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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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einem französischen Akzent.
    LeBouef.
    Warum hatte er ihn nicht früher erkannt? Aber wer konnte schon ahnen, dass einer von Kairos berüchtigtsten Verbrechern so fantastisch kochen konnte? Außerdem kannte Haji den Mann nur aufgrund seines Rufs und einiger vager Beschreibungen. Vermutlich hatte er sich eingeschlichen, um Jim zu töten, doch dann hatte ihn die Aussicht auf einen vergrabenen Schatz abgelenkt. Er war ein Mann, der keine Gelegenheit verpasste.
    Und jetzt fiel Haji auch eine mögliche Erklärung für Timons gesteigerten Bauchumfang ein.
    Schnell dachte Haji nach. LeBouef galt als hintertrieben wie ein Schakal und als genauso tödlich, besonders, wenn man ihn in die Enge trieb. Haji konnte nicht riskieren, dass ihm einer der
Fellahin
als Geisel in die Hände fiel.
    »Sie sehen gar nicht gut aus, Timon«, rief er und schaffte es tatsächlich, besorgt zu klingen. Er wandte sich den verbliebenen Arbeitern zu. »Ihr Männer macht hier weiter. Ich bringe unseren Koch ins Lager und komme dann zurück.«
    »Das ist wirklich sehr nett«, erwiderte Timon auf Englisch. »Aber ich kann alleine zurückgehen.«
    »Unsinn. Sie sind zu wichtig, als dass wir Ihre Gesundheit riskieren können. Wer soll denn kochen, wenn Sie es nicht mehr können? Lord Tynesborough? Nein danke. In meinem Zelt habe ich einen ganzen Medikamentenkoffer.« Das war eine glatte Lüge, aber woher sollte LeBouef das wissen? »Da wird auch etwas für Sie dabei sein.«
    LeBouef konnte kaum ablehnen und er tat es auch nicht. Sie brauchten kaum zwanzig Minuten, bis sie dasLager erreichten. Dort angekommen bat Haji den Koch, an der kalten Feuerstelle Platz zu nehmen und nach einer raschen Befragung nach LeBouefs »Symptomen«, verschwand er in seinem Zelt. Er fand ein Seil und seine Pistole und kehrte zu LeBouef zurück.
    Der saß noch immer an der Feuerstelle, doch noch während Haji ihn beobachtete, rückte er vor sich hinmurmelnd seinen »Bauch« zurecht.
    »Warum nehmen Sie ihn nicht einfach ab?«
    LeBouef sah sich um und lächelte. »Was soll ich abnehmen?«
    »Diesen Bauch. Ist doch vermutlich ziemlich heiß da drunter. Oder verstecken Sie dort das, was Sie gerade gefunden haben?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen. Ich habe nichts gefunden.« Seine Augen waren in gespielter Angst geweitet, doch in ihrer Tiefe lag nicht die Spur von Furcht. Nur kühle Berechnung.
    »Sie sind in einer Spalte verschwunden und als sie wieder aufgetaucht sind, war ihr Bauch auf einmal größer als vorher. Und jetzt strecken Sie die Hände aus. Wenn Sie sich weigern, werde ich Sie erschießen.«
    LeBouef zögerte einen Moment, dann hielt er die Hände vor sich.
    »Danke, Mr LeBouef.«
    In den dunklen Augen des Mannes flackerte Anerkennung auf. »Bravo, Mr Elkamal. Und was jetzt?«
    »Jetzt versuche ich, zu entscheiden, ob ich Sie erschieße oder nicht. Sie sind viel zu gefährlich für mich, als dasich es riskieren könnte, Sie nach Waffen zu durchsuchen. Aber ich könnte Ihnen ja einfach in die Hand schießen, dann wäre ich Ihnen auf jeden Fall gewachsen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, versicherte LeBouef. »Ich habe keine Pistole, aber in meinem Gürtel steckt ein Messer.«
    »Lassen Sie ihre rechte Hand ausgestreckt und ziehen sie es mit der linken heraus. Legen Sie es neben sich auf den Boden. Gut so. Und jetzt legen Sie sich auf den Boden und drehen Sie sich auf den Bauch, die Hände auf den Rücken.«
    »Mr Elkamal ...«
    »Tun Sie es.«
    Mit einem missfälligen Laut tat LeBouef wie geheißen. Haji stieß das Messer mit dem Fuß weg und drückte den Lauf seiner Pistole an LeBouefs Hinterkopf. Er bohrte dem Franzosen ein Knie in den Rücken und fesselte mit seiner freien Hand LeBouefs Handgelenke. Dann sprang er zurück, weil er weder LeBouef noch seinen Fesselkünsten völlig traute.
    »Drehen Sie sich herum und knien Sie sich hin.«
    Mit einem bösen Blick gehorchte LeBouef.
    Schnell band Haji seinem Gefangenen auch die angewinkelten Beine zusammen, so dass er selbst dann nicht auf die Füße kommen konnte, wenn er eine Hand frei bekommen sollte. Dann, und erst dann, öffnete er LeBouefs Gewand vor dem Bauch und zog ein kleines Kissen hervor. Ein sehr schweres Kissen, das an einem Ende zugebunden war. LeBouef nicht aus den Augen lassend, öffnete er es und krempelte das Innere nach außen. Ein Paar Sandalen fiel heraus.
    Sandalen aus purem Gold.
    Sie waren eindeutig als Grabbeigaben gedacht, denn niemand hätte in so schweren Schuhen laufen können. Die

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