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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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verstaute es in einer Schublade. Er spritzte sich Wasser ins Gesicht, befeuchtete sein Haar ein wenig, schnappte sich seine Jacke und gesellte sich zu Faith an die Haustür, wo sie die Alarmanlage einschaltete.
    Sie verließen das Haus und überquerten den Lieferantenweg. Als sie den Gehsteig erreicht hatten, der parallel zum Hauptweg verlief, schlenderten sie unter einem Himmel dahin, dessen Farbe von Blau zu Rosa gewechselt hatte, während die Sonne unterging. Die Gartenlaternen waren inzwischen angegangen, zusammen mit den automatischen Sprinkleranlagen. Das Rauschen des Wassers hatte etwas Besänftigendes; so wirkte es zumindest auf Lee. Die Beleuchtung erzeugt eine ganz eigenartige Stimmung. Die ganze Gegend schien plötzlich in ein beinahe ätherisches Licht getaucht, als befänden sie sich in einer perfekt ausgeleuchteten Filmszene.
    Lee schaute gerade noch früh genug zum Himmel, um eine zweimotorige Propellermaschine zu sehen, die zur Landung ansetzte. Er schüttelte den Kopf.
    »Als ich das Ding heute morgen zum erstenmal sah, hab’ ich richtig Angst gekriegt.«
    »Das wäre mir nicht anders ergangen, aber als ich das erste Mal herkam, saß ich zum Glück in dieser Maschine. Das ist der letzte Flug für heute. Jetzt wird es zu dunkel.«
    Sie erreichten das Restaurant, das mit seemännischen Motiven dekoriert war: Am Eingang befand sich ein Steuerrad, an den Wänden hingen Taucherhelme, unter der Decke breitete sich ein Fischernetz aus. Die Wände bestanden aus knorrigem Fichtenholz. Lee sah Seilgeländer und ein riesiges Aquarium, in dem es von winzigen Burgen und Pflanzen und einer bunten Mischung Fische wimmelte, die da und dort hervorlugten. Das Personal war jung, tatkräftig und trug die Uniform einer Kreuzfahrtlinie. Die Kellnerin, die an Faiths und Lees Tisch bediente, war besonders quirlig. Sie nahm die Getränkebestellung entgegen. Lee entschied sich für einen Eistee, Faith bestellte eine Weinschorle. Als die Kellnerin die Bestellungen notiert hatte, sang sie ihnen mit einer lieblichen, jedoch zitternden Altstimme die Spezialitäten des Tages vor und trollte sich. Nachdem sie gegangen war, schauten Faith und Lee sich an und mußten
    lachen.
    Als sie auf ihre Getränke warteten, schaute Faith sich im Restaurant um.
    Lee musterte sie kurz. »Jemand hier, den du kennst?«
    »Nein. Ich bin eigentlich nur selten hierhergegangen. Ich hatte Angst, ich könnte jemanden treffen, der mich kennt.«
    »Keine Bange. Du hast nicht die geringste Ähnlichkeit mit Faith Lockhart.« Er betrachtete sie. »Auch wenn ich es schon mal gesagt haben sollte, du siehst wirklich ... Tja, heute abend siehst du wirklich hübsch aus. Schick, meine ich.« Er war plötzlich ganz verlegen. »Was aber nicht heißt, daß du sonst nicht auch gut aussiehst. Ich habe nur gemeint .« Lee verlor völlig den Faden, verfiel in Schweigen, lehnte sich zurück und vertiefte sich in die Speisekarte.
    Faith schaute ihn an. Sie fühlte sich so ungelenk wie er; dennoch huschte ein Lächeln über ihre Lippen. »Danke.«
    Sie blieben zwei angenehme Stunden im Restaurant, sprachen über harmlose Dinge, erzählten sich Geschichten aus der Vergangenheit und erfuhren mehr voneinander. Da Nachsaison und überdies ein Werktag war, waren nur wenige Gäste anwesend. Sie beendeten ihre Mahlzeit, tranken Kaffee, und teilten sich ein dickes Stück Kokos-Sahnekuchen zum Nachtisch. Dann zahlten sie, in bar, und legten ein großzügiges Trinkgeld drauf, das die Kellnerin nach Dienstschluß wahrscheinlich zu Jubelarien inspirierte.
    Faith und Lee gingen langsam zum Haus zurück, ein langer Verdauungsspaziergang in der kühlen Abendluft. Doch statt hineinzugehen, legte Faith ihre Handtasche an der Hintertür ab und führte Lee zum Strand. Faith zog ihre Sandalen aus, und sie setzten ihren Weg am Wasser entlang fort. Es war nun völlig dunkel. Der Wind wehte sanft und erfrischend. Sie hatten den ganzen Strand für sich allein.
    Lee warf ihr einen Blick zu. »Das war eine gute Idee. Auszugehen, meine ich. Ich hab’ es wirklich genossen.« »Wenn du willst, kannst du sehr charmant sein.«
    Er wirkte eine Sekunde lang verärgert; dann aber begriff er, daß sie ihn auf den Arm nahm. »Ich nehme an, es bringt uns irgendwie einen neuen Anfang.«
    »Daran habe ich auch gedacht.« Faith setzte sich und drückte die Füße in den Sand. Lee blieb stehen und schaute aufs Meer hinaus.
    »Und was machen wir jetzt, Lee?«
    Er setzte sich neben sie, streifte seine Schuhe ab und

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