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Die Verstummten: Thriller (German Edition)

Die Verstummten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verstummten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Fey
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hätte sie sich hauptsächlich für Familiengeheimnisse interessiert. Ich frage mich, ob das mit diesen Rohwedder -Notizen eine neue Quelle war, die sie da aufgetan hat. Wir fahren am besten kurz zum Tagblatt und sprechen mit dem Redakteur.«
    Wenig später fragten sie sich in dem riesigen Zeitungshochhaus an der Plinganserstraße durch, klopften an die Bürotür des Chefredakteurs, E. M. Durckl, und traten ein. Das Zimmer war leer. Etwas raschelte und stöhnte unter dem Schreibtisch. Ein junger Mann kroch hervor, das Gesicht voller Sommersprossen, in der Hand ein Riesenhufeisen voller Büroklammern.
    »Polizei.« Peter stellte sich vor und bezeichnete Carina dabei als seine Mitarbeiterin. »Wir haben ein paar Fragen an Sie.«
    »Was, jetzt schon? Das ging aber schnell.« Er zog sich die Hose ein Stück über die Boxershorts hoch.
    »Na ja, schnell … « Peter kratzte sich am Kopf. »Wir tun, was wir können. In der Mordsache … «
    »Mord?«, unterbrach ihn der Hufeisenträger. »Es war doch nur eine rote Ampel und weit und breit kein Fußgänger zu sehen.«
    »Von was reden Sie?«
    »Heute Morgen bin ich ganz aus Versehen, wirklich, bei Dunkelorange über die Ampel, ich verspreche … «
    »Wir sind nicht von der Verkehrspolizei, sondern von der Mordkommission. Olivia Loos hat … « Peter hielt inne. »Sie sind doch der Chefredakteur?«
    »Wer will das wissen?« Hinter ihnen klimperte etwas. Eine Frau in einem engen, roten Kleid und mit zahlreichen Silberarmbändern trat ins Zimmer, tupfte sich den Ausschnitt mit einem Taschentuch trocken und warf es in einen schwarzen Kübel am Ende des Zimmers. »Durckl, Chefredaktion.« Sie streckte ihnen die Hand entgegen. »Was kann ich für Sie tun?« Und an den Sommersprossigen gewandt rief sie: »Wenn du alle Klammern aufgesammelt hast, dann hol die Getränke für das Meeting, ja? Und vergiss die Eiswürfel nicht.« Sie scheuchte ihn hinaus, ließ sich hinter ihrem Schreibtisch nieder und legte sich ihr Wickelkleid über den übereinandergeschlagenen Beinen zurecht. »Drei-Tage-Praktikant, ich weiß nicht, was ich mit ihm anfangen soll, wenn ich ehrlich bin. Sie sind wegen Olivia Loos hier, oder?« Sie bot ihnen die Stühle vor ihrem Schreibtisch an. »Schrecklich, der eigene Sohn!«
    »Was war Olivias Aufgabenbereich bei Ihnen?« Peters Notizblock war schon wieder einsatzbereit.
    »Sie arbeitete nur stundenweise hier, hauptsächlich im Recherche-Ressort, wo ihr die Kollegen, die an längerfristigen Artikeln schrieben, Aufträge erteilten. Hin und wieder stieß sie dabei auf eine eigene Story, die sie zuerst uns anbot, und wenn wir ablehnten, anderen Magazinen und Zeitschriften vorlegte.« Sie zögerte. »Ich kannte sie kaum, weil ich diesen Posten erst seit vier Monaten habe, aber … « Sie schüttelte ihre Armbänder nach vorne und entwirrte ein paar Anhänger. »Gründlich recherchiert hat sie und auch zuerst ihre Artikel zu Ende geschrieben. Einerseits passte es so manchmal gar nicht in unser Konzept, andererseits konnten wir sofort drucken, wenn es brauchbar war. Man soll ja über Tote nicht schlecht sprechen, aber manchmal waren ihre Beiträge eher schwach. Lückenfüller, informativ, aber keine Knüller. Sie hatte ihren eigenen Kopf, Absprache, was ihre eigenen Geschichten betraf, war nicht so ihr Ding. Ich hoffe, Sie entschuldigen meine Offenheit. Wenn wir Platz hatten, haben wir es manchmal trotzdem gedruckt.«
    »Und was für eine Story war die letzte, die sie Ihnen anbot?«, fragte Peter.
    »Sie verfolgte das mit dem Mordversuch an dem Polizisten, Kyrielei oder so ähnlich, sehr intensiv.« Sie stutzte. »Ist das ein Verwandter von Ihnen?« Sie wandte sich an Carina.
    »Matthias Kyreleis. Mein Vater, er wurde angeschossen.«
    »Interessant.« Durckl richtete sich auf und fixierte sie. »Und Sie sind auch bei der Mordkommission? Ein neuer Kollege verfolgt jetzt die Sache mit dem Prozess. Darf ich ihm einen Kontakt zu Ihnen herstellen? Ein Interview mit der Tochter, das wäre … «
    »Hier ist meine Karte.« Peter griff ein und legte seine Visitenkarte auf den Tisch. »Wenn es Fragen gibt, wenden Sie sich an mich oder unsere Pressestelle. Jetzt sind wir aber erst mal mit Fragenstellen dran. Olivia hat also in dieser Krallingersache recherchiert?«
    Die Redakteurin musterte Carina und Peter und spitzte die Lippen. »Ihre Pressestelle ist uns bekannt. Na gut, also zurück zu der Loos. Sie hatte da irgendeine neue RAF -Theorie.« Durckl wedelte mit dem Handgelenk

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