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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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testen. Setzen Sie sich nur drauf.«
    Faith errötete. »Ihre Sprüche gefallen mir n...«
    »Na, reg dich mal nicht auf. Falls du irgendwas brauchst, ich heiß’ Rick.« Er hielt ihr seine Karte hin und zwinkerte erneut. »Meine Privatnummer steht auf der Rückseite, Süße«, fügte er leise hinzu.
    Faith musterte die Karte mit Abscheu. »Na schön, Rick, aber ich stehe auf offene Worte. Sind Sie Manns genug, die Wahrheit zu ertragen?«
    Rick wirkte nun nicht mehr ganz so selbstsicher. »Ich bin Manns genug für alles, Kleine.«
    »Freut mich zu hören. Mein Freund ist in dem Geschäft da. Er ist ungefähr so groß wie Sie, hat aber den Körper eines echten Mannes.«
    Die Hand mit der Visitenkarte sank herab, und Rick starrte Faith finster an. Sie spürte sofort, daß sein Sprüchevokabular aufgebraucht und sein Verstand zu langsam war, um sich spontan neue auszudenken.
    Sie musterte ihn scharf. »Ja, seine Schultern sind etwa so breit wie Nebraska. Hab’ ich eigentlich schon erwähnt, daß er mal die Meisterschaft im Boxen gewonnen hat? Bei der Marine.«
    »Wirklich?« Rick steckte seine Karte ein.
    »Ja, Sie können’s mir ruhig glauben. Da ist er.« Sie streckte den Arm aus. »Gehen Sie zu ihm, und fragen Sie ihn selbst.«
    Rick wirbelte herum und starrte. Lee kam aus dem Laden. Er trug zwei Helme und zwei einteilige Motorradfahrerkluften. Aus der Brusttasche seiner Jacke ragte eine Landkarte hervor. Selbst unter den Lasten, die er schleppte, konnte man seine wuchtige Statur erkennen. Er warf Rick einen argwöhnischen Blick zu.
    »Kennen wir uns?« fragte er ruppig.
    Rick lächelte unbehaglich, dann schluckte er, was ihm sichtlich schwerfiel, und schaute zu Lee hinauf. »N-nein, Sir«, stotterte er.
    »Und was willst du dann, Junge, verdammt noch mal?«
    »Ach, er hat mich nur gefragt, was ich für meine Kluft noch alles brauche, nicht wahr, Ricky?« flötete Faith und lächelte den jungen Verkäufer an.
    »Ja, genau. Das isses. Tja, dann, bis neulich.« Rick flitzte zum Laden zurück.
    »Tschü-hüs, Süßer!« rief Faith hinter ihm her.
    Lee maß sie mit finsterer Miene. »Ich hab’ doch gesagt, du sollst auf der anderen Straßenseite warten. Kann man dich nicht mal ‘ne Scheißminute allein lassen?«
    »Ich hatte eine Begegnung mit einem Dobermann. Ein Rückzug schien mir der klügste Entschluß zu sein.«
    »Stimmt. Hast du mit dem Typ darüber verhandelt, daß er mich zusammenschlagen soll, damit du abhauen kannst?«
    »Werd nicht albern, Lee.«
    »Irgendwie wünsche ich mir, du hättest es getan. Dann hätte ich endlich einen Grund gehabt, jemandem die Fresse zu polieren. Was wollte er wirklich?«
    »Er wollte mir was verkaufen, aber kein Motorrad. Was ist das?« Sie deutete auf die Sachen, die Lee schleppte.
    »Klamotten, die man in dieser Jahreszeit für ‘ne Motorradfahrt braucht. Bei neunzig Sachen die Stunde zieht’s ein bißchen.«
    »Wir haben doch gar kein Motorrad.«
    »Jetzt doch.«
    Sie folgte ihm zu einer gewaltigen Honda Gold Wing SE. Das Motorrad wirkte mit seinem blitzenden Chrom und dem futuristischen Design, dem verkleideten Motorblock und dem Windabweiser wie eine Maschine aus Batmans Fuhrpark. Es war perlgraugrün gespritzt, hatte dunkelgrüngraue Zierleisten und einen majestätischen Sitz mit gepolsterter Rückenlehne. Ein Mitfahrer würde wie angegossen dort hineinpassen. Das Motorrad war riesig und mit allen Schikanen ausgestattet.
    Lee steckte den Zündschlüssel ins Schloß und zog seine Kluft an. Die andere reichte er Faith.
    »Und wohin fahren wir mit dem Ding?«
    Lee zog den Reißverschluß seiner Kluft zu. »Zu deinem Cottage in North Carolina.«
    »Die ganze Strecke auf einem Motorrad?«
    »Ohne Kreditkarte und Ausweis kann man kein Auto kaufen. Mein Wagen oder deiner nützen uns nichts mehr. Flugzeug, Eisenbahn oder Bus kommen ebenfalls nicht in Frage. Es wird alles überwacht. Es sei denn natürlich, du kannst dir Flügel wachsen lassen.«
    »Ich bin noch nie auf einem Motorrad gefahren.«
    Lee nahm die Sonnenbrille ab. »Du brauchst es ja nicht zu lenken. Dafür bin ich da. Na, was sagst du? Hast du Lust auf ‘ne Spritztour?« Er grinste sie an.
    Als er die Worte aussprach, hatte Faith das Gefühl, von einem Ziegelstein getroffen zu werden. Ihre Haut glühte, als sie Lee auf der Maschine sah. Und genau in diesem Moment, wie durch den Willen Gottes, brach die Sonne durch das Dunkel. Ein Lichtstrahl ließ seine blitzblauen Augen wie flammende Saphire leuchten. Faith

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