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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Küche ging, um sich am Spülbecken etwas zu trinken zu holen, warf er einen kurzen Blick durchs Fenster und hätte fast einen Herzschlag bekommen. Auf der anderen Straßenseite, über der hohen, dichten Buschwerkmauer, die so weit verlief, wie das Auge reichte, tauchte urplötzlich am Rand seines Blickfelds eine kleine Propellermaschine auf. Im gleichen Moment fiel ihm die Landebahn ein, die Faith erwähnt hatte. Sie lag dem Haus gegenüber und wurde vom Buschwerk abgeschirmt.
    Lee eilte zur Haustür, um sich die Landung des Flugzeugs anzuschauen. Doch bis er draußen war, war die Maschine schon verschwunden. Dann erblickte er zwischen den Wipfeln ihr Heck. Es blitzte vor ihm auf und war sofort wieder verschwunden.
    Lee stieg zur Veranda im zweiten Stock hinauf und sah von dort aus, wie die Maschine zum Stehen kam und die Insassen von Bord gingen. Ein Wagen erwartete sie, und die Leute stiegen ein. Koffer wurden ausgeladen und ins Fahrzeug verfrachtet, das dann mit den Passagieren durch eine schmale gepflasterte Öffnung, nicht weit von Faiths Haus entfernt, zwischen den Bäumen verschwand. Dann stieg auch der Pilot aus der zweimotorigen Propellermaschine, überprüfte einige Dinge am Flugzeug und stieg wieder ein. Wenige Minuten später ließ er die Maschine ans andere Ende der Bahn rollen und wendete, gab Gas und jagte über die Piste - in die Richtung, aus der er gekommen war. Er schwang sich elegant in die Luft. Die Maschine näherte sich dem Wasser, zog eine Schleife und verschwand dann schnell am Horizont.
    Lee ging ins Haus zurück und machte den Versuch, sich das Fernsehprogramm anzuschauen. Gleichzeitig lauschte er nach Faith. Nachdem er sich durch tausend Programme gezappt hatte, gelangte er zu dem Schluß, das kein einziges etwas taugte. Er spielte eine Partie Solitär. Weil es ihm großen Spaß machte, gegen sich selbst zu verlieren, ließ er noch ein Dutzend Partien folgen - mit dem gleichen Ergebnis. Er schlenderte nach unten und spielte im Spielzimmer eine Partie Lochbillard. Als die Essenszeit kam, machte er sich ein Thunfischbrot und eine Rindfleischsuppe und aß auf der Terrasse über dem Schwimmbecken. Gegen 13 Uhr schaute er dem Flugzeug bei der nächsten Landung zu. Erneut spuckte es seine Insassen aus und schwang sich wieder in die Lüfte. Lee fragte sich, ob er an Faiths Tür klopfen sollte, um nachzufragen, ob sie hungrig sei, entschied sich aber dagegen. Er schwamm eine Runde im Pool, legte sich dann auf den Beton und fing ein paar Sonnenstrahlen ein. Jede Minute, die er das Leben genoß, verursachte ihm ein schlechtes Gewissen.
    Die Stunden vergingen. Als es allmählich dunkel wurde, faßte er die Zubereitung des Abendessens ins Auge. Diesmal wollte er Faith aus ihrem Zimmer holen, damit sie etwas zu sich nahm. Er war gerade im Begriff, nach oben zu gehen, als die Tür ihres Zimmers aufging. Sie kam heraus.
    Ihr Kleid fiel ihm zuerst ins Auge: Es war weiß, aus Baumwolle, knielang und eng. Dazu trug sie einen hellblauen Pullover. Ihre Beine waren nackt, und sie trug schlichte Sandalen, die aber äußerst nobel wirkten. Ihr Haar war hübsch frisiert; ein Hauch von Make-up hob ihre Züge hervor, und blaßroter Lippenstift vervollständigte das Bild. Sie hatte eine kleine Unterarmtasche in der Hand. Der Pullover verdeckte die Schrammen an ihren Gelenken. Möglicherweise hatte sie ihn nur deswegen angezogen. Lee war zutiefst dankbar dafür, daß sie nicht mehr hinkte.
    »Willst du ausgehen?« fragte Lee.
    »Zum Abendessen. Ich sterbe vor Hunger.«
    »Ich wollte gerade etwas machen.«
    »Ich würde lieber essen gehen. Sonst fällt mir die Decke auf den Kopf.«
    »Und wo willst du hin?«
    »Tja, eigentlich hab’ ich gedacht, wir gehen zusammen.«
    Lee schaute auf seine verschossene Khakihose, die Turnschuhe und das kurzärmelige Polohemd. »Neben dir sehe ich wie ein Penner aus.«
    »Du siehst gut aus.« Sie warf einen Blick auf die Waffe in seinem Halfter. »Das Ding würde ich allerdings hierlassen.«
    Er musterte ihr Kleid. »Faith, ich weiß nicht genau, ob man in den Sachen bequem auf einer Honda sitzen kann.«
    »Der Country Club ist nur siebenhundert Meter die Straße hinunter. Es gibt da auch ein Restaurant. Ich dachte, wir gehen zu Fuß. Sieht nach einem hübschen Abend aus.«
    Lee nickte. Er verstand, daß es völlig logisch war, wenn sie nun ausgingen, und zwar aus vielerlei Gründen. »Hört sich gut an. Warte ‘nen Augenblick.« Er lief nach oben, legte das Schießeisen ab und

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