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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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versetzt, ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Holly das Steuerbordtriebwerk zu Bruch geflogen hatte. Alles passte zusammen.
    Wenn er die Meldung nicht innerhalb von zehn Sekunden bestätigte, würde der Computer den Namen laut durchsagen. Foaly drückte unauffällig die Löschtaste. »Wissen Sie, Briar«, krächzte er, »diese ganzen Scherze über Ihr Hautproblem sind wirklich nicht böse gemeint. Das ist eben meine Art, Mitgefühl zu zeigen. Zufällig habe ich sogar eine Salbe...«
    Etwas Kaltes, Metallisches wurde ihm gegen den Hinterkopf gepresst. Foaly hatte genügend Actionfilme gesehen, um zu wissen, was es war.
    »Spar dir deine Salbe, du alter Esel« zischte Cudgeon ihm ins Ohr. »Die wirst du noch brauchen, wenn sie dir das Fell über die Ohren ziehen.«
     
     
    Mayak-Chemie-Zug, Nordrussland
     
    Das Erste, was Artemis spürte, war ein rhythmisches Klopfen und Rütteln entlang seiner Wirbelsäule. Ich bin im Wellnesszentrum Blackrock, dachte er. Irina massiert mir den Rücken. Genau das Richtige, vor allem nach dem Herumgeturne auf dem Zug... Der Zug!
    Natürlich, sie waren noch in dem Mayak-Zug. Das Rütteln kam daher, dass der Waggon über die Gleisfugen holperte. Artemis zwang sich, die Augen zu öffnen, und rechnete damit, vor Erschöpfung und Schmerz keinen einzigen Muskel rühren zu können. Doch zu seiner Überraschung fühlte er sich gut. Sogar mehr als gut. Er fühlte sich fantastisch. Das kam bestimmt von der Magie. Offenbar hatte Holly seine Schnittwunden und Prellungen während seiner Ohnmacht geheilt.
    Doch die anderen schienen nicht so fit zu sein. Vor allem Holly selbst nicht, die bewusstlos dalag. Root breitete gerade einen großen Mantel über sie.
    »Ah, sind Sie endlich wach?«, sagte er, ohne Artemis auch nur eines Blickes zu würdigen. »Ich begreife nicht, wie Sie nach allem, was Sie getan haben, einfach schlafen konnten.«
    »Getan? Ich? Aber ich habe Sie gerettet oder zumindest habe ich dabei geholfen.«
    »Vor allem haben Sie dabei geholfen, Holly den letzten Rest Magie abzuzapfen, während sie bewusstlos war.«
    Artemis stöhnte. Es musste bei dem Sturz passiert sein. Irgendwie war ihre Magie abgeleitet worden. »Ich verstehe, was passiert ist, aber es war purer -«
    Root hob warnend den Finger. »Sagen Sie's nicht. Der große Artemis Fowl überlässt nichts dem Zufall.«
    Gegen das Schaukeln des Zugs ankämpfend, rappelte Artemis sich auf die Knie. »Es ist hoffentlich nichts Ernstes. Sicher nur die Erschöpfung, oder?«
    Plötzlich war Roots Gesicht direkt vor ihm, so rot, dass es förmlich Hitze auszustrahlen schien. »Nichts Ernstes?!«, brüllte der Commander und verschluckte sich fast vor Zorn. »Sie hat ihren Abzugsfinger verloren! Die Tür hat ihn glatt abgetrennt. Ihre Karriere ist im Eimer. Und ihretwegen hat Holly kaum noch genug Magie, um den Blutverlust zu stoppen. Sie ist am Ende ihrer Kraft!«
    »Sie hat einen Finger verloren?«, murmelte Artemis wie betäubt.
    »Verloren ist nicht ganz das richtige Wort«, sagte der Commander und hielt ihm den abgetrennten Finger unter die Nase. »Er ist mir direkt ins Auge geflogen.« Die Haut um sein Auge begann sich bereits zu verfärben.
    »Wenn wir jetzt gleich nach Erdland zurückkehren, können Ihre Chirurgen ihn doch bestimmt wieder annähen.«
    Root schüttelte den Kopf. »Wir können jetzt nicht zurück. Ich habe das ungute Gefühl, dass sich die Lage in Haven seit unserem Abflug verändert hat. Wenn die Kobolde uns ihre Killer auf den Hals jagen können, dann ist da unten irgendwas Großes im Gange, darauf könnte ich wetten.«
    Artemis war schockiert. Holly hatte ihnen allen das Leben gerettet, und das war nun sein Dank dafür. Für die Verletzung selbst konnte er zwar nichts, aber es war geschehen, während sie ihm geholfen hatte seinen Vater zu befreien. Er stand in ihrer Schuld. »Wie lange ist das her?«, fragte er.
    »Was?«
    »Das mit dem Finger.«
    »Keine Ahnung. Eine Minute vielleicht.«
    »Dann ist noch Zeit.«
    Der Commander sah ihn verständnislos an. »Zeit wofür?«
    »Den Finger zu retten.«
    Root rieb sich über eine frisch vernarbte Stelle an der Schulter, ein Souvenir von der Schleuderpartie zum Zug. »Wie denn? Ich habe kaum noch genug Magie für den Blick .«
    Artemis schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. »Was ist mit dem Ritual? Es muss doch eine Möglichkeit geben.«
    »Wie sollen wir denn hier das Ritual vollziehen?«
    Artemis überlegte krampfhaft. Die gesamte Magie der Unterirdischen kam aus

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