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Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Titel: Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Arnold
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einfach jedem im Weg und wurden etliche Male auch nicht gerade
freundlich darauf hingewiesen. Grace zog Ceela weiter, in der hinteren Ecke
erspähte sie Jay, der mit ein paar fremden Jungs an einem Tisch saß, der noch
freie Plätze aufwies. Die beiden entschlossen sich, sich zu ihnen zu setzen.
    „Hey“, sagte Grace.
     Jay blickte von seiner Schale auf und lächelte erfreut, als er die
beiden sah.
    „Hey“, erwiderte auch er.
    Die drei anderen Jungs hoben neugierig die Köpfe.  
    Einer war klein und schmächtig, trug eine Brille und schien etwas
verängstigt von so vielen Menschen zu sein. Die anderen beiden erschienen
wesentlich freundlicher und sympathischer. Sie waren beide so groß wie Jay und
erschienen ebenfalls erfreut die beiden Mädchen zu sehen. Einer der Beiden kam
Grace unglaublich bekannt vor. Sie überlegte kurz. Dann kombinierte sie
geschickt: Die dunkle Haut, die großen dunklen Augen -  er war definitiv mit
Olivia verwandt. Es musste ihr Bruder sein. Der andere war weiß, hatte blonde
kurz geschnittene Haare und ein charmantes Lächeln. Wieder so jemand, bei dem
Grace nicht wusste, warum er hier war. Er sah doch nicht gerade schlecht aus.
Warum wurde er bei der Resetta wohl ausgewählt? Egal, sie musste sie erst
einmal besser kennenlernen. Dann begriff sie erschüttert, dass noch mehr Leute,
noch mehr Namen bedeuteten. Na super! Der Blonde stand auf und reichte Grace
die Hand, wobei nicht zu übersehen war, dass sein Blick sie von oben bis unten
inspizierte und ihm schien zu gefallen, was er sah. Er grinste, dann stellte er
sich vor:
    „Hey, ich bin Kyle. Und wie heißt du, Süße?“ er zwinkerte.
    Sie hasste es Süße   genannt zu werden, egal von wem. Sie hasste
es einfach.
    „Grace“, sagte sie knapp. „Mach Platz, ich hab Hunger“, knurrte sie.
    Er grinste frech, hob ergeben die Hände in die Luft.
    „Zu Befehl.“ Dann rückte er endlich.
    Ceela musste auch grinsen, so hatte sie Grace ja noch nie erlebt.
    Der, der wahrscheinlich Olivias Bruder war, stand auf und reichte den
beiden Mädchen die Hand. 
    „Sam“, sagte er freundlich und nahm wieder Platz.
    „Der da drüben ist Tom“, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
    „Tom?“ Sie lächelte. „Hallo Tom.“
    Keine Reaktion. Ich hätte freundlicher sein sollen, dachte Grace, aber
der Hunger war einfach zu groß. Auch Ceela stellte sich kurz vor und setzte
sich dann neben Grace, beide auf der Bank mit Kyle. Ihnen gegenüber saßen also
Jay, Sam und Tom. Hoffentlich würde sie die Namen schnell lernen. Sie
wiederholte sie ein paar Mal in Gedanken. Auch wenn ihr Hunger riesig war,
wollte sie aus Höflichkeitsgründen nicht als erste anfangen.
    „Also ihr seid alle in einem Zimmer?“, fragte Grace während sie
sorgfältig die fragwürdige Masse in ihrer Schale begutachtete.
    „Ja genau.“ Jay schaute zu ihr auf und lächelte.
    Sofort musste auch Grace lächeln, dann wand sie sich wieder ihrer
Mahlzeit zu. Höflichkeit hin oder her, sie hatte ein Loch in ihrem Bauch und
das wollte gefüllt werden, wohl oder übel mit der seltsamen Pampe. Langsam
bewegte sie einen Löffel auf ihren Mund zu. Das kühle Metall streifte ihre
Lippen und dann spürte sie die undefinierbare Pampe in ihrem Mund, doch etwas
schmecken konnte sie nicht, es schmeckte einfach… nach nichts. Das war
wenigstens besser, als wenn es widerlich geschmeckt hätte. Alle blickten zu
ihr, die es als Erste gewagt hatte, von dem Essen zu kosten, und warteten auf
ein Urteil.
    „Und? Noch einigermaßen genießbar?“, fragte Sam und grinste.
    Sie lachte.
    „Man kann es essen, es schmeckt nach… Halt! Ich will euch nicht zu viel
verraten… der Geschmack ist, wie soll ich es beschreiben… einzigartig! Probiert
selbst“, sagte sie übertrieben und mit einem breiten Grinsen und war gespannt,
was die anderen taten. Auch Ceela kostete das Essen, ihr Geschmackssinn war
weitaus filigraner und präziser, als der der anderen. Doch auch sie schmeckte
dieses Nichts. Nach und nach versuchten alle die Speise und kamen zu dem
gleichen Ergebnis.
    Der weitere Verlauf des Essens war träge und still. Alle löffelten
stumm die Masse in sich hinein und blickten nur starr auf ihre Schüsseln. Grace
legte ihr Besteck beiseite, nun ja, das Besteck bestand aus alten rostigen
Löffeln oder sogar aus Holzlöffeln, mehr war da nicht. Außer kleine, runde
Becher aus Kupfer oder einem ähnlichen Metall, doch es schimmerte in diesem
rotbräunlichen Farbton. Sie blickte weiterhin in die oval

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