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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Landesarmee war alles andere als erfreulich. Der alte Soldat war weder für Geld noch für Ruhm empfänglich. Trotz aller Bemühungen hatte Medes kein einziges Mittel gefunden, mit dem er Nesmontu hätte bestechen können.
    »Gergu, der Oberaufseher der Vorratsspeicher, bittet um eine Unterredung«, meldete ihm sein Verwalter.
    »Führ ihn in die Pergola und bring uns Weißwein.«
    Gergu zu beeinflussen, war nicht schwierig, wenn man ihm hin und wieder seine Grenzen aufzeigte. Dieser trunksüchtige und frauenverachtende Spieler schien immer wieder in Schwermut zu versinken. Da er aber durch und durch selbstsüchtig war und nur an sein eigenes Vergnügen dachte, war Gergu trotz allem immer ein guter Handlanger. Kaum hatte er den ersten Krug geleert, lächelte der Oberaufseher unbeschwert.
    »Die Verbindung zu dem ständigen Priester in Abydos hält an und wird sogar noch enger«, erklärte er stolz.
    »Bist du dir wirklich ganz sicher, dass das keine Falle ist?«
    »Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich dort jetzt als regelmäßiger Besucher gelte und einen Teil des heiligen Reichs von Osiris besuchen durfte, in dem Votivkapellen, Stelen und Statuen stehen. Ein sehr beeindruckender Ort…
    Noch viel wichtiger aber ist, dass er mir seine Absichten –
    zumindest teilweise – mitgeteilt hat: Er möchte uns geweihte Gegenstände verkaufen, die wir aus Abydos herausholen sollen.«
    Medes war wie vor den Kopf gestoßen. Er begann, sich nun sogar ernsthaft zu fragen, ob Gergu ihn vielleicht betrügen wollte, ehe ihn ein ausführlicher Bericht doch noch überzeugte.
    »Wie verbittert dieser Priester sein muss!«
    »Dass er ein guter Mensch ist, kann man wirklich nicht behaupten. Aber welch ein Glücksfall für uns! Habt Ihr nicht schon immer von einem Verbündeten in Abydos geträumt?«
    »Ja, aber das war doch nur ein Traum…«
    »Der jetzt wahr wird, und wir sind nur noch eine Handbreit vom Erfolg entfernt«, sagte Gergu. »Der Priester hat allerdings eine Forderung gestellt: Er will wissen, wer mein Herr ist und ihn treffen.«
    »Das ist vollkommen unmöglich!«
    »Versucht doch, ihn zu verstehen. Er hat genauso viel Angst vor einer Falle wie wir und verlangt nach Sicherheiten. Wenn Ihr ihm diesen Wunsch ausschlagt, wird er sich aus der Sache zurückziehen.«
    »In meiner Lage kann ich mir ein derartiges Wagnis nicht leisten.«
    »In seiner Lage kann er das genauso wenig.«
    Medes war hin-und hergerissen. Entweder begnügte er sich jetzt mit seiner schönen Stellung und ließ alle anderen Vorhaben fahren, oder aber er stürzte sich in ein Unterfangen, bei dem er fürchten musste, alles zu verlieren.
    »Darüber muss ich erst nachdenken, Gergu.«

    Wie jeden Morgen begab sich die junge Priesterin bei Tagesanbruch an den heiligen See von Abydos, die Rückkehr des Nun, den Ozean der Energie, aus dem das Leben geboren war. Nachdem sie sich dort gereinigt hatte, füllte sie eine Schale mit Wasser für die Akazie von Osiris.
    Weil sie einen Blick im Rücken spürte, drehte sie sich um. Einer der ständigen Priester blickte sie an.
    »Was wollt Ihr, Bega?«
    »Reines Wasser. Könnt ihr bitte diese Schalen füllen?«
    »Ist das nicht Aufgabe der zeitweiligen Priester?«
    »Ich bin mir sicher, dass die Trankopfer viel wirksamer wären, wenn Ihr sie vergießen würdet.«
    »Messt mir nicht zu viel Bedeutung bei!«
    »Ihr gehört den Priesterinnen Hathors an, und Ägyptens Königin hat euch höchstpersönlich gesagt, wie sehr sie Euch schätzt. Steht Euch also etwa nicht eine große Zukunft bevor?«
    »Mag sein, aber ich will weiter nichts als Osiris dienen.«
    »Seid Ihr nicht noch ein bisschen jung für einen so kargen Weg?«
    »Mir erscheint er durchaus nicht karg, ich sehe vielmehr ein Licht, das alles fruchtbar macht, was es erreicht.«
    Bega wirkte bekümmert. »Eine schöne Vorstellung, aber was wird daraus, wenn man Abydos’ Zukunft bedenkt? Sollte der Lebensbaum eingehen, wird dieser Ort verlassen, und wir werden in alle Himmelsrichtungen zerstreut.«
    »Noch ist nicht alle Hoffnung vergebens«, entgegnete die junge Frau, »immerhin ist einer der Äste wieder grün geworden, oder nicht?«
    »Das ist aber nur ein schwacher Hoffnungsschimmer, fürchte ich. Ihr habt trotzdem Recht: Wir werden bis zum Schluss dafür kämpfen, jeder an seinem Platz.«
    »Die zeitweiligen Priester füllen Eure Schalen«, sagte sie noch, ehe sie mit einem Lächeln verschwand.
    Sie ging zu der Akazie, bei der sie der Kahle schon erwartete. Ehe

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