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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sie als persönliche Assistentin einstelle.« Sie lachte.
    »An so etwas müssen Sie sich gewöhnen. Haben Sie die Empfangsbestätigung?«
    »Ja, in der Handtasche.«
    »Um wieviel Uhr ist die Pressekonferenz?«
    »Morgen nachmittag um sechs, hat man mir gesagt.« Sie musterte Charlie scharf. »Was ist los?«
    Als sie die Straße hinuntergegangen waren, hatte Charlie mehrmals verstohlen über die Schulter geschaut. Jetzt blickte er LuAnn an. »Ich weiß es nicht. Im Knast und später in meinem Job als Privatdetektiv habe ich ’ne Art eingebautes Radar entwickelt, das mir anzeigt, wenn jemand sich ein bißchen zu sehr für mich interessiert. Und dieses Radar hat sich vorhin gemeldet.«
    LuAnn wollte sich umdrehen, doch Charlie sagte rasch: »Nein, lassen Sie das. Gehen Sie einfach weiter. Uns kann nichts passieren. Ich habe Sie in einem anderen Hotel untergebracht. Es ist nur eine Querstraße weiter. Sobald ich Sie und Lisa dort abgeliefert habe, werde ich mich ein bißchen umschauen. Wahrscheinlich ist es bloß falscher Alarm.«
    LuAnn sah die Sorgenfalten um Charlies Augen und schloß daraus, daß seine Worte nicht seinen Empfindungen entsprachen. Sie hielt den Kinderwagen ganz fest, als sie weitergingen.

    Knapp zwanzig Meter hinter ihnen, auf der anderen Straßenseite, rätselte Anthony Romanello, ob die beiden ihn entdeckt hatten oder nicht. Um diese Zeit waren die Straßen sehr belebt, doch als die zwei Personen, die er beschattete, plötzlich stehengeblieben waren, hatte auch bei Romanello die Alarmglocke geschrillt. Er zog den Kopf ein, ließ sich zehn Meter zurückfallen, ohne die beiden aus den Augen zu lassen. Ständig hielt er dabei nach dem nächsten Taxi Ausschau, für den Fall, daß seine Zielpersonen sich eins schnappten. Allerdings besaß Romanello einen Vorteil: Die beiden mußten den Kinderwagen einladen, und das kostete so viel Zeit, daß auch er sich mühelos ein Taxi heranwinken könnte.
    Doch die beiden gingen zu Fuß bis zum Hotel. Romanello wartete dicht vor dem Eingang, blickte rechts und links die Straße entlang und ging dann ins Gebäude. »Wann haben Sie das gekauft?« LuAnn starrte auf die Koffer, die in einer Ecke der Hotelsuite aufgestapelt waren.
    Charlie grinste. »Sie können doch nicht ohne vernünftige Koffer reisen. Die Dinger sind superhaltbar. Nicht der teure Kram, der schon auseinanderfällt, wenn man ihn nur scharf anguckt. In einen der Koffer habe ich schon Dinge gepackt, die Sie für Ihre Reise brauchen. Sachen für Lisa und so. Ich habe eine Freundin gebeten, mir zu helfen. Wir müssen morgen noch mehr einkaufen, um die anderen Koffer voll zu machen.«
    »Mein Gott, ich kann’s nicht glauben, Charlie.« LuAnn umarmte ihn und gab ihm einen Kuß auf die Wange.
    Verlegen blickte er zu Boden. Er war sogar rot geworden. »Das war doch keine große Sache. Hier.« Er gab LuAnn ihren Reisepaß. Mit feierlicher Miene schaute sie auf den Namen, als würde ihr erst jetzt allmählich die Tatsache ihrer Reinkarnation bewußt. Und so war es auch. Sie schloß das kleine blaue Buch. Dieser Paß bedeutete das Tor in eine andere Welt – eine Welt, die sie mit ein bißchen Glück schon bald umarmen würde.
    »Lassen Sie den Scheißpaß bis zur letzten Seite vollstempeln, LuAnn. Schauen Sie sich den ganzen verdammten Planeten an.« Charlie wandte sich ab. »Ich muß mich jetzt um ein paar Dinge kümmern, bin aber bald zurück.«
    LuAnn hielt immer noch den Paß. »Charlie«, sagte sie, »möchten Sie nicht mitkommen?«
    Langsam drehte er sich wieder um und starrte sie an. »Was?«
    LuAnn blickte auf ihre Hände und sagte hastig: »Ich hab’ mir gedacht, wo ich doch jetzt das viele Geld habe und Sie so nett zu mir und Lisa waren. Und weil ich noch nie irgendwo gewesen bin. Und … und überhaupt, ich möchte, daß Sie mitkommen. Natürlich nur, wenn Sie wollen. Wenn nicht, habe ich Verständnis dafür.«
    »Das ist ein sehr großzügiges Angebot, LuAnn«, sagte er leise. »Aber im Grunde kennen Sie mich doch gar nicht. Und es ist eine große Verpflichtung, die man nicht mit einem Menschen eingehen sollte, den man kaum kennt.«
    »Ich kenne Sie gut genug«, behauptete LuAnn stur. »Ich weiß, daß Sie ein guter Mensch sind. Ich weiß, daß Sie sich um uns gekümmert haben. Und Lisa ist ganz verrückt nach Ihnen. Das zählt sehr viel für mich.«
    Charlie blickte lächelnd auf das kleine Mädchen. Dann schaute er LuAnn wieder an. »Also gut, lassen wir uns die Sache durch den Kopf gehen,

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