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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gewohntes Blau annahmen. Er verstaute die Linsen in einem speziellen Etui in seiner Reisetasche. »Die Scheißdinger machen mich verrückt.«
    Faith schaute nach vorn, sah aber nur heruntergekommene Häuser, rissige Gehsteige und kränklich aussehende Bäume und Wiesen. Sie bewegten sich parallel zur Route 1 in Virginia, die auch unter dem Namen Jefferson Davis Highway bekannt war, nach dem einstigen Präsidenten der Konföderation. Faith fand es seltsam, daß sie ausgerechnet hier gelandet waren, denn auch Jefferson Davis war lange Zeit gejagt worden. Nach dem verlorenen Bürgerkrieg hatte man ihn durch den ganzen Süden gehetzt. Schließlich hatten die Blauen ihn eingeholt, und Davis hatte lange Zeit im Gefängnis gesessen. Faith hatte keine Lust, das gleiche Schicksal zu erleben.
    Normalerweise bekam sie diesen Teil des nördlichen Virginia nicht zu sehen. Die Gegend war stark industrialisiert und wimmelte von Kleinbetrieben, Lastwagen- und Bootsreparaturwerkstätten und den üblichen, unseriös aussehenden Gebrauchtwagenhändlern, die in rostigen Wohnwagen ihren obskuren Geschäften nachgingen. Sie sah auch einen Flohmarkt, der in einem heruntergekommenen Gebäude untergebracht war, dessen Dach nur ein Stützbalken vor dem Zusammenbruch bewahrte. Sie empfand leichte Überraschung, als Lee sich umdrehte und auf den Jeff Davis zuhielt. Sie beeilte sich, ihn nicht zu verlieren.
    »Sollten wir die Stadt nicht lieber verlassen? Du hast doch gesagt, das FBI kann alles. Außerdem haben wir auch die anderen auf den Fersen, über die du mir nichts sagen willst. Ich wette, die sind genauso schlimm, wenn nicht schlimmer. Und wir schlendern hier durch die Vorstadt.«
    Lee sagte nichts, und so packte sie schließlich seinen Arm. »Lee, kannst du mir bitte sagen, was los ist?«
    Er blieb so abrupt stehen, daß sie gegen ihn prallte. Ihr war, als wäre sie gegen eine Mauer gelaufen.
    Lee schaute sie kurz an. »Hör mal, vielleicht bin ich ja blöd. Aber ich werde das Gefühl nicht los, je mehr du weißt, um so eher fällt dir irgendein Schwachsinn ein, der uns beide ins Grab bringt.«
    »Die Sache am Flughafen tut mir leid, Lee. Du hast recht, es war blöd. Aber ich hatte meine Gründe.«
    »Deine Gründe sind einen Scheißdreck wert. Dein ganzes Leben ist ein Scheißdreck«, sagte er wütend und stapfte mit langen Schritten weiter.
    Sie eilte an seine Seite, zerrte an seinem Arm und hob die Fäuste.
    »Na schön, wenn du wirklich so empfindest ... Was hältst du davon, wenn wir getrennte Wege gehen? Hier und jetzt. Jeder für sich allein.«
    Er stützte eine Hand auf die Hüfte. »Deinetwegen kann ich weder nach Hause gehen noch meine Kreditkarte benützen. Ich habe keine Kanone mehr, das FBI sitzt mir im Nacken, und ich hab’ nur noch vier Mäuse in der Brieftasche. Deinem Angebot kann man wirklich kaum widerstehen.«
    »Du kannst die Hälfte meiner Barschaft haben.«
    »Und wo genau willst du hin?«
    »Mein Leben mag ja ein Scheißdreck sein, aber auch wenn es dich erschreckt: Ich kann wirklich auf mich aufpassen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir bleiben zusammen. Aus vielen Gründen. Wenn man uns schnappt, möchte ich nämlich, daß du neben mir stehst und sofort auf das Grab deiner Mutter schwörst, daß ich nur ein unschuldiger kleiner Kerl bin, der versehentlich in deinen Alptraum verwickelt wurde.«
    »Lee!«
    »Ende der Diskussion.«
    Er ging schnell weiter, und Faith beschloß, nichts mehr zu sagen. In Wahrheit wollte sie gar nicht allein weitermachen. Sie lief hinter ihm her, und sie kehrten wieder auf die Route 1 zurück. Bei Grün überquerten sie die Straße.
    »Ich möchte, daß du hier wartest«, sagte Lee und stellte die Reisetaschen ab. »Könnte sein, daß man mich dort wiedererkennt, wo ich hin will, und ich möchte nicht, daß du dann bei mir bist.«
    Faith schaute sich um. Hinter ihr war ein zwei Meter hoher Maschendrahtzaun, der oben mit Stacheldraht begrenzt war. Dahinter lag das Gelände einer Firma, die Boote reparierte. Hinter dem Zaun schlich ein Dobermann herum. Mußten Boote wirklich so bewacht werden? Vielleicht war es in dieser Gegend üblich. Das Unternehmen an der nächsten Ecke befand sich in einem häßlichen Holzgebäude, über dessen Fenstern große rote Spruchbänder verliefen. Sie priesen neue und gebrauchte Motorräder an, »die besten Schnäppchen der Stadt«. Auf dem Parkplatz wimmelte es von Zweirädern.
    »Muß ich allein hier stehenbleiben?« fragte Faith.
    Lee zog die

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