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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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langer Zeit wieder froh, dass er mich beschützen wollte. »Aber es steht so viel auf dem Spiel. Ich bin auf deiner Seite, Bruder. Ich bin für dich da. Es gibt jetzt nur noch uns beide.«
    »Nicht nur euch beide«, sagte Em von der Arbeitszimmertür aus. »Wir können es schaffen, Kaleb. Gemeinsam schaffen wir das, ich weiß es. Aber ich stimme Michael zu. Du musst mit Lily reden. Sie steht auch auf deiner Seite.«

42. KAPITEL
    L ilys Großmutter war in North Carolina, um sich mit einem Lieferanten zu treffen, der biologisch angebauten Kaffee vertrieb. Da sie ihre Enkeltochter nicht gern allein ließ, hatte sie Lily angewiesen, alle Türen zu verschließen und im Haus zu bleiben.
    »Sie kann sich sicher nicht vorstellen, dass Türschlösser für Leute wie Jack kein Hindernis darstellen«, meinte Lily, verriegelte dennoch brav alle drei Türen. Dann packte sie mich am Kragen und zog mich an sich. »Wieso stehst du so weit weg von mir?«
    Ich versank in ihrer Wärme und dem Geschmack ihrer Lippen. Ihr Kuss sagte mir, dass ich ihr nichts erklären musste. Dass sie die Frage längst kannte und die Antwort schon wusste.
    »Lass mich helfen«, flüsterte sie.
    Ich wich ein Stück zurück. »Ich kann nicht.«
    »Ich habe dir gesagt, dass du anders bist als Jack.« Frustration . »Ich hatte Recht, aber ich hatte auch Unrecht.«
    Ich trat einen Schritt zurück. »Wieso hattest du Unrecht?«
    »Lass mich zuerst erklären, wieso ich Recht hatte.« Sie nahm meine Hand und führte mich zum Sofa. »Du nutzt Leute nicht zu deinem Vorteil aus.«
    »Wie kannst du das sagen, obwohl du weißt, dass ich deine Hilfe brauche, um Jack zu finden? Ich bringe dich in Gefahr und bitte dich, gegen die Regeln deiner Großmutter zu verstoßen. Wenn das kein Ausnutzen ist …«
    »Aber nicht zu deinem eigenen Vorteil«, widersprach sie mir. »Sondern um den Menschen zu helfen, die dich lieben. Ich weiß, das ist dein Ziel, das für dich immer an erster Stelle steht. Du musst mich nicht bitten, Kaleb. Ich werde alles tun, was nötig ist, um dir zu helfen.«
    »Aber deine Großmutter und die Männer, die dich möglicherweise beobachten …«
    »Konzentrier dich«, unterbrach sie mich. »Ich muss was klarstellen.«
    Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sog den Zitronenduft ihres Haares ein. »Ich konzentriere mich.«
    »Auf das, was ich sage.« Sie wich zurück und ergriff meine Hände. »Jetzt komme ich zu dem Punkt, wo wir uns geirrt haben … Du hast dich so bemüht, anders zu sein als Jack, dass du einige sehr bedeutsame Ähnlichkeiten übersehen hast. Dadurch hast du ein paar wichtige Dinge übersehen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Seit unserem nächtlichen Gespräch in Memphis habe ich darüber nachgedacht. Jack benutzt Erinnerungen als Geisel. Du nimmst schreckliche Gefühle und hältst sie von den Menschen fern, die von ihnen gequält werden. Wie stark sind Emotionen und Erinnerungen miteinander verknüpft?«
    Ich starrte sie an.
    »Man kann beides nicht voneinander trennen. Jack will dir immer wieder weismachen, dass es ein Fehler wäre, ihn zu töten, dass ihr beide gleich wärt. Er sagt die Wahrheit. Wenn du Jack umbringst, tötest du gleichzeitig die Erinnerungen deiner Mutter und jetzt auch noch die deines Vaters. Wenn er geht, verschwinden sie mit ihm.«
    »Willst du damit sagen, dass er der Schlüssel dazu ist, meine Eltern wiederherzustellen?«
    »Nein. Ich will sagen, dass du der Schlüssel bist.«
    »Inwiefern?«
    »Die Erinnerungen, die Jack ihnen genommen hat, waren diejenigen, die deiner Mutter am wichtigsten waren.« Lily sprach langsam. »Ihre Liebe zu deinem Vater und zu dir, all die persönlichen Momente, die euch zusammengeschweißt haben. Wenn diese Erinnerungen nicht mit Emotionen verknüpft sind, dann weiß ich’s nicht.«
    »Ich soll ihre Erinnerungen und Emotionen in Jacks Geist aufspüren? Sie zurückholen und wieder auf meine Eltern übertragen?« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Ich wüsste gar nicht, wie ich das anstellen sollte.«
    »Und deshalb sollst du bei mir üben.«
    Ich folgte ihr in ihr Zimmer. Es war ein kleiner Raum mit weißen Wänden – Fotos, wohin man schaute. Eine Wand wurde von einem eingebauten Bücherregal dominiert, vollgestopft mit nach Farben geordneten Büchern, die zu einem Regenbogen arrangiert waren. Sie setzte sich auf die Bettkante, lehnte sich zurück auf die rote Tagesdecke und streckte mir einen Fuß entgegen.
    »Willst du mein Stiefelknecht sein?«
    »Ja,

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