sagte sie ruhig.
    Butler spannte den Hahn seiner SIG SAUER. »Hallo, Captain. Kommen Sie runter, aber ganz langsam, und versuchen Sie keinen Ihrer...«
    » Legen Sie die Waffe weg «, unterbrach Holly ihn mit der tiefen, monotonen Stimme des Blicks .
    Butler kämpfte dagegen an, doch der Lauf seiner Waffe begann zu zittern.
    » Legen Sie sie weg , Butler. Bringen Sie mich nicht dazu, Ihnen das Licht auszublasen.«
    Auf Butlers Lid pulsierte eine Ader. Wie ungewöhnlich, dachte Holly. Das habe ich noch nie gesehen.
    »Kämpfen Sie nicht dagegen an, Menschenwesen. Lassen Sie es geschehen.«
    Butler öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Um Artemis zu warnen. Sie verstärkte ihre Energie, bis die Magie den Kopf des Mannes umflirrte.
    »Ich sagte, legen Sie sie weg!«
    Ein Schweißtropfen lief über die Wange des Leibwächters.
    » LEGEN SIE SIE WEG! «
    Schließlich tat Butler es, langsam und widerstrebend.
    Holly lächelte. »Gut gemacht, Menschenwesen. Und jetzt gehen Sie zurück zum Auto und tun, als ob nichts wäre.«
    Die Beine des Dieners gehorchten, allen Signalen seines Gehirns zum Trotz.
    Holly schaltete ihren Sichtschild wieder ein. Die Sache begann ihr Spaß zu machen.
     
    Artemis war dabei, auf seinem Laptop eine E-Mail zu verfassen.
     
    Sehr geehrter Doktor Guiney , schrieb er, da Ihr Hauspsychologe meinen kleinen Arty so taktlos ausgefragt hat, habe ich den Jungen aus der Schule genommen und ihn für eine Therapie in die Mont-Gaspard-Klinik in der Schweiz geschickt, zu Leuten, die etwas von ihrem Beruf verstehen. Ich erwäge ernsthaft, Sie zu verklagen. Versuchen Sie nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen, da mich das nur noch mehr verärgern würde. Und wenn ich verärgert bin, rufe ich für gewöhnlich meine Anwälte an.
    Hochachtungsvoll,
    Angeline Fowl.
     
    Artemis schickte die Nachricht ab und gestattete sich den Luxus eines verhaltenen Lächelns. Wie gerne würde er das Gesicht von Direktor Guiney sehen, wenn dieser die Mail las. Doch leider waren die Bilder von der Minikamera, die er im Büro des Schulleiters angebracht hatte, nur im Umkreis von einem Kilometer abrufbar.
    Butler öffnete die Fahrertür, verharrte einen kurzen Moment und stieg dann ein.
    Artemis klappte den Laptop zu und verstaute ihn. »Captain Short, nehme ich an. Ich würde vorschlagen, Sie sparen sich das Vibrieren und kehren ins sichtbare Spektrum zurück.«
    Langsam zeichnete sich Hollys Umriss ab. In ihrer Hand hielt sie eine schimmernde Waffe. Keine Frage, auf wen diese gerichtet war.
    »Also wirklich, Captain Short, ist das nötig?«
    Holly schnaubte. »Nun, fassen wir mal zusammen: Entführung, Körperverletzung, Erpressung und Verabredung zum Mord - Ja, ich denke, es ist nötig.«
    »Ich bitte Sie, Captain Short«, sagte Artemis mit einem Lächeln, »ich war jung und selbstsüchtig. Ob Sie es glauben oder nicht, ich finde diese Unternehmung mittlerweile auch ein wenig bedenklich.«
    »Aber nicht bedenklich genug, das Gold zurückzuerstatten?«
    »Nein«, gab Artemis zu. »Das allerdings nicht.«
    »Woher wusstest du überhaupt, dass ich hier bin?«
    Artemis verschränkte die Finger. »Dafür gab es mehrere Anzeichen. Erstens: Butler hat nicht wie sonst die Unterseite des Wagens auf Bomben überprüft. Zweitens: Er ist ohne die Sachen zurückgekommen, die er holen wollte. Drittens: Die Wagentür stand ein paar Sekunden offen, was ein guter Leibwächter nie zulassen würde. Und viertens: Es lag ein leichtes Flimmern in der Luft, als Sie eingestiegen sind. Kein großes Kunststück also.«
    Holly zog ein verdrossenes Gesicht. »Ganz schön aufmerksam für einen kleinen Menschenjungen.«
    »Ich tue mein Bestes. Aber vielleicht möchten Sie mir jetzt erklären, warum Sie hier sind, Captain Short.«
    »Als ob du das nicht wüsstest.«
    Artemis überlegte einen Moment. »Interessant. Ich nehme an, es ist etwas passiert. Und offensichtlich macht man mich dafür verantwortlich.« Er hob die Augenbrauen um einen Millimeter - eine für Artemis Fowl bereits überschwängliche Mimik. »Lassen Sie mich raten: Es gibt Menschen, die mit dem Erdvolk Handel treiben.«
    »Sehr beeindruckend«, spottete Holly. »Wenn wir

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