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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Vormittag. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört … und dabei hatte er versprochen, mich gleich nach dem Besuch anzurufen.«
    »Hat er Ihnen gesagt, wer die Ziehung manipuliert hat?«
    »Nein, aber LuAnn Tyler hat ihn gewarnt. Er sollte sich vor einem Mann hüten, der ihn töten wollte und Thomas auf den Fersen sei. Dieser Mann soll sehr gefährlich sein. Ich bin sicher, daß er etwas mit dem Tod dieser Frau zu tun hat.«
    Rollins lehnte sich zurück, schaute Alicia traurig an und trank einen großen Schluck Kaffee.
    Alicia blickte nicht auf. »Ich habe Thomas gebeten, zur Polizei zu gehen und alles zu sagen, was er weiß.«
    Rollins beugte sich vor. »Und hat er es getan?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, nein!« Heftig stieß sie den Atem aus. »Ich habe ihn angefleht. Wenn jemand die Ziehung manipuliert hat … und wo es um so viel Geld geht. Ich glaube, dafür würden Menschen töten. Sie sind Polizist. Das dürfte für Sie wohl nichts Neues sein.«
    »Ich kenne Leute, die einem Menschen für ein paar Dollar das Herz herausschneiden«, sagte Rollins mit eiskalter Stimme. Dann blickte er in seine leere Tasse. »Hätten Sie noch einen Kaffee für mich?«
    Alicia zuckte zusammen. »Bitte? Oh, ja, sicher. Ich mache rasch noch eine Kanne.«
    Rollins holte wieder sein Notizbuch hervor. »Das ist sehr freundlich. Wenn Sie fertig sind, müssen wir noch einmal jedes Detail durchsprechen. Dann rufe ich Verstärkung herbei. Dieser Fall sieht so aus, als wäre er eine Nummer zu groß für mich. Wären Sie bereit, mit mir aufs Polizeirevier zu fahren?«
    Alicia nickte ohne große Begeisterung und verließ das Zimmer. Wenige Minuten später kam sie mit einem Holztablett zurück. Ihre Augen waren auf die gefüllten Tassen gerichtet. Sie gab sich große Mühe, nichts zu verschütten. Als sie aufschaute, wurden ihre Augen groß. Sie konnte nicht fassen, was sie sah. Es krachte und klirrte, als sie das Tablett fallen ließ.
    »Peter?«
    Die Überbleibsel von Detective Rollins – Perücke, Schnurrbart, Gesichtsmaske und Gummipölsterchen – lagen ordentlich auf dem Armsessel. Peter Crane, Alicias älterer Bruder, schaute sie mit besorgter Miene an. Er hatte den Kopf auf die rechte Hand gestützt.
    Donovans Beobachtung, daß Bobbie Jo Reynolds seiner Freundin Alicia Crane verblüffend ähnlich sah, war zutreffend gewesen. Die Familienähnlichkeit des Mannes, der die Rolle Bobbie Jos gespielt hatte, mit Alicia Crane war erstaunlich.
    »Hallo, Alicia.«
    Sie starrte auf die abgelegte Verkleidung. »Was soll das? Was willst du?«
    »Ich glaube, du solltest dich erst einmal setzen. Soll ich die Scherben wegräumen?«
    »Rühr bloß nichts an!« Sie stützte eine Hand gegen den Türrahmen, um Halt zu finden.
    »Ich wollte dich nicht so erschrecken«, sagte ihr Bruder mit plötzlich aufrichtiger Reue. »Ich … ich schätze, wenn mir eine Auseinandersetzung bevorsteht, fühle ich mich wohler, wenn ich ich selbst bin.« Er lächelte verkrampft. Bei all seinen vielen Verkleidungen hatte Jackson das Lächeln in seinem eigenen Gesicht nie gelernt.
    »Ich finde das überhaupt nicht komisch. Ich hätte fast einen Herzschlag bekommen!«
    Schnell stand er auf, legte Alicia einen Arm um die Taille und führte sie zum Sofa. Liebevoll tätschelte er ihre Hand. »Es tut mir leid, Alicia, ehrlich.«
    Alicia starrte auf den Mann, in den der bullige Detective der Mordkommission sich verwandelt hatte. »Was ist eigentlich los, Peter? Warum hast du mir all diese Fragen gestellt?«
    »Na ja, ich mußte herausfinden, wieviel du weißt. Ich mußte wissen, was Donovan dir erzählt hat.«
    Sie entriß ihm die Hand. »Thomas? Wieso weißt du etwas von Thomas? Ich habe dich seit drei Jahren weder gesehen noch gesprochen.«
    »Ach, ist es schon so lange her?« meinte er ausweichend. »Brauchst du irgend etwas? Du hättest mich doch nur zu fragen brauchen.«
    »Deine Schecks kommen so regelmäßig wie ein Uhrwerk«, sagte sie mit leichter Verbitterung. »Ich brauche nicht mehr Geld. Aber es wäre schön gewesen, dich ab und zu mal zu sehen. Ich weiß, daß du sehr beschäftigt bist, aber wir sind doch eine Familie.«
    »Ich weiß.« Er schlug die Augen nieder. »Ich habe versprochen, daß ich immer für dich sorgen werde. Und das werde ich auch. Familie ist schließlich Familie.«
    »Da wir gerade davon sprechen … neulich habe ich mit Roger telefoniert.«
    »Und wie geht es unserem dekadenten, nutzlosen jüngeren Bruder?«
    »Er hat

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