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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Reisesaison ist schon halb vorbei. Das Wetter kann jeden Moment umschlagen.«
    »Bah. Für den
Al-Khamasin
ist es noch einen Monat zu früh«, warf Haji ein und berief sich damit auf den schrecklichen Sturmwind, der manchmal mit der Gewalt eines Hurrikans durch die Wüste fegte und Sandstürme epischen Ausmaßes aufpeitschte. »Wir sollten uns nicht in so kleine Gruppen aufteilen. Viele Augen sind besser als wenige.«
    »Das ist allein Miss Braxtons Entscheidung«, urteilte Lord Tynesborough.
    Kapitulierend warf Haji die Hände in die Luft. »Ja. Natürlich. Was immer Ihr wollt.
Yalla! Yalla!
«, rief er den Arbeitern zu und bedeutete einigen Männern, ihm zu folgen. Als er den Koch entdeckte, ließ er seinen Ärger an dem armen, dicklichen Mann aus. »Du kommst auch mit, Timon«, rief er. »Gegessen wird erst in ein paar Stunden.«
    »Danke, Professor«, sagte Ginesse. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass sie letztendlich die Oberhand behalten hätte, aber sie war froh, dass sie sich nicht mit Haji herumstreiten musste.
    »Keine Ursache«, sagte Professor Tynesborough.
    Sie wandte sich ab, um ihre eigene kleine Gruppe zusammenzusuchen, doch da ergriff er ihre Hand. Sie drehte sich wieder zu ihm um, in der Annahme, er wolle ihr noch eine Theorie bezüglich des möglichen Fundorts von Zerzura mitteilen, doch stattdessen begegnete sie seinem Blick und erkannte, dass er sie mit unverwandter Zuneigung betrachtete.
    Oh je.
    »Miss Braxton, Ginesse«, sagte er und zog sie etwas näher zu sich. »Du weißt sicher, wie sehr ich dich bewundere.«
    »Danke.«
    »Aber meine Gefühle sind viel tiefer als bloße Bewunderung.«
    Oh nein.
    »Genau genommen, habe ich mich Hals über Kopf in dich verliebt.« Ein schiefes Lächeln lag auf seinem Mund und zum ersten Mal erkannte sie eine Ähnlichkeit zwischen ihm und Jim. »Obwohl es das eigentlich nicht ganz trifft, denn ›Hals über Kopf‹ klingt reichlich überstürzt, aber meine Gefühle für dich sind weder unbesonnen noch leichtfertig. Sie sind tief und beständig und wahrhaftig. Also sollte ich vielleicht besser sagen, dass ich dich liebe«, fuhr er fort und Zärtlichkeit schimmerte in seinem Blick. »Und mit jedem Augenblick, den ich mit dir verbringe, wird meine Liebe stärker. Du bist klug und mutig und humorvoll und fröhlich und ich hoffe von ganzem Herzen, dass du meine Gefühle erwiderst und dass du mir in diesem Fall, bitte, Ginesse,
bitte
, die große Ehre erweist, meine Frau zu werden.«
    Das war das Romantischste, was sie sich je hatte vorstellen können. Alles, was sie so gerne hören wollte – viel,
viel
besser als »Ich habe jetzt ein paar Pferde mehr.« Wenn Lord Tynesborough ihr vor einem Jahr einen so wunderbaren Antrag gemacht hätte, wäre ihre Antwort dann ja gewesen? Sie wusste es nicht. Sie hatte nie in dieser Weise an ihn gedacht. Sie hatte nie für möglich gehalten, dass er in dieser Weise an sie dachte.
    Er war ein so ehrenwerter Gentleman. Er war intelligent und aufrichtig, gutaussehend und angesehen. Die Gespräche mit ihm waren ein Vergnügen und er schätzte ihre Meinung. Er liebte sie, daran hatte sie keinen Zweifel. Kurz und gut, er war perfekt.
    Nur leider war er nicht Jim.
    Der
Teufel
sollte Jim holen.
    »Professor ...«
    »Geoffrey. Jock, wenn du es möchtest.«
    »Geoffrey«, sagte sie sanft und dachte an all die Male, als sie überstürzt gesprochen hatte, dachte daran, wie sehr Worte schmerzen konnten. »Dich zu heiraten wäre eine Ehre für jede Frau.«
    Er wartete.
    »Aber ein so bemerkenswerter Mann wie du verdient so viel mehr, als von seiner Frau nur geschätzt zu werden.«
    Er zuckte zurück, kaum wahrnehmbar, aber sie sah es. Es schmerzte sie. Sie wollte ihm nicht wehtun, wie man ihr wehgetan hatte.
    »So verlockend es auch wäre, deinen Antrag anzunehmen, nur um für immer deine Gesellschaft und Freundschaft genießen zu können, kann ich nicht zulassen, dass du dich mit weniger zufrieden gibst, als du verdienst. Dazu bedeutest du mir zu viel. Und deshalb muss ich schweren Herzens nein sagen.«
    »Aber Ginesse«, sagte er und eine Spur Verzweiflung mischte sich in seine Stimme. »Besteht denn keine Chance, dass du mich mit der Zeit lieben lernen kannst?«
    »Ich würde dich niemals mit einer vagen Hoffnung abspeisen, wenn ich doch weiß, dass du nichts anderes verdienst, als bereits geliebt zu werden.«
    Er holte tief und etwas zittrig Luft und nickte mit solcher Liebenswürdigkeit, wie sie es von ihm erwartet hatte. »Gibt es

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