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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Nach Verzweiflung.«
    Sie dachte kurz nach und zuckte die Achseln. »Besser als nach durchgeschwitzten Trägershorts.«
    Trotz der ernsten Lage musste ich lachen.
    »Warum kannst du Jack dann nicht aufspüren?«, wollte sie wissen.
    »Aus verschiedenen Gründen. Ich bin ihm im Augenblick nicht körperlich nah, und gefühlsmäßig bin ich ihm noch nie nähergekommen. Und Dad und ich glauben, dass Jack eine Möglichkeit gefunden hat, um mich zu blockieren.«
    »Wie kommt ihr darauf?«
    »Ich dachte, dass ich nicht fühlen konnte, was er und Cat vorhatten, weil ich unaufmerksam war. Dad ist sich aber sicher, dass Jack mich auf irgendeine Weise daran gehindert hat, seine Gedanken zu lesen. Ansonsten hätte er seine Pläne nur sehr schwer in die Tat umsetzen können, denn ich hätte gewusst, dass irgendwas im Busch war.« Immer wieder redete ich mir das ein. Hätte ich Bescheid gewusst, lägen die Dinge jetzt anders. Mittlerweile hatten wir das Ende der Seitenstraße erreicht. »Wo lang?«
    »Kann ich dich begleiten?«
    »Lily.«
    Trotzig hob sie das Kinn. »Entweder du nimmst mich mit, oder du musst hinter Poes Verzweiflung herschnüffeln.«
    »Okay, okay. In welche Richtung müssen wir gehen?«
    Sie bog nach links ab. Vor uns erstreckte sich der Mississippi.
    Und Poe stieg gerade in die Riverfront-Straßenbahn.

22. KAPITEL
    W ir rannten los, bahnten uns den Weg durch die Menschenmenge und schafften es schließlich, in denselben Wagon einzusteigen wie Poe. Er ging bis nach vorn durch und nahm auf einem der roten Ledersitze Platz.
    »Was macht er?«, fragte ich leise.
    Sie umfasste eine der Haltestangen und drehte sich ein bisschen nach links. »Er genießt nicht die Aussicht wie alle anderen, stattdessen hat er sein Handy rausgeholt. Tippt eine Nachricht ein.«
    »Ist ja gut, dass wir denselben Wagon erwischt haben, aber was machen wir, wenn die Bahn anhält?«
    »Benimm dich einfach ganz normal«, zischte sie mit aufgesetztem Lächeln und deutete auf den Fluss, als gäbe es dort etwas Interessantes zu sehen.
    Ich grinste zurück und ahnte, dass es eher aussah wie eine verkrampfte Grimasse. »Wie wär’s, wenn du dich ganz normal benimmst und ich mich hinter dich stelle?«
    Ihre Körperhaltung verriet ihre Anspannung, und sie warf mir einen schnellen Seitenblick zu. »Blödsinn.«
    Ich hatte mich umgedreht, um mich vor Poe zu verstecken. Es gefiel mir nicht, was vom anderen Ende des Wagons auf mich zuströmte. »Sieht er dich an?«
    Ein kaum merkliches Nicken.
    Ich legte die Hand um ihre Taille und versuchte, besitzergreifend zu wirken. »Lach ein bisschen, aber nicht zu laut, als hätte ich dir gerade ein Geheimnis verraten oder was Unanständiges gesagt.«
    Sie folgte meiner Anweisung, und einen kurzen Moment lang wünschte ich mir, wir wären in einer anderen Situation, und ich hätte sie wirklich zum Lachen gebracht.
    Vielleicht hatte Poe bislang noch keine Notiz von Lily genommen, aber sein aufblitzendes Interesse verriet mir, dass sie ihm spätestens jetzt aufgefallen war. »Verdammt.«
    »Was empfängst du von ihm?« Sie zitterte leicht. »Irgendetwas ist mit seinen Augen … Er macht mir Angst.«
    »Gut.« Ich zog sie an mich und sprach in ihr Haar. Es war genauso weich, wie es aussah und roch nach Grapefruit. »Du solltest auch Angst vor ihm haben. Er ist kein guter Junge.«
    Wir fuhren sechs Haltestellen weiter, an denen Leute ein- und ausstiegen. Meine Nacken- und Schultermuskeln verkrampften sich mehr und mehr. Poe schaute sich nicht noch einmal nach Lily um.
    Als die Bahn am siebten Haltepunkt stoppte, packte Lily mein Handgelenk.
    »Er steigt aus. Showtime.«
    Wir folgten ihm im Abstand von etwa zehn Metern.
    »Pyramid Arena«, sagte ich, als ich merkte, welche Richtung er einschlug. »Aber das Stadion ist geschlossen. Seit die Grizzlies ins FedExForum umgezogen sind, ist da nichts mehr los.«
    »Das Stadion mag vielleicht nicht mehr genutzt werden, aber auf dem Parkplatz scheint was los zu sein. Sieht aus wie ein Fest oder so. Und riechst du das auch?« Sie atmete tief ein und wieder aus. »Da wird gegrillt. Wir hatten heute noch gar kein Mittagessen.«
    Auf dem Parkplatz standen mindestens zwanzig rot-weiß gestreifte Zelte und bildeten einen Halbkreis. Nicht weit entfernt wurde eine Bühne aufgebaut mit Lautsprechern, Lichtanlage und allem Drum und Dran.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Lily und starrte auf den nächsten Grillstand.
    »Beobachten und abwarten.« Wir hielten uns noch immer an den

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