Die Verschwörung
ich einen Spezialauftrag für dich. Wenn du den erledigst, musst du dir nie wieder Gedanken um Geld machen. Alles, was du dazu brauchst, ist in dem Kasten. «
»Was ist das?«, fragte der Detektiv nervös, als er den Deckel öffnete. Das Ding darin sah aus wie eine Waffe, und obwohl Luc unter dem Einfluss des Blicks stand, verfügte Cudgeon nicht mehr über genug Magie, um das innere Wesen des Detektivs zu unterdrücken. Carrère machte zwar krumme Geschäfte, aber ein Mörder war er nicht.
» Das ist nur eine Spezialkamera, Luc. Wenn du auf den Hebel drückst, der wie ein Abzug aussieht, macht sie ein Bild «, erklärte Cudgeon.
»Oh«, sagte Luc benommen.
» Ein paar Freunde von mir werden dich besuchen kommen, und ich möchte, dass du sie fotografierst. Es ist eine Art Spiel. «
»Woran soll ich Ihre Freunde denn erkennen?«, fragte Luc. »Ich kriege eine Menge Besuch.«
» Sie werden nach den Batterien fragen. Sobald sie das tun, machst du ein Foto von ihnen. «
»Na klar, kein Problem.« Und das war es auch nicht, denn die Stimme würde ihm nie etwas auftragen, das er nicht tun durfte. Die Stimme war sein Freund.
Shuttlehafen E37, Paris
Holly lenkte den Knaller durch den letzten Schachtabschnitt. Ein Entfernungssensor in der Nase des Shuttles schaltete die Landebeleuchtung ein.
»Hmm« brummte Holly.
Artemis spähte durch die Windschutzscheibe aus Quartz. »Gibt es ein Problem?«
»Nein. Aber die Scheinwerfer da drüben dürften eigentlich nicht funktionieren. In diesem Terminal ist die Stromversorgung schon im letzten Jahrhundert abgebaut worden.«
»Unsere Koboldfreunde, nehme ich an.«
Holly runzelte die Stirn. »Das bezweifle ich. Ein Kobold kann nicht einmal Glühwürfel zum Leuchten bringen. Und um einen Shuttlehafen zu verkabeln, braucht man das richtige Know-how. Elfen-Know-how.«
»Kombiniere, da ist was faul«, sagte Artemis. Hätte er einen Bart gehabt, er hätte sich darüber gestrichen. »Das riecht nach Verrat. Wer hat Zugang zu dieser Spezialtechnik und ein Motiv, sie zu verkaufen?«
Holly steuerte das Shuttle auf die Andockstation zu »Das werden wir bald herausfinden. Besorgt ihr mir nur den oberirdischen Händler, dann werde ich mit dem Blick schon dafür sorgen, dass er singt.«
Mit einem Zischen schloss sich der Gummiring der Landerampe luftdicht um die Tür des Shuttles.
Butler stand bereits voller Tatendrang neben seinem Sitz, bevor das Kontrolllämpchen für die Sicherheitsgurte erloschen war.
»Bringen Sie bloß niemanden um«, warnte Holly ihn. »Das hat die ZUP nicht so gerne. Außerdem verpfeifen tote Menschenwesen selten ihre Partner.«
Sie schaltete den Wandmonitor ein und rief einen Plan des Pariser Stadtkerns auf. »Wir sind hier«, erklärte sie und zeigte auf eine Brücke; die über die Seine führte. »Direkt unter der Brücke, zweihundert Meter von Notre-Dame, der Kirche mit dem Glöckner, entfernt. Der Terminalausgang ist als Brückenträger getarnt. Bleibt vor der Tür stehen, bis ich euch grünes Licht gebe. Wir müssen vorsichtig sein. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist, dass euch ein Franzose aus der Steinmauer kommen sieht.«
»Begleiten Sie uns nicht?«, fragte Artemis.
»Nein. Befehl ist Befehl«, sagte Holly missmutig. »Das Ganze könnte eine Falle sein. Wer weiß, was für Waffen auf den Ausgang des Terminals gerichtet sind. Ihr habt Glück, ihr seid entbehrlich. Und als irische Touristen fallt ihr gar nicht weiter auf.«
»Na, prima. Und welche Spuren haben wir bis jetzt?«
Holly schob eine CD-Rom in das Steuerpult. »Foaly hat seinen Retimager an dem Kobold ausprobiert, den wir verhaftet haben. Anscheinend hat er diesen Menschenmann schon einmal gesehen.« Sie rief ein Verbrecherfoto auf den Bildschirm. »Das Bild hat Foaly im Computer von Interpol gefunden. Luc Carrère. Ein Anwalt, dem die Zulassung entzogen wurde. Arbeitet jetzt als Privatdetektiv.«
Sie druckte eine Karte aus. »Hier ist seine Adresse. Er ist gerade in eine protzige neue Wohnung gezogen. Vielleicht führt die Spur ins Leere, aber zumindest ist es ein Anfang. Ihr müsst ihn festhalten und ihm das hier zeigen.« Holly reichte Butler etwas, das wie eine Taucheruhr aussah.
»Was ist das?«, fragte der Leibwächter.
»Nur ein Sprechbildschirm. Sie halten ihn Carrère vor die Nase, und dann kann ich ihn von hier unten mit Hilfe des Blicks ausquetschen. Außerdem verfügt das Ding noch über eins von Foalys Extras: das Safetynet, eine Art persönlicher
Weitere Kostenlose Bücher