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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ich stehe dann da wie der letzte Dreck.«
    »Du hätt’st mich heute morgen eben nicht allein lassen sollen.« Duane rappelte sich mühsam auf. »Eigentlich ist ja alles deine Schuld. Shirley wollte was von dir. Was hätte ich denn tun sollen?«
    »Weiß ich nicht, Duane. Aber du hättest ihr ja eine Tasse Kaffee geben können und nicht deinen Schwanz.«
    »Ich fühl’ mich sauschlecht, Baby. Ehrlich.« Er lehnte sich an die Wand.
    Sie stieß ihn grob zur Seite, als sie zum Bad ging, um nach Lisa zu sehen. »Das ist die beste Nachricht, die ich heute gehört habe.«
    Gleich darauf marschierte sie wieder an ihm vorbei und riß im Schlafzimmer die Laken und Bezüge vom Bett.
    Schmollend beobachtete Duane sie von der Tür aus. »Na los, schmeiß alles weg. Mir doch scheißegal. Du hast den ganzen Dreck ja gekauft.«
    Sie blickte ihn nicht an. »Ich bringe alles zu Wanda. Da kann ich es waschen. Wenn du deine Nutten vögelst, will ich nicht auch noch dafür bezahlen.«
    Als sie die Matratze hochhob, sah sie die grünen Scheine. »Was, zum Teufel, ist das?«
    Duane blickte sie kühl an. Dann kam er ins Zimmer und stopfte die Scheine lässig in eine Papiertüte, die auf dem Nachttisch neben dem Bett gelegen hatte. Er ließ LuAnn nicht aus den Augen, als er die Tüte verschloß. »Sagen wir mal … ich hab’s in der Lotterie gewonnen«, meinte er schnippisch.
    Bei diesen Worten zuckte LuAnn zusammen, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Steckte Duane doch hinter der ganzen Geschichte? Machten er und dieser Jackson gemeinsame Sache? Nein, sie konnte sich kein ungleicheres Paar vorstellen. Es war unmöglich. Rasch faßte sie sich wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. »Red keinen Stuß! Wo hast du das Geld her, Duane?«
    »Sagen wir einfach, es ist ein echt guter Grund, daß du nett zu mir bist und die Schnauze hältst.«
    Wütend schob sie ihn aus dem Zimmer und schloß die Tür ab. Sie schlüpfte aus dem blauen Kleid und zog Jeans und ein Sweatshirt an. Dann packte sie rasch ein paar Sachen für eine Nacht. Als sie aufschloß und die Tür öffnete, stand Duane immer noch an derselben Stelle und hielt die Tüte in der Hand. Rasch schob sie sich an ihm vorbei und holte Lisa. Dann ging sie zur Tür, die Reisetasche mit der schmutzigen Wäsche in der einen Hand, Lisa in ihrer Babytasche in der anderen.
    »Wo gehst du hin, LuAnn?«
    »Das geht dich einen Scheißdreck an.«
    »Wie lange willst du eigentlich noch sauer auf mich sein? Ich bin ja auch nicht sauer, weil du mich in die Eier getreten hast. Ich hab’ die Sache schon vergessen.«
    Sie wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. »Duane, du bist der dümmste Hund auf der Welt.«
    »Ach ja? Und für wen hältst du dich? Für ’ne Prinzessin, was? Wenn du mich nicht hättest, hätte Lisa nicht mal ein Dach überm Kopf. Ich hab’ dich aufgenommen, sonst hättest du überhaupt nichts.« Er steckte sich noch eine Zigarette an, blieb aber außer Reichweite ihrer Fäuste. Das Streichholz trat er auf dem schäbigen Teppich aus. »Vielleicht solltest du mal aufhören, pausenlos an mir herumzumeckern, und ein bißchen nett zu mir sein.« Er hielt die Tüte mit den Geldscheinen hoch. »Wo diese Knete herkommt, ist noch jede Menge mehr, Baby. Ich werd’ nicht länger in diesem Drecklock bleiben. Überleg’s dir gut. Sehr gut. Ich hab’ die Schnauze voll, mir von dir oder sonst jemand irgendeinen Scheiß anzuhören. Sei nett zu mir! Kapiert?«
    Sie machte die Vordertür auf. »Ich bin jetzt schon richtig nett zu dir, Duane. Und weißt du warum? Weil ich abhaue, bevor ich dich noch umbringe!« Lisa fing an zu weinen, so wütend war die Stimme ihrer Mutter – so, als würde Mom mit ihr schimpfen. LuAnn küßte die Kleine und sagte ihr etwas Zärtliches ins Ohr, um sie zu beruhigen.
    Duane schaute LuAnn hinterher, als sie über die schlammige Wiese ging, und bewunderte ihr Hinterteil in den engen Jeans. Shirley fiel ihm ein. Suchend blickte er sich um, doch sie war offensichtlich getürmt, splitternackt, wie sie war.
    »Ich liebe dich, Baby«, rief er LuAnn grinsend hinterher.
    »Geh zur Hölle, Duane.«

KAPITEL 6

    Das Einkaufszentrum war viel belebter als bei ihrem Besuch am Vortag. LuAnn war froh, daß so viele Menschen unterwegs waren, als sie einen weiten Bogen um das Büro schlug, in dem sie gestern gewesen war. Allerdings riskierte sie im Vorbeigehen einen Blick durch die Scheiben. Alles war

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