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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sein tiefes Bedauern darüber aus, daß der brutale Mord an Roberta Reynolds die Wohltätigkeitsgemeinde in Washington und Umgebung einer großen Gönnerin beraubt hätte. Nur in einer Zeile wurde den Ursprung von Reynolds’ Reichtum erwähnt: Der Gewinn von fünfundsechzig Millionen Dollar in der Lotterie vor einigen Jahren. Offensichtlich hatte sie inzwischen weit mehr als die genannte Summe besessen.
    Dem Artikel zufolge war Roberta Reynolds von einem gewissen Thomas Donovan ermordet worden. Man hatte ihn in der Nähe ihres Hauses gesehen. Auf dem Anrufbeantworter der Toten war eine Nachricht von Donovan gewesen – die Bitte um ein Interview. Man hatte Donovans Fingerabdrücke auf einer Wasserkaraffe und einem Glas im Haus der Reynolds entdeckt, was darauf hindeutete, daß die beiden sich tatsächlich getroffen hatten. Und schließlich hatte man die Pistole, mit der Donovan vermutlich die Frau ermordet hatte, in einem Waldstück ungefähr eine Meile von ihrer Villa entfernt gefunden, ebenso den Mercedes des Opfers. Überall im Wagen hatte man Donovans Fingerabdrücke entdeckt. Die ermordete Frau war auf ihrem Bett aufgefunden worden. Es gab deutliche Hinweise darauf, daß der Täter sie eine Zeitlang gefesselt hatte – ein Beweis dafür, daß das Verbrechen geplant gewesen sei, wie die Zeitung schrieb. Donovan war zur Fahndung ausgeschrieben, und die Polizei war zuversichtlich, ihn bald festnehmen zu können.
    Riggs las den Artikel zu Ende und faltete langsam die Zeitung zusammen. Er wußte, daß die Polizei sich gründlich irrte. Donovan hatte Reynolds nicht getötet. Und es war sehr wahrscheinlich, daß auch Donovan nicht mehr lebte. Riggs holte tief Luft und überlegte, wie er LuAnn die Nachricht übermitteln sollte.

KAPITEL 52

    Der bullige Mann schaute sich um, betrachtete die anderen Häuser in der besten Wohngegend von Georgetown. Er war Mitte Fünfzig, blaß, und trug einen ordentlich gestutzten Schnurrbart. Schließlich zog er die Hose hoch, steckte das Hemd unter den Gürtel und klingelte an der Vordertür.
    Alicia Crane öffnete. Sie sah besorgt und müde aus.
    »Ja?«
    »Alicia Crane?«
    »Ja.«
    Der Mann zückte seinen Ausweis. »Hank Rollins, Detective, Mordkommission, Fairfax County, Virginia.«
    Alicia starrte auf das Foto und die Dienstmarke des Mannes. »Ich weiß nicht …«
    »Sind Sie eine Bekannte von Thomas Donovan?«
    Alicia schloß die Augen und biß sich auf die Lippe. Als sie die Augen wieder aufschlug, sagte sie: »Ja.«
    Rollins rieb sich die Hände. »Ma’am, ich muß Ihnen ein paar Fragen stellen. Wir können das auf dem Revier erledigen. Sie können mich aber auch hereinbitten, ehe ich erfriere. Es liegt ganz bei Ihnen.«
    Alicia bat den Mann sofort herein. »Verzeihung. Bitte, treten Sie ein.« Sie führte ihn ins Wohnzimmer. Nachdem sie ihm einen Platz auf dem Sofa angeboten hatte, fragte sie, ob er einen Kaffee möchte.
    »Das wäre furchtbar nett, Ma’am.«
    Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, sprang Rollins auf und schaute sich um. Ein Gegenstand erregte sofort seine Aufmerksamkeit. Es war das Foto, auf dem Donovan den Arm um Alicia Crane gelegt hatte. Es sah ziemlich neu aus, und beide machten einen überaus glücklichen Eindruck.
    Rollins hielt das Foto in der Hand, als Alicia wieder ins Zimmer kam. Sie trug ein Tablett mit zwei Tassen Kaffee, ein Milchkännchen und zwei blaue Tütchen Süßstoff.
    Sie stellte das Tablett auf den Couchtisch. »Ich konnte den Zucker nicht finden. Die Haushälterin kauft gerade ein. Sie ist in einer knappen Stunde wieder da, und normalerweise mache ich nicht …« Ihre Blicke hefteten sich auf das Foto.
    »Darf ich das zurückhaben?« fragte sie und streckte die Hand aus.
    Rollins gab ihr das Foto und setzte sich wieder. »Ich möchte gleich zur Sache kommen, Miss Crane. Ich nehme an, Sie haben die Zeitung gelesen.«
    »Sie meinen diesen Haufen Lügen.« Für einen Moment blitzte es in ihren Augen zornig auf.
    »Nun ja, Sie haben recht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist alles weitgehend Spekulation. Aber vieles weist darauf hin, daß Thomas Donovan der Mörder von Roberta Reynolds ist.«
    »Seine Fingerabdrücke und seine Pistole?«
    »Die Ermittlungen der Mordkommission sind noch nicht abgeschlossen, Miss Crane, deshalb kann ich mich Ihnen gegenüber nicht dazu äußern. Aber … ja, diese Hinweise spielen eine Rolle.«
    »Thomas kann keiner Fliege etwas zuleide tun.«
    Rollins nahm eine Tasse Kaffee und goß ein bißchen Milch

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