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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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alles, was er bislang gesagt hatte, schon x-mal abgespult, während er sich jetzt unbekanntem Terrain näherte.
    »Und was zum Beispiel?«, bedrängte Em ihn.
    Ich nahm einen leichten Anflug von Verärgerung wahr und fragte mich, ob wir zu weit gegangen waren.
    Ohne Dr. Turner aus den Augen zu lassen, stellte ich mich hinter Em und legte die Hand auf die Rückenlehne ihres Stuhls. Er starrte mich einen Moment lang an, als würde er sein weiteres Verhalten abwägen. Dann schien er eine Entscheidung getroffen zu haben.
    »Vor allem interessierten sie sich für die Manipulation des Raum-Zeit-Kontinuums.«
    Em schnappte nach Luft und versuchte, es mit einem Husten zu überspielen.
    Dr. Turner behielt mich die ganze Zeit im Blick. »Nicht nur im rein physikalischen Bereich, sondern in einem anderen Bereich, der weit darüber hinausgeht.«
    »Ich dachte immer, Universitäten sollen ihre Studenten zum freien Denken anregen«, wandte ich ein und hielt seinem Blick stand. Entweder wollte er uns testen oder mit uns spielen. So oder so – er hatte nicht die Absicht zu verlieren.
    »Eine Hypothese zu verifizieren und ein konkretes Ergebnis zu erzielen ist eine große Herausforderung.« Er langte in seine Jackentasche und zog einen silbernen Pfeifenstopfer heraus, dessen Griff die Form eines hässlichen Wasserspeierkopfes hatte. Vorsichtig nahm er ihn zwischen die Finger und presste den Tabak damit nach unten. »Die abstrakte Vorstellung einer Person mit übernatürlichen Fähigkeiten passt nicht ins Bild der reinen Wissenschaftslehre. Doch zu viele Menschen haben geglaubt, die abstrakten Überlegungen könnten möglicherweise real sein.«
    »Sie haben auch daran geglaubt«, sagte Em.
    »Ich glaube sowohl an abstrakte Möglichkeiten als auch an konkrete Fakten.«
    Ich beschloss, keine Zeit mehr zu verschwenden und die Karten auf den Tisch zu legen. »Und warum sind Sie dann nicht mit Teague gegangen, als sie zu Chronos gewechselt ist?«
    Schwefelgeruch stieg mir in die Nase, als er ein Streichholz anriss und die Pfeife anzündete. »Ich habe mich schon gefragt, wann ihr damit herausrückt.«
    »Wir interessieren uns für die Wahrheit«, sagte ich.
    »Tatsächlich?« Er warf das Streichholz in einen Aschenbecher, der die Form einer Schildkröte hatte. Offensichtlich von einem kleineren Kind getöpfert, wirkte er auf dem monströsen Schreibtisch völlig deplatziert.
    »Wir wollen nur die Wahrheit wissen. Wir dachten … wir haben gehofft, sie von Ihnen zu erfahren. Wollen Sie sie uns verraten? Die Wahrheit über Chronos?«
    »Das ist ein wenig knifflig«, sagte er und paffte vor sich hin. »Denn es liegt eine Mischung aus Wahrheit und Mythologie vor.«
    Ich runzelte die Stirn und wartete.
    »Chronos’ größter Wunsch ist es, Teil von etwas zu sein, das genauso uralt ist wie die Zeit selbst.« Er starrte auf den Pfeifenkopf, bis die Glut erlosch. »Und ich kann nicht fassen, dass Liam Ballards Sohn mich nach diesen Dingen fragt, da sein Vater doch weitaus mehr darüber weiß als ich.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter. »Woher wissen Sie, dass …«
    »Du hast denselben Körperbau wie dein Vater. Dieselbe Art, jemandem zuzuhören, ohne etwas preiszugeben.« Er riss ein weiteres Streichholz an und entzündete den Tabak ein zweites Mal. »Und natürlich hast du die berühmten blauen Augen deiner Mutter.«
    Die letzte Bemerkung versetzte mir einen Stich. Em musste es gespürt haben, denn sie übernahm das Fragen wieder.
    »Sie sagten, Chronos würde gern ein Teil von etwas werden, das genauso uralt ist wie die Zeit selbst . Was hat das zu bedeuten?«
    Dr. Turner zog ausgiebig an seiner Pfeife.
    »Bitte verraten Sie’s uns doch!« Em beugte sich vor und stützte sich auf seinem Schreibtisch ab.
    »Wie ich schon sagte, das sind Informationen, die ihr von Liam bekommen solltet.« Dr. Turner atmete den Rauch aus, so dass ein aromatischer Duft nach Vanille und Tabak den Raum erfüllte.
    »Sie tun so, als wenn das so einfach wäre.« Ich lachte spöttisch. »Er erzählt mir gar nichts. Ich wüsste nicht einmal, welche Fragen ich ihm stellen sollte.«
    »Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Liams Entscheidung zu respektieren.« Seine Worte klangen fast bedauernd. »Aber eines kann ich euch versichern. Nachdem Teague die Bennett-Universität verlassen hat, haben sich ihre Interessen ziemlich stark … auf einen bestimmten Punkt konzentriert.«
    »Worauf hat sie sich konzentriert?«, fragte ich.
    »Ich kann euch nicht mehr über

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