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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jemima Montgomery
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vortreffliche Stubenvoll-Bier zu trinken, obwohl ich es sehr gelobt habe.“
    „Isabelle, Sophie!“, rief er, „das ist euer Cousin, Graf Raimund.“
    Sophie wandte sich um und errötete. Isabelle hakte sich bei ihrem Vater unter und erklärte, dass sie bereits die Bekanntschaft ihres Cousins bei den Hoffmanns gemacht habe. Bei diesen Worten wechselte sie einen so bedeutungsvollen Blick mit Raimund, dass Hamilton ihr pikiert den Rücken zukehrte und sich Madame Rosenberg, dem Major und Sophie anschloss. Stutzenbacher berichtete, dass Raimund sich unverzüglich vorgestellt, von seiner verstorbenen Tante gesprochen und darum gebeten habe, Rosenbergs Töchtern und seiner Frau vorgestellt zu werden.
    „Und Franz war sicher, wie üblich, die Freundlichkeit selbst“, sagte Madame Rosenberg gereizt.
    „Nun, ehrlich gesagt, wäre es schwer gewesen, anders als freundlich zu reagieren“, antwortete der Major. „Er war ausgesprochen höflich, als er die Hoffnung äußerte, Ihr Mann werde ihn nicht für den Familienstreit verantwortlich machen, der sich zugetragen habe, als er noch ein Kind war. Sie schüttelten sich die Hände und ich musste das gleiche tun, als er mir zu meiner Verlobung gratulierte.“
    „Sie wissen, dass ich die Absicht hatte, seine Besuche zu verhindern und ihm unser Haus zu verbieten, ohne mit meinem Mann darüber zu sprechen. Aber das ist jetzt unmöglich. Was Franz betrifft, so hat er sich ganz so verhalten, wie zu erwarten war. Aber ich hätte natürlich gedacht, dass Sie jede nähere Bekanntschaft mit ihm vermeiden würden.“
    „Sophie wird mir hoffentlich den Gefallen tun, nicht mehr als nötig mit ihm zu sprechen“, sagte Stutzenbacher.
    „Ich werde wahrhaftig zuletzt noch mit mir selbst sprechen müssen! Jeden Tag ein neues Verbot!“, rief Sophie mit einem Anflug von Verzweiflung.
    „Was meint das Kind?“, fragte Madame Rosenberg erstaunt.
    Der Major wurde rot und antwortete nicht.
    „Er hat mir heute, ehe wir fortgingen, verboten, mit Herrn Hamilton zu reden, und ich weiß wirklich nicht, warum.“
    „Dann werde ich dir sagen warum“, erwiderte der Major zornig. „Ich habe dir verboten, mit ihm zu sprechen, weil du dir viel zu viel Mühe gibst, diesem Herrn Hamilton zu gefallen. Deine … deine Eitelkeit ist unerträglich, und ich glaube fast, du bist eine … eine kokette, leichtsinnige ...“
    Sophie brach in Tränen aus.
    Stutzenbacher schien seine Worte augenblicklich zu bereuen und versuchte, Sophies Arm zu nehmen, während er Entschuldigungen stammelte, aber sie riss sich los und stieß schluchzend hervor: „Wenn – wenn das – Ihre Meinung – von mir ist – dann – dann – sollten wir – am besten – unsere Verlobung lösen.“
    „Sophie, bist du verrückt geworden?“, rief ihre Stiefmutter. Sophie stieß sie zurück und rannte davon.
    „Herr Hamilton, ich bitte Sie, versuchen Sie, sie einzuholen und sie zur Vernunft zu bringen“, sagte Madame Rosenberg.
    „Verzeihen Sie, wenn ich es nicht tue“, antwortete er ruhig. „Da ich von Major Stutzenbacher erfahren habe, welche Befürchtungen er hat, kann er vollkommen sicher sein, dass ich in Zukunft kaum noch mit Mademoiselle Sophie sprechen werde. Ich habe ganz sicher nicht die Absicht, die Hochzeitspläne in irgendeiner Weise zu gefährden.“
    „Wir wissen, dass Sie nie an so etwas gedacht haben, nicht wahr, Herr Major?“
    „Nun, so einfach ist die Sache nicht … vielleicht tue ich Herrn Hamilton Unrecht, aber ...“
    „Davon bin ich überzeugt“, sagte Frau Rosenberg, nahm Hamiltons Arm und sagte leise: „Sagen Sie etwas!“
    „Was soll ich sagen? Ich verstehe den Major natürlich. Aber er wird eine hübsche junges Frau heiraten, und er kann kaum erwarten, dass jeder Andere sie jetzt hässlich und uninteressant findet, nur um nicht seine Eifersucht zu erregen. Ich kann selbstverständlich vermeiden, mit Mademoiselle Sophie zu sprechen, aber ich werde ihre Schönheit trotzdem im Stillen bemerken und bewundern.“
    „Oh, Herr Hamilton“, sagte Madame Rosenberg gezwungen heiter, „ich sehe, dass Sie den Major necken wollen. Aber Sie sollten nicht zu weit gehen, sonst wird er den Scherz nicht verstehen. Sophie ist sicher hübsch, aber ich bin überzeugt, dass Sie in England viel hübschere Mädchen gesehen haben.“ Leise sagte sie zu ihm: „Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie sagen, dass sie Isabelle noch viel mehr bewundern als ihre Schwester.“
    Es fiel Hamilton nicht schwer,

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