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Die Versuchung der Hoffnung

Die Versuchung der Hoffnung

Titel: Die Versuchung der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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hinter mir sagen.
    „Hm“, brummle ich und dann konzentriere ich mich, atme noch mal ganz lässig durch und brauche dann exakt zwei Schuss, bis der kitschige rosa Plüschhase der meine ist.
     
    „Hah!“ Triumphierend mache ich das mir versprochene Foto, auf dem John, den Traum in Rosa umarmend, gequält in die Kamera meines Handys lächelt. Wir stehen seitlich neben der Schießbude, weil hier kein Durchgangsverkehr ist und man nicht ständig angerempelt wird.
    „Oh, Scheiße“, flucht er, als ich ihm das Bild anschließend präsentiere. „Du weißt wirklich, wie man es schafft, dass sich ein Mann wie ein Schwächling fühlt. Wenn ich jetzt nie wieder einen hochbekomme, dann ist das allein deine Schuld! Ich werde mich nie wieder mit einem Mädchen treffen können.“
    Ich lege den Kopf schief, lecke mir über die Lippen und ziehe die Augenbrauen hoch.
    Wie schade. Dabei hatte ich gehofft, dass du mir noch beweist, was du so alles mit einem Mädchen anstellen kannst, wenn du dich mit einem triffst – und einen hochbekommst!
    „Wie schade. Dabei habe ich gehofft, dass du mir noch beweist, was du so alles mit einem Mädchen anstellen kannst, wenn du dich mit einem triffst – und einen hochbekommst!“
    Sofort werde ich rot.
    Das habe ich gerade nicht wirklich laut ausgesprochen, oder? Oh bitte, bitte, lieber Gott, mach, dass ich das nicht wirklich laut ausgesprochen habe!
    Doch der Blick, den John mir gerade zuwirft, macht mir ziemlich deutlich, dass ich genau das getan habe. Er sieht auf einmal aus wie ein träger Tiger, der sich nun in Bewegung setzt, um seine Beute zu jagen und in Windeseile zu erlegen.
    „Das hast du also gehofft, Hope?“ Seine Stimme ist tief und heiser, als er sich mir langsam nähert.
    Ich kann nur nicken, während ich meinen eigenen Herzschlag laut in meinen Ohren dröhnen höre und meine Handflächen feucht werden. Dann steht er so nah vor mir, dass ich den Duft seines Aftershaves wahrnehme. Einen langen Moment finden sich unsere Blicke, dann kommt er noch ein kleines Stückchen näher. Seine Hand legt sich an meine Wange, mit dem Daumen fährt er den Bogen meiner Oberlippe nach, während sich mein Mund ganz ohne mein Zutun ein bisschen öffnet.
    „Hope …“, flüstert John rau und dann streifen seine Lippen die meinen. Nur einen kurzen Moment lang und nur ganz zart, wie die Berührung eines Schmetterlingsflügels. Anschließend will er sich wieder zurückziehen, aber ich lasse es nicht zu. Mit beiden Händen kralle ich mich am Kragen seiner Jacke fest und ziehe ihn wieder zu mir heran. Erneut küssen wir uns, dieses Mal länger, fester, mit mehr Nachdruck. Unsere Lippen ruhen aufeinander, scheinen miteinander zu verschmelzen, beinah regungslos und doch ist diese Berührung so intensiv, dass sie mir den Atem raubt.
    Diesmal löst sich John deutlich zögerlicher von mir, um mir ins Gesicht zu schauen, als würde er dort die Antwort auf eine unausgesprochene Frage suchen. Anscheinend findet er sie auch, denn er küsst mich wieder. Entschlossen diesmal, energisch, energievoll und einfach zum Dahinschmelzen. Er knabbert an meiner Unterlippe, kitzelt meine Oberlippe mit seiner Zunge. Bringt mich dazu, ihm nach und nach Einlass in meinen Mund zu gewähren. Erforscht mich dann, kostet mich, so lang, bis ich kaum noch weiß, wo oben und wo unten ist. Ich spüre seine rauen Bartstoppeln an meiner Wange, seine Zunge in meinem Mund und ich will mehr von ihm. Meine Arme schlingen sich um seinen Rücken, während ich ihn gleichzeitig näher an mich heranziehe und meinen Körper gegen seinen presse.
    Dem tiefen Lachen zufolge, das John von sich gibt, scheint ihm das zu gefallen. Und als ich mein Becken noch ein bisschen enger gegen ihn presse, fällt mir etwas eindeutig Hartes auf, das ich selbst durch die vielen Schichten Kleidung hindurch spüren und zuordnen kann.
    Ein bisschen verlegen lachend löst sich John in diesem Moment von mir.
    „Ich glaube, du hast mich wieder repariert“, seine Stimme klingt belegt, als er noch einmal kurz meinen Mund und dann meine Schläfe küsst. „Aber wenn wir hier jetzt weitermachen, befürchte ich, dass mir ein … äh … Missgeschick passiert.“
    Ich muss schmunzeln, während John mich zurück in den Gang zieht. Dann presst er seine Lippen noch einmal kurz und intensiv auf meine.
    „Was machst du nur mit mir, Hope? So was habe ich schon lang … Nein, eigentlich kann ich mich gar nicht daran erinnern, dass mich ein bisschen Geküsse je so erregt

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