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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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ja nur, wenn man sich von Norden näherte. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
    Sie sah in das
Wadi
hinab, doch die Arbeiter waren außerhalb ihres Blickfelds. Allerdings zweifelte sie nicht daran, dass sie ganz in der Nähe waren, da sie nur langsam vorankamen. Sie erwog, nach ihnen zu rufen und die eine Stunde zu warten, die sie brauchen würden, um zu ihr heraufzuklettern, und sie dann ein paar hundert Meter weiter zum äußeren Fuß der Felswand zu führen. Oder sie konnte ihrer Neugierde ganz einfach sofort nachgeben und in etwa zwanzig Minuten schon wieder zurück sein. Auch hatte sie bereits eine Route entdeckt, die problemlos bis ganz nach unten auf den sandigen Grund führte.
    Mithilfe ihres Stocks balancierend, bahnte sie sich vorsichtig ihren Weg immer tiefer. Wenigstens dieses eine Mal waren die Dinge tatsächlich so leicht, wie sie es sich vorgestellt hatte, und schon zehn Minuten später stand sie auf dem Wüstenboden. Ein auffrischender Wind fing sich in ihren Kleidern und plusterte sie auf. Ihre Augen suchten an der Felswand aufwärts nach irgendeinem Anzeichen für eine Stadt, doch sie konnte nichts entdecken. Allerdings schien sich der graue Horizont im Westen irgendwie nach oben verschoben zu haben.
    Enttäuscht stieß sie die Luft aus, dann entfernte sie sich ein Stück weit von der Formation, bis sie etwa in der Mitte zwischen dem konisch geformten Hügel undden Felsen stand. Sie sah sich um und stützte sich dabei schwer auf ihren Stock. Die Spitze sank tief in den Sand. Dann noch tiefer. Viel zu tief.
    Einen schrecklichen Moment lang dachte sie, sie wäre in eine der seltenen Treibsandfallen getappt, in denen der Sand wie ein Wasserstrudel alles hinab zieht, was nicht über eine genügend breite Ausdehnung verfügte, um an der Oberfläche gehalten zu werden. In Panik warf sie sich der Länge nach auf den sich senkenden Boden ...
    ... und fiel prompt in die Tiefe.

K APITEL 32
    Da erwuchs in seinem kriegerischen Herzen eine eiserne Entschlusskraft, ein heiliger Vorsatz, die Mauern um das zu wohlbehütete Herz seiner Geliebten einzureißen und sie zu erobern!
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    L
ieber M r . O wens –
    Jim stand vor den Stallungen und fluchte leise.
Mr Owens?
Bei Gott, wenn sie glaubte damit durchzukommen, nach allem, was sie füreinander gewesen waren, dann war das ein jämmerlicher Irrtum. Er las den Brief ein zweites Mal, den ihm ein Stallbursche überbracht hatte, als er gerade den Grauen in den Stall bringen wollte.
    Zwei Nächte hatte er in der bitterkalten Wüste verbracht, um zu entscheiden, was er jetzt tun sollte. Als ihm schlagend offenkundig geworden war, dass er einfach keine Ahnung hatte, war er zurückgekehrt. Wie sollte man einer Frau den Hof machen, die einem als Antwort auf den letzten Antrag ein blaues Auge verpasst hatte?
    Er sammelte sich und nahm sich den Brief noch einmal vor.
    Lieber Mr Owens
,
    ich schreibe Ihnen diesen Brief aufgrund der unwahrscheinlichen Möglichkeit, dass Sie bei unserem nächsten Treffen – falls es ein solches Treffen jemals geben sollte, denn wenn es nach mir ginge, würden wir uns nie wieder sehen – die Frechheit besitzen sollten, Ihren Antrag zu wiederholen. Ich ersuche Sie dringend, Ihre und meine Zeit nicht damit zu verschwenden.
    An dieser Stelle musste er aufsehen und einmal tief und beruhigend durchatmen, bevor er weiterlesen konnte. Diese Hexe! Wenn er für irgendetwas bekannt war, dann für seine Selbstbeherrschung, seinen kühlen Kopf, den er selbst in den brenzligsten Situationen bewahrte, allerdings war er auch noch nie derartig auf die Probe gestellt worden. Und an all dem war nur sie schuld. Sie. Dieses Mädchen. Dieses einzigartige Mädchen. Der Ursprung allen Übels. Die Diebin, die ihm seinen Seelenfrieden geraubt hatte.
    Sein Herz.
    Zum Teufel!
    Es ist mir völlig
(dieses Wort hatte sie so kräftig unterstrichen, dass der Stift das Papier zerrissen hatte)
egal, wie viele Pferde Sie besitzen, und ich habe nicht das mindeste
(wieder dieser kräftige Unterstrich)
Verlangen, einen Duke zu ehelichen. Ich würde Sie nicht mal dann heiraten, wenn das Schicksal der Menschheit davon abhinge.
    Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt.
    Ergebenst,
    Ginesse Roberta Braxton
    »Was zur Hölle will das Mädel dann?«, brüllte er und zog die überraschten Blicke der Soldaten auf sich, die vor den Baracken saßen und ihre Gewehre putzten, um sie für die Schießübungen bereitzumachen. Er sah zu ihnen hinüber

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