Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
getötet hatte. Außerdem hatte ich gerade herausgefunden, dass ein Haufen Wissenschaftler aus irgendeinem Grund, den ich nicht kannte, möglicherweise etwas mit mir angestellt hatte. Im Augenblick war ich, verdammt noch mal, zu erschöpft und wütend, um etwas darauf zu geben, was Amy Delgado oder sonst jemand von mir dachte. Also nahm ich außer meinen Schultern gar nichts zurück, sondern zahlte Amy ihren vernichtenden Gesichtsausdruck mit gleicher Münze heim. » Weißt du, Amy « , sagte ich. » Ich bin noch nicht bei Dalton gewesen, seit er angeschossen wurde, und wollte mich nur vergewissern, dass es ihm gut geht. Es geht ihm gut, und ich lasse euch drei jetzt allein, okay? « Ich wandte mich Nikki zu. » Übrigens: Was auf der Party passiert ist, tut mir wirklich leid. Ich war nicht ich selbst und habe mir seither wirklich Vorwürfe gemacht deswegen. «
    Nikki zuckte mit den Schultern. » In Ordnung « , erwiderte sie.
    Amy hatte die Hände in die Seiten gestemmt und sah aus, als wäre sie bereit, mich anzuspringen und sich mit mir einen Damenringkampf zu liefern. Durch ihre zusammengebissenen Zähne raunte sie Nikki zu: » In Ordnung? Wirklich? «
    » Es ist okay, Amy « , erwiderte Nikki sanft. » Sie wollten gerade gehen, stimmt’s? «
    » Richtig « , antwortete ich. Ich schob mich seitwärts an den beiden Mädchen vorbei in den Flur, mit schwirrendem Kopf und krampfenden Eingeweiden. Hatte ich das tatsächlich gerade getan? Ja, das hatte ich, und einerseits war ich total geschockt, andererseits aber auch völlig aufgekratzt. Hocherhobenen Hauptes ging ich zielstrebig an den Krankentragen vorbei den Flur entlang. Da spürte ich ganz deutlich, wie mir jemand einen Schubs gab. Ich stolperte, und meine Turnschuhe quietschten über das Linoleum. Als ich herumfuhr, war ich mir sicher, dass Amy hinter mir hergerannt war, um mich zu Fall zu bringen. Doch sie stand noch immer hinten in der Tür zu Daltons Krankenzimmer, mit ausgestrecktem Arm und einer in meine Richtung zeigenden Handfläche. Um mich herum befand sich niemand.
    Amy drehte die Hand um und schloss ihre Finger zu einer Faust– mit Ausnahme des Mittelfingers. Sie grinste feixend.
    Okay, das war schon seltsam. Irgendetwas stimmte definitiv nicht mit ihr.
    Spencer schob sich an ihr vorbei und kam ebenfalls den Flur entlang. » Das mit den beiden tut mir leid « , sagte er. » Sie können manchmal ein bisschen, du weißt schon, heftig werden. «
    » Ja « , sagte ich, während ich weiter durch die Flure schritt und versuchte, nicht mit den entgegenkommenden Krankenschwestern und Ärzten zusammenzustoßen. » Es ist nur… « Ich blieb stehen, als mein Blick in der Krankenhauslobby auf eine große dunkelhaarige Gestalt fiel. Patrick. Er stand mit dem Rücken zu uns und war gerade dabei zu gehen. Warum er hier war, wusste ich nicht. Aber ein Teil von mir fragte sich, ob der Grund dafür auch Dalton war. Patrick war definitiv kein Werwolf. Und er war nicht der Mörder gewesen. Aber vielleicht steckte bei ihm doch mehr dahinter als eine simple Verwechslung. Ich hatte jedoch zu viel zu verarbeiten, als mich zu fragen, was mit Amy und Patrick los war. Nein, ich durfte mich jetzt nicht ablenken lassen, denn es gab noch einen Ort, den ich vor der Schule aufsuchen musste.
    » Was ist los? « , fragte Spencer.
    » Ach, nichts « , entgegnete ich und ging durch die Krankenhaustüren in Richtung Parkplatz. » Es ist nur, nach gestern Nacht fällt es mir schwer, mir Sorgen darüber zu machen, was Amy und Nikki von mir halten. «
    » Ja, das habe ich mitbekommen. «
    Spencer öffnete die Beifahrertür seines Wagens und lief anschließend auf die andere Seite. Wir stiegen ein, und er fragte mich: » Wohin jetzt? «
    Ich zog die zerknüllte Notizblockseite aus der Hosentasche und strich sie auf meiner Jeans glatt. » Nächste Haltestelle: BioZenith. «
    Die Adresse war ziemlich leicht zu finden. Sie befand sich in einem Industriepark nördlich von Fairview und lag mehr oder weniger auf dem Heimweg, lediglich ein paar Ausfahrten früher. Das Gebiet war in nördlicher und südlicher Richtung von Wäldern umgeben, während der Industriepark selbst aus nichts weiter als aus Pflastersteinen und gigantischen, kastenförmigen Gebäuden bestand, zwischen denen makellose Straßen verliefen. Wir fuhren eine einsame Straße entlang, die auf beiden Seiten mit Bäumen gesäumt war. Alle unteren Äste waren von den Stämmen entfernt und der obere Bereich rund zugeschnitten worden,

Weitere Kostenlose Bücher