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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Selbstgespräch. Auf jeden Menschen, der an ihm vorüberging, wirkte er wie jemand, der sich auf ein Verkaufsgespräch vorbereitet oder einen Marktbericht erstellt. In Wirklichkeit sprach er leise in ein winziges Mikrofon, das in seiner Krawatte versteckt war. Die InfrarotDatenports auf der Hinterseite des Computers waren in Wirklichkeit Sensoren. Einer empfing elektronische Signale. Der andere war ein Klangstab, der Worte auffing und auf den Monitor übertrug. Der erste Sensor empfing nun die Telefonnummer, die Buchanan angerufen hatte, und zeigte sie automatisch an, während der Klangstab die Worte auf dem Monitor erscheinen ließ - wenngleich ein wenig verstümmelt, was an den vielen Gesprächen lag, die auf dem Flughafen geführt wurden. Aber es kam genug durch, um den Mann nervös zu machen. Die Worte »Wo ist Faith Lockhart?« starrten ihn vom Monitor an.
    Der Mann überspielte die Telefonnummer und weitere Informationen an seine Kollegen in Washington. Sekunden später hatte ein Computer in Langley den Besitzer des angerufenen Telefons und die Adresse ausfindig gemacht, auf die es registriert war. Minuten später wurde ein sehr erfahrenes Team von Profis - das mit Robert Thornhill, der auf eine solche Mission nur gewartet hatte, ideologisch völlig übereinstimmte - zu Lee Adams’ Wohnung in Marsch gesetzt.
    Thornhills Instruktionen waren einfach. Falls Faith Lockhart sich in der Wohnung aufhielt, war sie zu »terminieren«, wie es im offiziellen Spionagejargon milde hieß - als wolle man sie lediglich entlassen und sie bitten, ihren Schreibtisch zu räumen, statt ihr eine Kugel in den Kopf zu jagen. Jeder, der sich bei Faith aufhielt, sollte das gleiche Schicksal erleiden.
    Zum Wohle des Vaterlandes.
     

KAPITEL 15
    »Sie haben mich zu Tode erschreckt.« Faith zitterte am ganzen Körper.
    Lee kam ins Zimmer und schaute sich um. »Was tun Sie in meinem Büro?«
    »Nichts! Ich bin nur ... herumgegangen. Ich wußte nicht mal, daß Sie hier ein Büro haben.«
    »Weil Sie es nicht zu wissen brauchten.«
    »Als ich hier reinkam, dachte ich, ich hätte vor dem Fenster ein Geräusch gehört.«
    »Sie haben ein Geräusch gehört, aber es kam nicht vom Fenster.« Er deutete auf den Türrahmen.
    Faith bemerkte ein Stück aus weißem Kunststoff, das am Holz befestigt war.
    »Ein Sensor. Jeder, der die Bürotür aufmacht, löst ihn aus und aktiviert diesen Piepser hier.« Er nahm das Gerät aus der Tasche. »Hätte ich Max nicht unten bei Mrs. Carter beruhigen müssen, wäre ich viel früher hier gewesen.« Er musterte sie finster. »Ich mag so was nicht, Faith.«
    »He, ich habe mich nur umgeschaut, um die Zeit totzuschlagen.«
    »Totschlagen ist eine interessante Wortwahl.«
    »Lee, ich bin nicht in eine Verschwörung gegen Sie verwickelt. Großes Ehrenwort.«
    »Machen wir mit dem Packen weiter. Ich möchte Ihre Bankfritzen nicht warten lassen.«
    Faith vermied es, das Telefon noch einmal anzuschauen. Lee konnte die Nachricht nicht gehört haben. Buchanan hatte ihn also beauftragt, sie zu beschatten. Hatte Lee gestern abend den FBI-Mann erschossen? Würde es ihm, wenn sie im Flugzeug saßen, irgendwie gelingen, sie in zehn Kilometern Höhe aus der Maschine zu stoßen? Würde er sich krumm und schief lachen, wenn sie kreischend in die Tiefe fiel?
    Quatsch. Seit gestern abend hätte er sie jederzeit umbringen können. Er hätte sie schon als Leiche vor dem Cottage zurücklassen können. Ja, das wäre die einfachste Möglichkeit gewesen - es sei denn, Danny Buchanan wollte wissen, wieviel sie dem FBI schon erzählt hatte. Das würde erklären, weshalb sie noch lebte. Und auch, warum Lee so sehr darauf bedacht war, sie zum Reden zu bringen. Wenn sie erst mal ausgepackt hatte, würde er sie töten. Und jetzt flogen sie zusammen in eine Stadt an der Küste von North Carolina, die um diese Jahreszeit größtenteils verlassen war. Faith ging langsam aus dem Zimmer - eine Todgeweihte auf dem Weg zur Exekution.
    Zwanzig Minuten später schloß sie die kleine Reisetasche und schob den Träger ihrer Handtasche über Kopf und Schulter. Lee kam ins Schlafzimmer. Er hatte sich den Schnäuzer und den Bart wieder angeklebt. Die Baseballmütze war verschwunden. Er hielt seine Pistole, zwei Munitionsschachteln und ein Gürtelhalfter in der Hand.
    Faith beobachtete, wie er die Sachen in einer Art MiniAluminiumkoffer verstaute. »Sie können keine Waffe in ein Flugzeug mitnehmen«, sagte sie.
    »Soll das ein Witz sein?« Er klappte den

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