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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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folgen. Und was ich entdeckte – oder besser, was sie entdeckt hatte – faszinierte mich außerordentlich. Ich glaube, sie weiß, wo sich die verlorene Stadt Zerzura befindet, und sie hat sich als Miss Whimpelhall ausgegeben, um dorthin zu gelangen, wo sie Zerzura vermutet, nämlich ganz in der Nähe von Fort Gordon.«
    »Aber warum? Warum sollte sie nicht einfach mir oder ihrem Vater alles erzählen, damit wir ihr helfen können?«, fragte Sir Robert.
    Tynesborough zögerte kurz und als er schließlich antwortete, war seine Miene weich geworden. »Ich glaube, sie möchte sich durch ihre eigenen Leistungen einen Platz in den Annalen der Archäologie verdienen, neben allen anderen Mitgliedern ihrer so herausragenden Familie.«
    »Was?«, rief Sir Robert verwirrt. »Das ist doch lächerlich. Sie muss sich ihren Platz nicht erst verdienen. Dieser Platz ist ihr Geburtsrecht.«
    »Vielleicht tut sie es ja nicht, weil es von ihr verlangt wird, sondern, weil sie selbst es von sich verlangt.« Tynesboroughs Lächeln war voller Zuneigung.
    Geheiligt sei Allah, dachte Haji, der Mann ist in den
Afrit
verliebt.
    »Das glaube ich einfach nicht«, beharrte Sir Robert.
    »Haben Sie eine andere Erklärung dafür, dass sie Miss Whimpelhalls Identität angenommen hat? Beantworten Sie mir eine Frage. Hätte sie es aus eigener Kraft schaffen können nach Fort Gordon zu kommen?«
    »Bah!«, platze Magi, die ungewöhnlich lange still gewesen war, heraus. »Fest steht offenbar nur, dass Ginesse unter dem Namen einer anderen Lady unterwegs nach Fort Gordon ist. Warum sie das alles getan hat, wird sie uns schon selbst erzählen, wenn sie erst wieder da ist.« Sie deutete auf Haji. »Du wirst sie zurückholen.«
    Entsetzt zuckte er zurück. »Aber Tante Magi, ich habe hier geschäftliche Dinge zu erledigen, ich kann nicht einfach weg.«
    »Doch, das kannst du. Du solltest Ginesse Braxton hierher bringen und du hast diese Aufgabe nicht erfüllt.«
    Er knirschte mit den Zähnen. Er hatte schmerzlich lernen müssen, dass sein Leben nicht mehr lebenswert sein würde, falls er ablehnte. »Wie du wünschst.«
    »Wie wunderbar!« Der leise Ausruf des Entzückens stammte von Miss Whimpelhall. »Vielleicht ... Ich meine, ich wage kaum zu fragen, aber ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn ich Sie auf Ihrer Expedition begleiten dürfte, Mr Elkamal.«
    »Nein«, entgegnete Haji prompt. Das Letzte, was er brauchen konnte, war noch eine weitere Bürde. Diese ohnmächtig werdende, wachsgesichtige Frau würde eine entsetzliche Mitreisende abgeben.
    »
Doch
«, befahl Sir Robert. »Wenn Ginesse dieser Lady Unannehmlichkeiten bereitet hat, ist es unsere Pflicht dafür zu sorgen, dass sie so schnell wie möglich wieder mit ihrem Verlobten vereinigt wird. Und ich komme auch mit.«
    »Was?«, riefen sowohl Magi als auch Haji.
    »Sie ist meine Enkelin und wenn sie schon gerettet werden muss, dann sollte ich doch wohl dabei sein. Und außerdem, wenn das Mädchen wirklich Zerzura findet, dann will ich es sehen.« Plötzlich schien ihm etwas einzufallen und er lächelte. »Wir werden ein Fest daraus machen!«
    Wenn Sir Robert sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wich er nicht mehr davon ab. Dieser Charakterzug war mit den Jahren nur noch stärker geworden. Widerstand war zwecklos.
    »Ich gehe auch«, verkündete Magi. Sir Robert öffnete mit protestierender Miene den Mund, doch ein Blick von Magi genügte und er klappte ihn wieder zu. Im Stillen betete Haji die farbenfrohsten von Jim Owens’ Kraftausdrücken herunter.
    »Und ich auch«, erklärte der Professor und fügte dann rasch hinzu: »Wenn ich mich Ihnen aufdrängen darf?«
    Sir Robert musterte ihn misstrauisch.
    »Nein, Sir«, sagte der Professor vollendet würdevoll, »ich würde Miss Braxton niemals ihre Entdeckung stehlen. Ich habe persönliche Gründe.«
    »Und die wären?«, fragte Magi überheblich.
    Der Professor wirkte verlegen. »Ich fühle mich verantwortlich. Wenn ich ihr zugehört hätte, dann hätte diese ganze Situation vielleicht verhindert werden können. Und wenn ich jetzt eine Vorschlag machen dürfte?«
    »Nur zu«, ermunterte ihn Sir Robert.
    »Wir sollten aufbrechen, sobald es menschenmöglich ist.«
    »Und warum das?«, fragte Magi stirnrunzelnd. »Nach dem, was sie erzählt haben, geht es ihr doch gut.«
    »Sie kennen Miss Braxton doch gut?«
    Alle außer Miss Whimpelhall nickten mit unterschiedlich ausgeprägter Begeisterung.
    »Dann können Sie sich vielleicht

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