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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Schritte vom Telefon zurück, blieb dann stehen und rührte sich nicht. Sie konnte nicht fassen, was sie gehört hatte. Eine volle Minute wirbelten entsetzte Gedanken an Verrat wie Konfetti durch ihren Geist. Dann hörte
    sie hinter sich ein Geräusch und fuhr herum. Ihr Schrei war
    kurz und spitz und raubte ihr den Atem.
    Lee stand da und starrte sie an.

KAPITEL 14
    Buchanan schaute sich auf dem überfüllten Flughafen um. Es war zwar ein Risiko gewesen, Lee Adams direkt anzurufen, aber er hatte keine andere Möglichkeit gesehen, ihn zu kontaktieren.
    Buchanans Blick schweifte über die Umgebung. Er fragte sich, wer von den Leuten auf ihn angesetzt war. Die alte Dame dort drüben, mit der großen Tasche und dem Haarknoten? Sie hatte mit ihm im Flugzeug gesessen. Der hochgewachsene Mann in mittleren Jahren, der im Gang auf und ab gegangen war, als Buchanan telefoniert hatte? Auch er war in der Maschine gewesen.
    In Wahrheit konnten Thornhills Leute überall sein. Jeder konnte für ihn arbeiten. Es war wie ein Angriff mit Nervengas: Der Feind war unsichtbar. Buchanan überkam ein bedrückendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
    Seine größte Angst war, daß Thornhill den Versuch machte, Faith in diese Sache zu verwickeln. Oder daß er sie plötzlich als Belastung empfand. Er, Buchanan, mochte Faith fortgejagt haben, aber er würde sie niemals verraten. Deshalb hatte er ja Adams engagiert, um ein Auge auf sie zu haben. Je näher das Ende rückte, um so mehr mußte er für Faiths Sicherheit sorgen.
    Buchanan hatte nach der schlichtesten Logik gehandelt, im Telefonbuch nachgeblättert und - es war kaum zu glauben - Erfolg gehabt. Lee Adams stand als erster in der Rubrik Privatdetektive. Buchanan hätte am liebsten laut gelacht bei den Gedanken an das, was er getan hatte. Doch im Unterschied zu Thornhill verfügte er nicht über ein Heer von Handlangern. Es war gut möglich, daß Adams sich noch nicht gemeldet hatte, weil er tot war.
    Buchanan verharrte einen Moment. Sollte er einfach an den Schalter gehen, den erstbesten Flug in einen abgelegenen Winkel der Erde buchen und sich aus dem Staub machen? Es war leicht, sich so etwas vorzustellen, aber es zu tun war eine andere Sache. Er malte sich seine Flucht aus. Thornhills bislang unsichtbares Heer würde plötzlich materialisieren, sich aus der Finsternis auf ihn stürzen und mit amtlich aussehenden Ausweisen wedeln, damit niemand es wagte, sich einzumischen. Dann würde man ihn in den Sperrzonen des Flughafens von Philadelphia in einen stillen Raum geleiten. Dort würde Robert Thornhill ihn mit gelassener Miene erwarten - die Pfeife zwischen den Zähnen, in einen Anzug mit Weste und beiläufige Arroganz gekleidet. Er würde ihn mit ruhiger Stimme fragen, ob er vorhabe, noch in dieser Minute zu sterben. In diesem Fall werde er ihm gefällig sein. Und Buchanan würde absolut keine Antwort einfallen.
    Schließlich tat er das einzige, was er tun konnte. Er verließ den Flughafen, stieg in den wartenden Wagen und fuhr los, um seinen Freund, den Senator, zu treffen und mit seiner lächelnden, entwaffnenden Art und dem Abhörgerät, das er am Körper trug, einen weiteren Nagel in den Sarg des Mannes zu schlagen. Das Ding war so gut getarnt und technisch so fortgeschritten, daß es nicht einmal die ausgefeiltesten Detektoren Alarm schlagen ließ. Ein Aufnahmewagen würde ihn bis an sein Ziel verfolgen und jedes Wort mitschneiden, das er und der Senator sprachen.
    Als Hilfsinstrument - für den Fall, daß das Abhörgerät irgendwie gestört werden sollte - war ein Kassettenrecorder in den Rahmen seines Aktenkoffers eingebaut. Eine leichte Drehung des Griffs, und das Gerät war eingeschaltet. Auch der Recorder war vom ausgeklügeltsten Flughafensicherheitssystem nicht aufzuspüren. Thornhill hatte wirklich an alles gedacht. Der Teufel soll ihn holen.
    Während der Fahrt beschäftigte Buchanan sich mit einer ungeheuer anregenden Phantasievorstellung, in der ein winselnder, gebrochener Thornhill, ein sich windendes Knäuel giftiger Schlangen, kochendes Öl und eine rostige Machete die Hauptrollen spielten.
    Wenn Träume doch nur wahr werden könnten.
    Der Mann, der in der Flughafenhalle saß, war sauber rasiert, Mitte dreißig, trug einen konservativen dunklen Anzug und war mit einem Laptop-Computer beschäftigt. Mit anderen Worten: Er sah aus wie tausend andere Geschäftsreisende in dieser Umgebung. Er wirkte beschäftigt und konzentriert, und manchmal führte er sogar ein

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