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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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auf die Spitze. Da ist ja sogar die Sphinx mitteilsamer!«
    Geheimnisvoller, einsamer Wanderer? So sah sie ihn also? Ein Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel.
    »Grinsen Sie nicht so. Sie geben sich ganz bewusst geheimnisvoll und das ist ein wirklich offensichtlicher Trick, um Ihre mysteriöse Ausstrahlung noch zu verstärken.«
    Herrje. Sein schiefes Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. Sie war so unvorhersagbar. So komisch. »Ich habe eine mysteriöse Ausstrahlung?«
    »Hätten Sie wohl gerne«, nahm sie ihre Worte leicht beleidigt wieder zurück.
    »Tut mir leid«, erklärte er immer noch grinsend. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sich mit emporgereckter Nase von ihm abgewandt. »Es schien mir zu dem Thema nur einfach nichts mehr zu sagen zu geben. Was wüssten Sie denn gerne?«
    »Haben Sie Geschwister?«
    »Ja. Einen vier Jahre jüngeren Halbbruder. Jock.« Es war lange her, dass er seinen Namen ausgesprochen hatte. Es fühlte sich merkwürdig an. Bittersüß. »Er war ein sanftmütiges Kind, wissbegierig und schüchtern. Ständig hatte er die Nase in irgendeinem Buch. Seine Mutter starb bei seiner Geburt.« Er hatte das einzige bisschen familiäre Wärme in Altheas großem kalten Haus verkörpert.
    Sie strahlte ihn an. »Na also. War das so schwer?«
    »Ja.«
    Sie schnaubte äußerst undamenhaft.
    »Und haben Sie denn Geschwister, Miss Whimpelhall?«, fragte er. »Ich weiß genauso wenig über Sie, wie Sie über mich, außer, dass Sie Pomfreys zukünftige Braut sind.«
    »Ach«, sagte sie leichthin, »jede Menge. Sechs jüngere Brüder und der nächste ist gerade auf dem Weg. Ich bin wieder dran. Wo sind Ihre Eltern?«
    Diese
Erinnerungen wollte er nun wirklich nicht wieder ausgraben. »Beide tot«, gab er knapp zurück. Und stellte dann überrascht fest, dass er gerne mehr sagen wollte. »Meine Mutter ist gestorben, als ich vier war. Wir haben auf der Ranch meines Onkels gelebt, die bereits seit Generationen in Familienbesitz war. Nach dem Tod meiner Mutter hat mein Onkel mich großgezogen. Muss hart für ihn gewesen sein. Er war nie verheiratet und hatte mit mir bestimmt alle Hände voll zu tun.«
    »Was war denn mit Ihrem Vater?«
    »Meine Eltern lebten schon vor meiner Geburt nicht mehr zusammen. Ich habe meinen Vater nie kennengelernt. Nach dem Tod meiner Mutter hat er wieder geheiratet. Als ich vierzehn war, starb er und ich erbte seinen ...« Es war lange her, dass der Gedanke ihn geschmerzt hatte und es gab keinen Grund, das jetzt wieder zuzulassen.
    »Seinen was?«, fragte Miss Whimpelhall sanft nach.
    »Alles eben. Keine große Sache. Jedenfalls nicht für mich. Seine Mutter meinte, man könne mich wirklich nicht länger wie einen wilden Barbaren aufwachsen lassen, also ist sie auf die Ranch gekommen und hat michmitgenommen.« Er atmete aus und stellte überrascht fest, dass er die Luft angehalten hatte.
    »Das tut mir leid«, sagte sie. »Ich ... ich weiß, was es heißt, von einem Ort, den man liebt, weggeschickt zu werden.«
    Sie sah so traurig und verloren aus. »Das ist lange her, Miss Whimpelhall. Solche Dinge passieren eben und man findet sich damit ab. So ist das Leben.«
    Neugierig geworden, musterte sie ihn und ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von traurig zu zustimmend.
    »Und bevor mir die Stimme versagt, weil ich an so lange Gespräche nicht gewöhnt bin: Wollen Sie noch etwas wissen?«
    Sie überlegte eine Weile, bevor sie mit der nächsten Frage aufwartete. »Mögen Sie Pferde?«
    »Ob ich sie mag? Ich respektiere sie. Ich schätze sie. Ich bewundere ihre Anmut und ihre Schnelligkeit. Ich habe Achtung vor ihrer Bereitschaft und ihrem Mut, aber ich weiß nicht, ob ich ein Pferd
mögen
kann.«
    »Aber natürlich tun Sie das«, platzte sie mal wieder heraus. »Das haben Sie doch gerade gesagt.«
    Er konnte nicht anders, ihre Sturheit brachte ihn wieder zum Lächeln. »In Ordnung. Ich mag Pferde.«
    »Sie würden ja auch einen feinen Cowboy abgeben, wenn nicht«, stellte sie mit Nachdruck klar und strich sich den Rock glatt. »Haben Sie denn jetzt auch ein Pferd? Hier?«
    »Ja.« Dabei wollte er es belassen, doch dann sah er, wie sich in ihren unglaublichen Augen Gewitterwolken zusammenbrauten, und beschloss, einem erneuten Sturm zuvorzukommen. »Eine Araberstute und ihr Fohlen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Araberstuten sind seit der Epidemie sehr selten in Ägypten.«
    Woher wusste sie das?
    »Außer bei den Beduinen«, ergänzte sie beiläufig.
    »Sie gehörte auch

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