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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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die Tür nachgegeben.«
    Cudgeon grinste. »Gut, dass ich schon weg war. Sonst wäre ich womöglich noch verletzt worden.«
    »Captain Kelp hat sich mit dem Rest seiner Männer weiter ins Innere zurückgezogen und versucht, die Kommandozentrale zu knacken. Der Rat ist auch dort.«
    »Perfekt«, sagte Cudgeon.
    Sputa, einer der anderen beiden B'wa-Kell-Generäle hieb mit der Faust auf den Tisch. »Nein, Cudgeon. Das ist alles andere als perfekt. Unsere Brüder sitzen in Howler's Peak und leiden.«
    »Geduld, General Sputa«, sagte Cudgeon besänftigend und tätschelte dem Kobold tatsächlich die Schulter. »Sobald das Polizeipräsidium fest in unserer Hand ist, können wir die Zellen in Howler's Peak ohne jeden Widerstand öffnen.«
    Innerlich kochte Cudgeon. Wie er diese dämlichen Kobolde hasste! Trugen Kleider aus ihrer eigenen abgelegten Haut. Widerlich. Er konnte es kaum erwarten, die DNS-Kanonen zu reaktivieren und ihr Geplapper für ein paar süße Stunden nicht mehr hören zu mussen.
    Sein Blick kreuzte sich mit dem von Opal. Sie wusste, was er dachte, und er sah ihre kleinen Zähne voller Vorfreude aufblitzen. Was für eine herrlich boshafte Kreatur.
    Aber genau deshalb musste er sie natürlich loswerden. Opal Koboi würde es niemals akzeptieren, an zweiter Stelle zu stehen.
    Er zwinkerte ihr zu. »Bald«, formte er lautlos mit den Lippen. »Bald.«

Kapitel 13
     
    Hinein in die Höhle des Löwen
     
     
    Tief unter dem Firmensitz von Koboi Laboratorien
     
    Die ZUP-Shuttle haben die Form eines Wassertropfens: ein dickes Hinterteil voller Triebwerke und eine Nase, die Stahl durchbohren könnte. Aber unsere Helden saßen ja nicht in einem ZUP-Shuttle, sondern in dem Luxusschlitten des atlantischen Botschafters, und bei dem war Bequemlichkeit eindeutig wichtiger als Geschwindigkeit. Es hatte eine Nase wie ein Gnomenhintern, sah wuchtig und teuer aus, und auf dem Kühlergrill hätte man einen Büffel braten können.
    »Dieser Riss ist also nur ein paar Minuten offen, und ich soll hineinfliegen. Ist das der ganze Plan?«, fragte Holly.
    »Einen besseren haben wir nicht«, erwiderte Root trübsinnig.
    »Na, zumindest sitzen wir in weichen Sesseln, wenn wir zerquetscht werden. Das Ding ist ungefähr so wendig wie ein dreibeiniges Nashorn.«
    »Wenn ich das geahnt hätte!«, grummelte Root. »Ursprünglich war das als Routinefahrt geplant. Außerdem hat dieses Shuttle eine ausgezeichnete Stereoanlage.«
    Butler hob die Hand. »Psst. Was ist das für ein Geräusch?«
    Sie lauschten. Das Geräusch kam aus der Tiefe unter ihnen, und es klang, als räusperte sich ein Riese.
    Holly starrte auf die Monitore der Kielkameras. »Magmawoge«, verkündete sie. »Und zwar eine ziemlich große. Die kann uns jeden Moment die Schwanzfedern ankokeln.«
    Die Felswand vor ihnen krachte und ächzte in unablässigem Dehnen und Zusammenziehen. Risse öffneten sich wie grinsende Münder voller schwarzer Zähne.
    »Da, das ist er. Nichts wie rein«, drängte Mulch. »Der Riss schließt sich schneller als das Maul eines -«
    »Er ist noch nicht breit genug«, widersprach Holly barsch. »Das ist schließlich ein Shuttle, kein einzelner dicker Zwerg mit geklauten Flügeln.«
    Mulch Diggums war viel zu verängstigt, um ernstlich beleidigt zu sein. »Wir müssen rein. Der weitet sich innen noch.«
    Normalerweise hätte Holly gewartet, bis Root ihr grünes Licht gab, doch hier war sie in ihrem Element. Niemand schrieb Captain Short vor, was sie am Steuer eines Shuttles zu tun hatte.
    Bebend öffnete sich der Riss einen weiteren Meter. Holly biss die Zähne zusammen. »Festhalten«, befahl sie und schob den Regler für die Triebwerke auf volle Kraft.
    Die Passagiere des Shuttles krallten sich in die Armlehnen, und mehr als einer schloss die Augen. Nicht aber Artemis. Er konnte es einfach nicht. Es war makaber und faszinierend zugleich, sich mit rasender Geschwindigkeit in den Riss in einer Felswand zu stürzen, über den man nicht mehr wusste als das, was einem ein kleptomanischer Zwerg erzählt hatte.
     
    * * *
     
    Holly konzentrierte sich ganz auf die Instrumente. In die Verkleidung eingebaute Kameras und Sensoren lieferten Informationen an diverse Bildschirme und Lautsprecher. Das Sonar drehte durch; es piepste so schnell, dass es fast wie ein durchgängiges Jaulen klang. Die Halogenscheinwerfer lieferten den Monitoren eine gespenstische Szenerie, und der Radarlaser zeichnete mit grünen Linien 3D-Grafiken auf einen Bildschirm. Natürlich

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