Die Verschwörung
Übersetzungsgerät.«
Foaly deutete mit dem Kopf auf den Commander. »Manche Leute kriegen von Oberirdisch Kopfschmerzen.«
Artemis rückte die Krawatte seiner Schuluniform zurecht. »Aha. Nun, was kann ich für Sie tun?«
»Wie kommen Sie darauf, dass wir Ihre Hilfe brauchen, Menschenwesen?«, knurrte Root, den Zigarrenstummel im Mundwinkel.
Der Junge lächelte spöttisch. »Wenn Sie nicht irgendwas von mir wollten, Commander, würde ich doch sicher in meinem eigenen Bett aufwachen, ohne die geringste Erinnerung an unsere Begegnung.«
Foaly grinste verstohlen in sich hinein.
»Du kannst froh sein, dass du nicht in einer Gefängniszelle aufwachst«, sagte Holly.
»Immer noch wütend auf mich, Captain Short? Können wir die Sache nicht zu den Akten legen?«
Hollys Blick war Antwort genug. Artemis seufzte. »Nun gut. Dann versuche ich es eben mit Raten. Einige Menschen treiben Handel mit dem Erdvolk, und Sie brauchen Butler, um die Leute aufzuspüren. Stimmt's?«
Die Unterirdischen schwiegen einen Moment. Das Ganze aus Fowls Mund zu hören, machte ihnen plötzlich klar, wie ernst die Lage wirklich war.
»Stimmt«, gab Root zu. »Okay, Foaly, bringen Sie den Menschenjungen auf den aktuellen Stand.«
Der Techniker rief eine Datei vom Zentralserver der ZUP auf. Auf dem Plasmabildschirm erschien eine Reihe von Kurzberichten der Network News. Der Reporter war ein Elf mittleren Alters mit einer Haartolle von der Größe einer Flutwelle.
»Stadtzentrum Haven City«, sagte der Reporter mit schmalziger Stimme. »Die Zentrale Untergrund-Polizei hat erneut Schmuggelware sichergestellt. Es handelt sich dabei um Laserdisks aus Hollywood mit einem geschätzten Verkaufswert von fünfhundert Gramm Gold. Des Handels verdächtigt wird die B'wa-Kell-Kobold-Bande.«
»Es kommt noch schlimmer«, warf Root mit grimmiger Miene ein.
Artemis schmunzelte. »Was, noch schlimmer?« Wieder erschien der Reporter. Diesmal loderten aus einem Lagerhaus hinter ihm Flammen empor. Seine Tolle sah ein wenig ramponiert aus.
»Heute Nacht hat die B'wa Kell ihren Terrorbereich auf das Ostufer ausgedehnt und ein Lagerhaus der Firma Koboi Laboratorien niedergebrannt. Offenbar hatte die Wichtelin mit dem goldenen Händchen sich geweigert, Schutzgeld zu bezahlen.«
Die Flammen wurden von einem weiteren Nachrichtenausschnitt abgelöst; diesmal sah man aufgebrachte Massen.
»Später kam es vor dem Polizeipräsidium zu öffentlichen Protesten, weil es der ZUP bisher nicht gelungen ist, das Kobold-Problem in den Griff zu kriegen. Viele alteingesessene Unternehmen sind durch die Erpressungen der B'wa-Kell-Organisation an den Rand des Konkurses getrieben worden. Am stärksten hatte bisher die Firma Koboi Laboratorien zu leiden, die allein im vergangenen Monat sechs Fälle von Sabotage hinnehmen musste.«
Foaly schaltete auf Standbild. Die Gesichter der Protestierenden sahen alles andere als zufrieden aus.
»Eins müssen Sie dazu wissen, Fowl: Kobolde sind dumm. Das ist kein Vorurteil, mit dem ich sie beleidigen will, sondern eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Ihr Gehirn ist nicht größer als das einer Ratte.«
Artemis nickte. »Wer organisiert dann das Ganze?«
Root drückte seine Zigarre aus. »Das wissen wir nicht. Aber es wird immer schlimmer. Anfangs hat sich die B'wa Kell mit Bagatellverbrechen begnügt, jetzt führen sie regelrecht Krieg gegen die Polizei. Letzte Nacht haben wir eine Lieferung Batterien von der Erdoberfläche abgefangen, die dazu bestimmt waren, verbotene Softnose-Lasergewehre zu betreiben.«
»Und Captain Short dachte, ich wäre der Oberirdische, der die Ware liefert.«
»So abwegig ist der Gedanke ja wohl auch nicht«, grummelte Holly.
Artemis ignorierte ihre Bemerkung. »Könnte es nicht sein, dass die Kobolde einfach nur Großhändler berauben? Batterien werden ja schließlich nicht besonders bewacht.«
Foaly lachte spöttisch. »Ich glaube, Sie haben noch nicht begriffen, wie dämlich Kobolde sind. Ein Beispiel: Einer von den B'wa-Kell-Generälen, also einer ihrer Anführer, ist dabei erwischt worden, wie er versuchte, mit einer gestohlenen Kreditkarte zu bezahlen, weil er mit seinem eigenen Namen unterschrieben hat. Nein, wer auch immer dahinter steckt, braucht einen Kontaktmann bei den Menschen, um sicherzustellen, dass auch wirklich die richtige Ware ankommt.«
»Und Sie möchten jetzt, dass ich herausfinde, wer dieser Kontaktmann ist«, sagte Artemis. »Und vor allem, wie viel er weiß.« Noch während
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