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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Satellitenempfang funktionerte. »Wir befinden uns jetzt im Rosta-Bezirk, zwanzig Kilometer nördlich von Murmansk.«
    »Was sagt Foaly über das Wetter? Ich habe keine Lust, mitten im Nichts von einem Schneesturm überrascht zu werden.«
    »Tut mir Leid, Sir, ich kriege keine Verbindung. Anscheinend sind die Magmawogen noch nicht abgeflaut.«
    »D'Arvit«, fluchte Root. »Tja, dann werden wir wohl auf gut Glück losmarschieren müssen. Butler, Sie sind hier der Experte, übernehmen Sie die Spitze. Captain Short, Sie bilden die Nachhut. Und treten Sie das menschliche Fußvolk ruhig in den Hintern, falls es trödelt.«
    Holly zwinkerte Artemis zu. »Mit dem größten Vergnügen, Sir.«
    »Das kann ich mir denken«, grunzte Root mit einem stillen Lächeln.
     
    * * *
     
    Im Schein des Mondlichts stapfte der seltsame Trupp Richtung Südosten. Als sie auf Eisenbahnschienen stießen, beschlossen sie, ihnen zu folgen. Dies war die einzige Möglichkeit, Schneeverwehungen und zugeschneiten Senken zu entgehen. Sie kamen nur langsam voran. Der Nordwind drang durch sämtliche Poren ihrer Kleidung, und die Kälte brannte auf jedem Zentimeter ihrer bloßen Haut wie eine Million elektrischer Pfeile.
    Sie sprachen nur wenig. Die arktische Kälte förderte nicht gerade ihren Drang zur Konversation, auch wenn drei von ihnen Overalls mit eingebauten Heizdrähten trugen.
    Schließlich brach Holly das Schweigen. Etwas beschäftigte sie schon seit geraumer Weile. »Sag mal, Fowl«, fragte sie ihn von hinten, »ist dein Vater eigentlich so wie du?«
    Artemis kam für einen Moment aus dem Rhythmus. »Was für eine seltsame Frage. Warum wollen Sie das wissen?«
    »Na ja, du bist nicht gerade ein Freund des Erdvolks. Was ist, wenn der Mann, den wir retten wollen, uns am Ende vernichtet?«
    Ein langes Schweigen folgte, nur unterbrochen vom Klappern der Zähne. Holly sah, dass Artemis den Kopf senkte.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Captain. Mein Vater war... ist ein Ehrenmann, auch wenn einige seiner Unternehmungen zweifellos illegal waren. Er käme niemals auf den Gedanken, einem anderen Wesen etwas anzutun.«
    Holly zog ihren Stiefel aus dem tiefen Schnee. »Und wie bist du dann darauf gekommen?«
    Artemis' Atem wehte in kleinen Eiswolken um seine Schultern nach hinten. »Ich... ich habe einen Fehler gemacht.«
    Argwöhnisch blickte Holly auf den Hinterkopf des Menschenjungen. Meinte Artemis Fowl es tatsächlich so, wie er es sagte? Das war schwer zu glauben. Noch mehr überraschte Holly allerdings, dass sie nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte. Ob sie ihm die Hand zur Versöhnung reichen oder ihm einen Tritt der Vergeltung versetzen sollte. Schließlich beschloss sie, sich jedes Urteil zu verkneifen. Jedenfalls vorläufig.
    Sie gelangten zu einer Schlucht, ausgehöhlt vom pfeifenden Wind. Butler gefiel die Gegend gar nicht. Der Instinkt des Soldaten in ihm ließ sämtliche Alarmglocken klingeln. Er hob warnend die Hand.
    Root beschleunigte, bis er Butler eingeholt hatte, die anderen beiden folgten dichtauf. »Stimmt etwas nicht?«, fragte er.
    Butler spähte mit zusammengekniffenen Augen um sich und suchte das Schneefeld nach Fußabdrücken ab. »Bin nicht sicher. Ideales Gelände für einen Hinterhalt.«
    »Vielleicht - falls jemand weiß, dass wir kommen.«
    »Und, könnte es jemand wissen?«
    Root stieß ein Schnauben aus, dass zwei Dampfwolken aus seiner Nase schossen. »Unmöglich. Der Schachtausgang ist vollkommen abgelegen, und das Sicherheits-System der ZUP ist das beste auf dem ganzen Planeten.«
    Genau in diesem Moment tauchte das Killerkommando der Kobolde über dem Kamm der Schlucht auf.
     
    * * *
     
    Butler packte Artemis am Kragen und schleuderte ihn ohne Umschweife in eine Schneewehe. Mit der anderen Hand griff er bereits nach der Waffe. »In Deckung, Artemis. Zeit, mein Gehalt zu verdienen.«
    Artemis hätte ihn erbost zurechtgewiesen, hätte er nicht kopfüber in einem dicken Schneehaufen gesteckt.
    Vier Kobolde zogen in loser Formation über ihnen hinweg, sichtbar als dunkle Schatten vor dem sternenklaren Himmel. Sie stiegen rasch auf dreihundert Meter, ohne jeden Versuch, sich zu verstecken. Sie griffen nicht an, flohen auch nicht, sondern schwebten einfach in der Luft.
    »Kobolde«, knurrte Root und legte seine Farshoot Neutrino mit der extragroßen Reichweite an. »Zu blöd, um ein Loch in den Schnee zu pinkeln. Sie hätten uns doch einfach abschießen können.«
    Butler stellte sich

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