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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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spät.«
    Doch Cudgeons ohnehin grimmige Miene verfinsterte sich noch mehr. »Nun gut. Die Zeit ist sowieso reif... Vielleicht hätten wir die Batterien einfach selbst herstellen sollen.«
    »Nein. Allein der Bau einer Fabrik hätte uns um Jahre zurückgeworfen, und Foaly wäre uns garantiert auf die Schliche gekommen. Wir hatten keine andere Wahl.« Koboi schwang zu ihrem Partner herum. »Du siehst furchtbar aus. Hast du die Salbe nicht benutzt, die ich dir gegeben habe?«
    Cudgeon strich sich vorsichtig über den Kopf, der mit schauerlichen Beulen übersät war. »Die vertrage ich nicht. Da ist Kortison drin, und dagegen bin ich allergisch.«
    Cudgeons Zustand war höchst ungewöhnlich, vielleicht sogar einzigartig. Bei der Belagerung von Fowl Manor im Jahr zuvor hatte Commander Root ihn mit einem Betäubungspfeil außer Gefecht gesetzt, und unglücklicherweise hatte sich das Mittel nicht mit einer verbotenen Substanz zur Intelligenzförderung vertragen, mit der Cudgeon, damals für kurze Zeit Commander, herumexperimentierte. Als Folge sah seine Stirn nun aus wie geschmolzener Teer, und ein Augenlid hing schlaff herunter. Hässlich und dazu noch degradiert - nicht gerade eine tolle Kombination.
    »Du solltest dir diese Beulen aufstechen lassen. Dein Anblick ist kaum zu ertragen.«
    Bisweilen vergaß Opal Koboi, wen sie vor sich hatte. Briar Cudgeon war schließlich nicht einfach einer ihrer Firmenlakaien. In aller Ruhe zog er seinen spezialgefertigten Redboy-Blaster heraus und feuerte zweimal auf die Armlehne des Schwebesessels. Der Sitz wirbelte über die genoppten Gummifliesen und schleuderte Opal bäuchlings auf einen Stapel Festplatten.
    Der in Ungnade gefallene ZUP-Elf packte Opal an ihrem spitzen Kinn. »Du solltest dich besser daran gewöhnen, meine liebe Opal, denn bald wird dieses Gesicht auf sämtlichen Bildschirmen zu sehen sein - unter und über der Erde!«
    Die kleine Wichtelin ballte die Fäuste. An Ungehorsam war sie gewöhnt, und auch körperliche Gewalt war ihr nicht fremd, aber in Augenblicken wie diesen blitzte Wahnsinn in Cudgeons Augen auf. Die Drogen hatten ihn nicht nur um seine Magie und sein gutes Aussehen gebracht, sondern auch um den Verstand.
    Doch mit einem Mal war er wieder so galant wie immer und half ihr auf, als sei nichts geschehen. »Und was gibt's sonst Neues, meine Liebe? Die B'wa Kell kann es kaum erwarten, Blut zu sehen.«
    Opal strich ihr hautenges Catsuit glatt. »Captain Short ist mit dem Menschenjungen, diesem Artemis Fowl, auf dem Weg zu E37.«
    »Fowl ist hier?«, rief Cudgeon aus. »Ach ja, warum habe ich nicht früher daran gedacht, ihn verdächtigen sie natürlich als Erstes! Wunderbar! Nun, Luc Carrère, unser oberirdischer Sklave, wird sich schon um ihn kümmern. Zum Glück habe ich noch genug Magie, ihn mit dem Blick unter Kontrolle zu halten.«
    Die Wichtelin trug eine neue Schicht blutroten Lippenstift auf. »Wenn Carrère geschnappt wird, könnte es Schwierigkeiten geben.«
    »Keine Sorge«, beruhigte Cudgeon sie. »Ich habe Monsieur Carrère so oft die Erinnerung gelöscht, dass sein Gehirn leerer ist als eine frisch formatierte Festplatte. Selbst wenn er wollte, der könnte keine Geschichten mehr erzählen. Und sobald er die Drecksarbeit für uns erledigt hat, wird die französische Polizei ihn in eine hübsche kleine Gummizelle stecken.«
    Opal kicherte. Für jemanden, der nie lächelte, hatte Cudgeon einen wunderbaren Sinn für Humor.

Kapitel 6
     
    Bitte lächeln
     
     
    Schacht E37, Haven City
     
    Die ungewöhnlichen Alliierten nahmen das Kobold-Shuttle in Schacht E37 für den Transport nach Paris. Holly war alles andere als begeistert. Nicht genug, dass sie mit Artemis Fowl, dem größten Feind des Erdvolks, zusammenarbeiten musste, nun sollte sie auch noch ein Shuttle fliegen, das schon beim Hinsehen auseinander zu fallen drohte.
    Holly befestigte den drahtlosen Funksprecher an ihrem spitzen Ohr. »He, Foaly, kannst du mich hören?«
    »Klar und deutlich, Süße.«
    »Dann erklär mir doch bitte noch mal, warum ich diesen alten Knaller fliegen soll.«
    Knaller war der Insider-Ausdruck der ZUP-Piloten für ramponierte Shuttles, die einen fatalen Hang dazu hatten, gegen die Schachtwände zu knallen.
    »Du darfst diesen alten Knaller deshalb fliegen, weil die Kobolde das Ding direkt in der Abflughalle zusammengebaut haben. Die drei ursprünglichen Zuleitungstunnel sind schon vor Jahren stillgelegt worden, und es würde Tage dauern, ein neues Shuttle an

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