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Die Verschwundenen

Die Verschwundenen

Titel: Die Verschwundenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Apparat.
    »Nun, fast gar nichts«, sagte er. »Aber Ihre Kollegin ist nicht sehr kooperativ. Wir müssen uns wirklich anstrengen, um etwas aus ihr rauszuholen. Ich glaube, wir werden alle sehr glücklich sein, wenn wir diese unerfreuliche Begebenheit hinter uns haben.«
    »Was … wollen Sie?«, presste Cotton hervor.
    »Fahren Sie bei Ihrer Wohnung vorbei! Sie werden dort einen Umschlag in Ihrem Briefkasten finden – die Papiere von Laura Robinski. Die echten Papiere, die sie zuletzt vor drei Jahren benutzt hat. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    »Ich habe gehört«, fuhr der Mann fort, »dass Nick Skalsky wegen Robinskis Tod in Verdacht geraten ist. Nun, verfolgen wir diesen Gedanken weiter. Wenn man die Papiere der Toten bei Skalsky findet, wäre das ein guter Beweis gegen ihn, nicht wahr? Also, schieben Sie Skalsky den Kram unter! Sie waren mal Cop. Sie wissen sicher, wie das geht.«
    »Sie mieser …« Cottons Stimme zitterte vor Wut.
    Der Anrufer fiel ihm ins Wort. »Tun Sie einfach, was ich sage! Es ist das Beste für uns alle. Wenn Sie danach auch noch die Klappe halten können, kriegen Sie einen sauberen Abschluss für Ihren Fall und eine Belobigung. Und Ihre Kollegin kommt gesund und munter nach Hause.«
    Cotton antwortete nicht. Mit einem Mal dämmerte ihm, mit wem er da sprach, aber er ließ sich nichts anmerken. Der Anrufer durfte auf keinen Fall erfahren, wie dicht er ihm schon auf den Fersen war.
    »Cotton, sind Sie noch dran?«, fragte der Mann. »Ich warte auf Ihre Entscheidung.«
    »Okay«, presste Cotton hervor.
    »Sehr gut«, sagte der Anrufer zufrieden. »Wenn Sie fertig sind, melde ich mich wieder. Und zu keinem ein Wort über unser kleines Arrangement! Glauben Sie mir, ich bekomme es mit, wenn Sie unsere Vereinbarung nicht einhalten. Und dann können Sie Agent Decker als Nächstes aus dem Wasser ziehen.«
*
    Nach dem Gespräch zögerte Cotton kurz. Er überlegte, ob er trotz der Drohung irgendjemandem Bescheid geben sollte. Er konnte sich kaum vorstellen, dass der Entführer jeden seiner Schritte überwachte, aber er wollte auch kein Risiko eingehen, bevor Decker in Sicherheit war.
    Der Anrufer hatte nicht nur seinen Namen gekannt, er wusste anscheinend auch einiges über Cottons Vergangenheit, und er hatte Cotton und Decker im Verkehrsgewühl von New York aufspüren können. Cotton nahm die Drohung des Mannes ernst.
    Trotzdem wollte er so viel in Erfahrung bringen, wie er konnte, ohne gegen die Forderung des Gangsters zu verstoßen.
    Er rief Zeerookah an.
*
    »Brandenburg, an der Sache verheben Sie sich! Meine Anwälte werden Ihre hübsche Stadt so sehr in die Mangel nehmen, dass die Dollars an den Ecken nur so rausspritzen!«
    Cotton stand mal wieder auf der beinahe leeren Tanzfläche der Black Diamond Bar. Brandenburg und Skalsky schrien einander an, während die bunten Lichtpunkte um sie herumtanzten und die Instrumente der Band verlassen auf dem Podium lagen.
    Cotton spähte zu Tom Mason hinüber. Der drahtige Kerl mit den kurzen Haaren wartete einen Schritt hinter seinem Boss, mit unbewegtem Gesicht und verschränkten Armen. Er trug legere schwarze Kleidung und einen Wollpulli, der sich über einem Brustkorb spannte, der wie gemeißelt aussah.
    Mehrere Beamte suchten im Club nach Rauschgift oder anderen Dingen, die die Razzia rechtfertigen konnten. Die Kunden und Mitarbeiter waren bereits überprüft und nach draußen geführt worden.
    Brandenburg beugte sich Skalsky entgegen und hob die Stimme. »Nein, Kumpel, Sie haben sich verhoben!« Er tippte dem Clubbesitzer vor die Brust. »Sie können sich nicht an einem Detective vergreifen und erwarten, dass in Ihrem Saftladen auch nur ein Stein auf dem anderen bleibt. Was Ihre Anwälte angeht … mal sehen, ob die Ihnen die Kohle in den East River hinterherwerfen müssen. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass Ihre Geschäftspartner Sie da bald mit Betonschuhen reinschmeißen, nur um Sie loszuwerden und wieder in Ruhe arbeiten zu können.«
    Skalskys Gesicht wirkte weiß im schummrigen Licht seiner Bar – ob vor Zorn oder vor Angst, war schwer auszumachen.
    Cotton legte Brandenburg die Hand auf die Schulter, zog seinen früheren Streifenpartner ein Stück weit fort und flüsterte ihm zu: »Hör mal, Joe, lass mich kurz mit Skalsky allein!«
    Brandenburg ließ die Finger knacken. »Warum? Ich hab den Hampelmann gleich weichgekocht. Der wird deine kleine Freundin schneller rauslassen als einen quer steckenden Furz, glaub mir.«
    »Du hast ihn

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