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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Angst . Ein glänzend schwarzer Wagen, Füße, Gras. Abgrundtiefe Furcht.
    Hoffnung . Hoffnung und ein roter Wachsmalstift, ein liniertes Blatt Papier. Kindliche Zeichnungen und … Schmerz .
    Eine Puppe mit schwarzen Wollhaaren.
    Dann wurden die Bilder schärfer, doch alles schien sich in Zeitlupe zu bewegen.
    Bremslichter.
    Eine Frau, die wie Lily aussah, nur rundlicher, mit dunkleren Augen. Geflüster. Liebe, Verzeihen .
    Worte. Ich wusste, dass sie auf Spanisch gesagt wurden.
    Der Schmerz der Erinnerung war schneidend wie zerbrochenes Glas. Und ich war es, der Lily durch das bodenlose Tal der Traurigkeit schleifte und ihre alten Wunden aufriss. Ich hörte ihr Schluchzen, spürte ihre Schreie in meiner Brust, in meinen Knochen.
    Die scharfen Bilder verschwammen, und alles bewegte sich wieder schneller.
    Dann blieb nur noch Leere.
    Ich spürte, dass ich zurückfiel, aber ich konnte mich nicht bremsen.
    Schwarze Dunkelheit.
    Stille.

43. KAPITEL
    B itte, bitte, wach auf!« Lily schüttelte mich. Ich wollte die Augen aufmachen. Ich versuchte es, aber mein Lid zuckte nur ein wenig. Ihre Angst war akut und so groß, dass ich kaum damit klarkam.
    »Ich bin sofort wieder da«, sagte sie und rutschte an die Bettkante. »Ich hole Hilfe.«
    »Nein. Bleib.« Ich wollte meine Arme um sie schlingen, konnte sie jedoch kaum einen Zentimeter anheben.
    »Kaleb?« Sie warf sich auf mich und kuschelte sich wie eine Katze an meinen Körper. »Gerade ging’s dir noch gut, dann bist du von einer Sekunde zur anderen blass geworden und mit dem Kopf auf die Kante geschlagen. Du hast einen riesigen Bluterguss. Wir sollten besser einen Arzt holen.«
    »Nein.« Die Schmerzen in meinem Körper waren schlimmer als die im Kopf und anders als alles, was ich je erlebt hatte. Meine Gelenke schmerzten, und ich hatte das Gefühl zu spüren, wie das Blut durch meine Adern strömte. Zu langsam. »Bleib einfach da.«
    »Was ist mit dir?«
    »Es ist heftig. Aber es geht vorbei.« Meine Stimme klang brüchig. Ich hoffte, dass es vorüberging.
    »Was soll ich machen?«
    »Beruhige dich. Du machst mich ganz verrückt.« Ihre Gefühle waren allgegenwärtig und verschlimmerten meine Schmerzen. »Es ist, als hätte ich einen dreifachen Kinnhaken abgekriegt. Deine Emotionen, meine Reaktion darauf. Jetzt deine Angst. Du brauchst keine Angst zu haben; mir geht es gut.«
    Ich öffnete die Augen. Die Nachmittagssonne war verschwunden, im Zimmer war es fast dunkel. »Du wirst nicht ruhiger.«
    Panik. Verlust. Leere.
    Sie nahm meine Hände. Ihre waren eiskalt. »Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß, was du mir genommen hast, aber jetzt sind meine Erinnerungen noch verschwommener als vorher. Ich habe nur noch vor Augen, dass die Geschehnisse rückwärtsliefen und meinen Geist verlassen haben. Das Ganze war kaum zu begreifen.«
    Ich fluchte. Ich hatte sie nicht auf die schwarze Leere vorbereitet. Ich wollte mich aufsetzen, konnte mich jedoch nur auf die Ellbogen stützen. »Ich bring das wieder in Ordnung.«
    »Du musst erst mal gar nichts in Ordnung bringen. Du kannst ja nicht mal sitzen.«
    »Nein.« Ich gab auf und blieb auf dem Rücken liegen. »Ein Teil von dir fehlt. Ich habe gar nicht daran gedacht, was das für ein Gefühl für dich sein würde.«
    »Du sollst dir keine Vorwürfe machen.«
    »Ich habe dir wehgetan. Wenn Jack Erinnerungen wegnimmt, hinterlässt er leeren Raum. Schmerz. Das war nicht meine Absicht, aber so fühlst du dich jetzt, stimmt’s?«
    Sie nickte und rieb sich die Brust, als ob ihr Herz schmerzen würde.
    »Wenn ich dir nicht sofort alles zurückgebe, habe ich Angst, dass es … ich weiß nicht, sich auflöst oder so. Ich habe das, was ich dir genommen habe, nicht so klar gesehen. Aber wenn ich es dir zurückgebe, solltest du es sehen können. Glaube ich.« Das hoffte ich zumindest. Ich drehte mich zu ihr auf die Seite und schlang den Arm um ihre Taille. »Komm her.«
    Sie rutschte näher. Viel näher. Fuß an Fuß, Hüfte an Hüfte, Brust an Brust. Da ich ein gutes Stück größer war als sie, musste ich den Kopf senken, damit unserer Stirnen sich berührten, aber ansonsten passten wir perfekt zueinander.
    »Wenn ich das getan habe, kann es gut sein, dass ich wieder bewusstlos werde.«
    »Ich bleibe bei dir.« Sie hob das Kinn und presste ihre Lippen auf meine. »Bis ich weiß, dass es dir wieder gut geht. Ich rühr mich nicht vom Fleck.«
    »Halt dich an mir fest.« Ich festigte den Griff um ihre Mitte. »Konzentrier dich auf das,

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