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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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gestanden hatten.
    Er starrte noch immer Richtung Westen, als er jemanden seinen Namen rufen hörte. Er zog seine Pistole hervor und fuhr hastig herum. Ein grauer Araberhengst scharrte dreißig Fuß unter ihm im Sand. Auf seinem Rücken saß Jim Owens, der wie ein Beduine gekleidet war und einen Turban trug.
    »Was treibst du da mit der Pistole, Haji?«, fragte er. »Willst du es erschießen?« Er nickte Richtung Westen.
    Haji grinste, froh ihn zu sehen. »Du hast deinen Freund Henri LeBouef gerade verpasst.«
    Jim richtete sich im Sattel auf. »Wie meinst du das? Wo ist Ginesse?«
    »Es geht ihr gut.«
    »
Wo ist sie?
«
    »Nicht in LeBouefs Nähe, keine Sorge. Ich habe gerade gesehen, wie er Richtung Süden verschwunden ist. Ginesse ist, tja, ich weiß es nicht genau, aber sie ist irgendwo da in der Schlucht.« Er nickte zum
Wadi
hinüber.
    »
Allein?
«
    »Nein. Natürlich nicht. Sie hat ein halbes Dutzend Männer dabei.«
    »Männer? Irgendwelche arglosen, unerfahrenen, unvorsichtigen Männer?«
    »Na ja ... ja.«
    »Während ein
Khamasin
heraufzieht?«
    »Was?«, rief Haji.
    Der Graue begann, nervös zu tänzeln. »Herrgott, Haji. Was glaubst du denn, was du da anstarrst?«, fragte Jim und ohne ein weiteres Wort wandte er sein Pferd ab und galoppierte in die Schlucht.

K APITEL 34
    Aber dass sie sterben könnte, ohne ihm jemals gesagt zu haben, wie viel er ihr bedeutete und wie leid es ihr tat, dass sie ihn angelogen hatte, schien das Schlimmste von allem zu sein.
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    Ä chzend rappelte Ginesse sich hoch. Sie hustete und spuckte Staub, während sie sich nach eventuellen Verletzungen absuchte. Es schien alles in Ordnung zu sein. Wo zum Teufel war sie hier?
    Um sie herum war alles in Finsternis getaucht und ein metallischer Geruch hing in der Luft. Das Aroma der Jahrtausende. War das hier vielleicht ein ausgetrocknetes, unterirdisches Flussbett? Die Sahara war damit geradezu durchzogen. Allerdings lagen nur sehr wenige davon so dicht unter der Oberfläche, dass man hineinfallen konnte.
    Sie sah auf. Fünfzehn Fuß über ihr leuchtete das Loch, das sie gerissen hatte wie eine leuchtend blaue Scheibe. Es warf einen Lichtstrahl auf den unebenen Boden, auf dem sie gelandet war, aber es war nicht groß genug, um die Finsternis aufzuhellen.
    Fünfzehn Fuß. Es hätten genauso gut fünfzig sein können.
    Sie schloss die Augen und kämpfte ihre Angst nieder. Irgendjemand würde sie schon finden. Sie wussten,wohin sie gegangen war. Allerdings dachten sie, sie wäre immer noch im
Wadi
. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie herausfanden, dass sie über die Felsen in die Wüste hinausgeklettert war? Hoffentlich nicht zu lange.
    Sie ließ den Rucksack von den Schultern gleiten und öffnete ihn. Erleichtert seufzte sie auf, die Feldflasche war heilgeblieben. Wenn jetzt auch die Taschenlampe noch funktionierte, könnte sie warten, bis es dunkel war, und dann durch das Loch nach draußen leuchten. Mit ein bisschen Glück, würde jemand, der nahe genug war und in die richtige Richtung schaute und scharfe Augen hatte, es sehen.
    Mit ein bisschen Glück.
    Leider war sie nie ein besonderer Glückspilz gewesen.
    Vielleicht gab es ja noch einen anderen Weg nach draußen ... Sie schaltete ihre Stablampe an und leuchtete in die Dunkelheit. Und der Mund klappte ihr auf.
    Sie hatte Zerzura gefunden.
    Ungläubig ließ sie das Licht umherwandern, dies schien ein niedriger Raum zu sein von einem Durchmesser von fünfzehn mal zwanzig Metern. Auch wenn die Wände felsig und zerklüftet waren, konnte sie doch erkennen, dass gewisse Teile von Maurern geglättet und von Künstlern verziert worden waren. Diese Figuren und Abbildungen hatte sie bereits hunderte Male in anderen Gräbern und Tempeln gesehen und doch gab es da einige grundlegende Unterschiede, die sie auf die Schnelle nicht ergründen konnte. Sie richtete den Strahl ihrer Taschenlampe an die Decke. Ihr erster Eindruckwar richtig gewesen, das hier schien tatsächlich die Passage eines uralten, unterirdischen Flussbettes zu sein, das schon seit langer Zeit ausgetrocknet und später von einem Volk der Antike zu anderen Zwecken gebraucht worden war.
    Sie schritt über eine jahrhundertealte Staubschicht und spähte atemlos umher. An den Wänden stapelten sich schulterhoch tausende von kleinen Bündeln. Zehntausende. Sie hatten alle ungefähr dieselbe Größe, waren zylindrisch geformt, etwa fünfzig Zentimeter lang und rund.
    Vorsichtig hob sie eines

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