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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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    D'Nall zog einen kleinen Spiegel aus seinem Waffenrock und kontrollierte, ob seine Schuppen auch glatt anlagen. »Diese Koboi-Flügel sind klasse. Meinst du, wir dürfen sie hinterher behalten?«
    Aymon verzog das Gesicht. Was allerdings kaum auffiel. Die Abstammung der Kobolde von den Echsen sorgte dafür, dass ihre mimischen Fähigkeiten recht begrenzt waren. »Schnauze, du dämliches Heißblut!«
    Heißblut - das war eine ziemlich üble Beleidigung für jemanden von der B'wa Kell.
    »Pass auf, was du sagst, Freundchen«, fauchte D'Nall, »sonst reiße ich dir deine gespaltene Zunge aus dem Kopf.«
    »Wir werden wohl beide keine mehr haben, wenn wir die Elfen entwischen lassen!«, gab Aymon zurück.
    Und da hatte er Recht. Die Generäle mochten keine Fehlschläge.
    »Was sollen wir denn deiner Meinung nach tun? Da ich hier der Bestaussehende bin, musst du ja wohl der Intelligenteste sein.«
    »Ist doch ganz einfach«, meldete sich Nyle zu Wort. »Wir schießen auf den Zug.«
    D'Nall zog an der Steuerung der Double-Dex und flog zu dem jüngsten der Truppe hinüber. »Idiot«, zischte er und versetzte Nyle eine Kopfnuss. »Das Ding ist radioaktiv, riechst du das denn nicht? Ein falscher Treffer, und wir sind ein Häufchen Asche.«
    »Stimmt auch wieder«, gab Nyle zu. »Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.« Aymon drosselte den Motor und ließ sich auf zweihundertfünfzig Meter Höhe sinken. Es war so verführerisch. Ein gut gezielter Strahlensatz, und die Elfe, die am Waggon hing, wäre ausgeschaltet. Dann ein weiterer Schuss, um den Menschen auf dem Dach loszuwerden. Aber das Risiko war zu groß. Ein Grad Abweichung, und er hatte seine letzten Stinkwurm-Spaghetti geschlürft.
    »Okay, Jungs«, sprach er in sein Helmmikro. »Hier ist mein Plan: So verstrahlt, wie die Ladung ist, sind unsere Zielobjekte vermutlich sowieso in ein paar Minuten tot. Wir folgen dem Zug noch eine Weile, um sicher zu sein, dann kehren wir nach Hause zurück und sagen den Generälen, wir hätten die Leichen gesehen.«
    D'Nall schwirrte zu ihm herunter. »Und werden wir uns die Leichen ansehen?«
    Aymon stöhnte. »Natürlich nicht, du Trottel! Willst du, dass dir die Augen vertrocknen und ausfallen?«
    »Igitt, nein.«
    »Na also. Alles klar?«
    »Und ob«, sagte Nyle, zog seinen Softnose Redboy und erschoss seine beiden Kollegen. Von hinten und aus allernächster Nähe. Sie hatten keine Chance. Er verfolgte ihren Sturz in voller Nahaufnahme. Der Schnee würde sie innerhalb weniger Minuten bedecken.
    Nyle schob seine Waffe zurück ins Halfter und gab die Koordinaten des Shuttlehafens in den Flugcomputer ein. Wenn man sein Reptiliengesicht genau betrachtete, konnte man den Hauch eines Grinsens erkennen. Schließlich hatte Erdland einen neuen Lieutenant.

Kapitel 9
     
    Hilflos in Haven
     
     
    Kommandozentrale, Polizeipräsidium
     
    Foaly saß vor dem Zentralrechner der ZUP und wartete auf die Ergebnisse seines letzten Datenabgleichs. Das sorgfältige Abtasten des Kobold-Shuttles mit einem Laser hatte einen vollständigen und einen halben Fingerabdruck zutage gefördert. Der vollständige hatte sich als Foalys eigener herausgestellt, was nicht weiter verwunderlich war, da er sämtliche ausrangierten Shuttleteile persönlich inspizierte. Der halbe Abdruck je doch konnte durchaus von dem Verräter stammen. Er war zwar nicht groß genug, um den Unterirdischen zu identifizieren, der der B'wa Kell ZUP-Technologie zugespielt hatte, aber er war ausreichend groß, um Unschuldige auszuschließen. Verglich man die noch verbleibenden Namen mit der Liste derjenigen, die Zugang zu Shuttleteilen hatten, sollten nicht mehr allzu viele übrig bleiben. Foaly zuckte zufrieden mit dem Schweif. Einfach genial. Da gab es keinen Grund zu falscher Bescheidenheit.
    Im Augenblick arbeitete sich der Computer mit dem halben Fingerabdruck als Vorlage durch die Personalakten. Foaly konnte nichts anderes tun als Däumchen zu drehen und auf Funkkontakt mit dem Oberflächenteam zu warten. Die Magmawogen waren immer noch aktiv. Höchst ungewöhnlich. Und auffällig. Warum nur gerade zu diesem Zeitpunkt?
    Eine vertraute Stimme unterbrach Foalys argwöhnische Gedanken.
    »Suche beendet«, verkündete der Computer in Foalys eigenem Tonfall. Noch so eine kleine Eitelkeit. »Es konnten ausgeschlossen werden: dreihundertsechsundvierzig Personen. Verbleibende Personen: vierzig.«
    Vierzig. Gar nicht so übel. Die konnte man ohne

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