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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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fragte Charlie.
    »Ich muß noch ein paar persönliche Dinge kaufen. Gegenüber ist eine Drogerie.«
    »Die Sachen können Sie bestimmt auch unten im Hotel kaufen.«
    »Wenn die Preise so hoch sind wie im letzten Hotel, gehe ich lieber über die Straße und spare mir das Geld. Danke.«
    »LuAnn, Sie sind eine der reichsten Frauen der Welt. Sie könnten das ganze Hotel kaufen, wenn Sie Lust dazu hätten.«
    »Charlie, ich habe mein Leben lang sparen müssen. Ich kann mich nicht über Nacht ändern.« Sie machte die Tür auf und blickte ihn an. Dabei gab sie sich alle Mühe, die innere Erregung zu unterdrücken, die immer stärker wurde. »Ich bin so schnell wie möglich wieder da.«
    Charlie ging einen Schritt zur Tür. »Mir gefällt das ganz und gar nicht. Wenn Sie ausgehen, sollte ich Sie immer begleiten.«
    »Charlie, ich bin eine erwachsene Frau und kann selbst auf mich aufpassen. Außerdem muß Lisa bald ihr Nickerchen machen, und wir können sie doch nicht allein lassen.«
    »Natürlich nicht, aber …«
    LuAnn legte ihm die Hand auf die Schulter. »Sie kümmern sich um Lisa, und ich bin so schnell wie möglich wieder da.« Sie gab Lisa einen Kuß auf die Wange und drückte Charlie sanft den Arm.
    Nachdem sie gegangen war, holte Charlie sich ein Bier aus der Hausbar, setzte sich mit Lisa auf dem Schoß in den Sessel und schaltete den Fernseher ein. Plötzlich runzelte er die Stirn und blickte nachdenklich zur Tür. Dann aber gab er sich die größte Mühe, Lisas Interesse für das Basketball-Spiel im Fernsehen zu wecken.

KAPITEL 14

    Als LuAnn aus dem Taxi stieg, blickte sie ehrfürchtig zum gewaltigen Empire State Building hinauf. Doch ihr blieb nicht viel Zeit, die Architektur zu bewundern, denn Augenblicke später hakte jemand sie unter.
    »Hier entlang. Da können wir reden.« Die Stimme klang weich und freundlich, doch LuAnn stellten sich die Nackenhaare auf.
    Sie machte ihren Arm frei und betrachtete den Mann. Er war groß, mit breiten Schultern, glatt rasiert, Haar und Brauen dicht und dunkel. Die großen Augen strahlten.
    »Was wollen Sie?« Jetzt, da LuAnn dem Mann gegenüberstand, der den Brief geschrieben hatte, schwand ihre Angst rasch.
    Romanello blickte sich um. »Wissen Sie, sogar in New York würden wir Aufsehen erregen, würden wir unser Gespräch im Freien führen. Gegenüber ist ein Bistro. Ich schlage vor, wir plaudern dort weiter.«
    »Warum sollte ich mit Ihnen reden?«
    Er verschränkte die Arme und lächelte sie an. »Offensichtlich haben Sie meinen Brief und den Zeitungsartikel gelesen, sonst wären Sie jetzt nicht hier.«
    »Ja, habe ich«, sagte LuAnn und bemühte sich, die Stimme ruhig zu halten.
    »Dann ist doch wohl klar, daß wir über einige Dinge sprechen müssen.«
    »Was, zum Teufel, haben Sie mit der Sache zu tun? Haben Sie die Finger im Drogengeschäft?«
    Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Mannes, und für einen Moment wich er zurück. »Wissen Sie …«
    »Ich habe niemanden umgebracht«, sagte LuAnn heftig.
    Wieder ließ Romanello den Blick nervös umherschweifen. »Wollen Sie, daß alle Leute hier erfahren, worum es sich dreht?«
    LuAnn musterte die Passanten und schritt dann entschlossen auf das Bistro zu. Romanello blieb dicht hinter ihr.
    Sie fanden einen freien Tisch in einer Nische im hinteren Teil. Romanello bestellte Kaffee; dann schaute er LuAnn an. »Reizt Sie irgendwas auf der Speisekarte?« fragte er höflich.
    »Nein.« Sie funkelte ihn wütend an.
    Nachdem die Kellnerin gegangen war, sagte Romanello entschlossen: »Ich kann verstehen, daß Sie dieses Gespräch nicht in die Länge ziehen wollen. Kommen wir also gleich zur Sache.«
    »Wie heißen Sie?«
    Verblüfft schaute er sie an. »Warum?«
    »Denken Sie sich einfach einen Namen aus. Das scheinen hier sowieso alle zu tun.«
    »Was reden Sie denn da?« Er dachte einen Moment nach. »Na schön, nennen Sie mich Rainbow.«
    »Rainbow. Hm, mal was anderes. Sie sehen aber nicht wie die Regenbogen aus, die ich gesehen habe.«
    »Genau da irren Sie sich.« Ein Funkeln trat in seine Augen. »Am Ende des Regenbogens steht immer ein Topf mit Gold.«
    »Ach ja?« meinte LuAnn ruhig, musterte ihn aber mißtrauisch.
    »Sie sind mein Topf mit Gold, LuAnn. Der Topf am Ende meines Regenbogens.« Er spreizte die Hände. LuAnn wollte aufstehen.
    »Setzen Sie sich!« Die Worte kamen schneidend scharf. LuAnn hielt inne, starrte ihn an. »Setzen Sie sich wieder hin. Es sei denn, Sie wollen den Rest Ihres Lebens im

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