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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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muskulösen Schultern schmiegten. Erinnerungen an seinen Körper fluteten ihre Gedanken.
    Sie neigte den Kopf, ihre Lippen teilten sich ...
    »Nein«, sagte er schlicht und stellte sie auf die Füße.
    »Nein?«, echote sie, verwirrt und enttäuscht.
    »Nein«, wiederholte er. »Diese Belohnung will ich nicht.«
    Und sie holte ein weiteres Mal nach ihm aus.

K APITEL 35
    Seine Redegabe entsprang seiner kampfbereiten Seele.
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    D ieses Mal fing Jim ihre Faust ein paar Zentimeter vor seinem Gesicht ab, bog sie geschickt nach unten und hinter ihren Rücken. Er riss sie herum und drückte sie gegen seine Brust. »Würdest du bitte damit aufhören, mich schlagen zu wollen?«, sagte er leise und beherrscht, die Lippen an ihr Ohr gepresst.
    »Das würde ich, wenn du damit aufhören könntest, mich zu provozieren«, fauchte sie und versuchte, dabei genauso nonchalant zu klingen, was ihr aber gehörig misslang.
    Er schob sie sacht von sich weg und ging an ihr vorbei zu dem Hengst, der nervös und mit angelegten Ohren umhertänzelte. Sanft strich Jim ihm über den geschwungenen Hals. Dann griff er in die Satteltasche und zog eine zusammengerollte Decke heraus. Schnell breitete er sie aus und hängte sie vor den Höhleneingang. Sie deckte die Öffnung nicht vollständig ab, aber sie schützte sie vor dem Großteil des umherstiebenden Sandes, der in den Spalt getrieben wurde. Als er damit fertig war, band er den Hengst im hinteren Teil der Höhle an und wickelteihm ein Hemd über die Augen, damit er nicht in Panik geriet.
    Und dann war der Sturm über ihnen. Er erfüllte die Luft mit dem zornigen Summen von Millionen Wespen, so laut, dass es alle anderen Geräusche schluckte. Ginesse kroch nahe genug an die Öffnung heran, um hinauszuspähen. Der aufgepeitschte Sand fegte über die Felskante und stieg fast senkrecht in den Himmel.
    »Der meiste Sand wird über uns hinweggeblasen«, rief sie und wandte sich um, nur um festzustellen, dass Jim bereits an ihrer Seite stand, den Blick auf den Himmel gerichtet. Er zog sich den
Khafiya
über den Mund und steckte ihn an der Schläfe fest. Jetzt waren nur noch seine rauchgrauen Augen zu sehen, die er schützend gegen den Wind zugekniffen hatte.
    »Halt still«, sagte er, entfaltete ein kleines Seidentuch und band es ihr über den Mund. »Falls der Staub kommt.«
    Der Sand verursachte schmerzhafte kleine Nadelstiche auf der Haut, wo immer sie ungeschützt war, doch der Staub war schlimmer, er drang einem in die Nasenlöcher und die Kehle, verklebte einem die Augen und legte sich auf die Lunge. Der schwerere Sand blieb nahe am Boden des
Khamasin
, doch je weiter oben im Sturm man sich befand, desto wahrscheinlicher bekam man die Wirkung des Staubs zu spüren, der in jede noch so schmale Ritze, jede noch so kleine Öffnung getrieben wurde.
    Eine Weile sahen sie einfach zu, gefesselt vom Anblick des dichten Vorhangs aus Sand und betend, dass sie sichnicht so weit oben befanden, dass der Staub sie fand. Schließlich löste Jim seinen
Khafiya
vom Mund.
    »Ich glaube, wir haben Glück«, sagte er. »Wir sind im richtigen Winkel, so dass der aufgewirbelte Sand uns beim Herunterfallen nicht trifft, und wir sind tief genug, um dem Staub zu entgehen. So lange der Sturm nicht plötzlich genau über uns abebbt und all der Sand auf uns herniederregnet, sollten wir durchkommen.«
    »Wie lange wird es dauern?«, fragte sie und nahm ebenfalls ihren Schleier ab.
    »Ich weiß nicht. Kommt darauf an, wie groß er ist. Es könnte noch tagelang so weitergehen, aber mich beunruhigt mehr, wie schnell er ist. Es ist eigentlich zu früh im Jahr für so einen Sturm, aber ...«, betont sah er sie an, »das sind ja auch ungewöhnliche Umstände.«
    »Du kannst
mich
ja wohl kaum für den Sturm verantwortlich machen.«
    »Nicht?«, fragte er und klang verärgert und resigniert zugleich.
    Sie stapfte zur Rückwand der Höhle, doch da ergriff er ihr Handgelenk. Sie wandte sich um und sah kalt auf die Hand hinab, die sie festhielt. Doch es schien keinerlei Wirkung zu haben.
    »Oh nein«, sagte er. »Du gehst nirgendwo hin. Nicht dieses Mal.«
    »Natürlich tue ich das nicht«, schoss sie entrüstet zurück. »Ich werde nicht hinaus in einen Sandsturm rennen, nur weil du mich beleidigst. Denn auch, wenn du und alle anderen das glauben, ich bin nicht blöd.«
    »Oh doch, das bist du.«
    Sie schnappte nach Luft. »Wie. Kannst. Du. Es. Wagen!«
    »Was hattest du hier draußen zu suchen?«,

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