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Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit

Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit

Titel: Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kösel-Verlag <München>
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niemandem etwas sagen, es geht um meinen Vorteil und meine Rechte.‹ – ›Weshalb Konflikte austragen, wenn auch aussitzen möglich ist.‹ – ›Sich einer Verbesserung des Umgangs in Partnerschaft, Familie und Freundeskreis widersetzen.‹ – ›Trotz vorhandener Möglichkeit einen Arbeitsplatz ausschlagen.‹ – ›Deutlich werdendes Suchtverhalten – ob im Bereich von Essen, Alkohol, Nikotin, Mediennutzung usw.‹ Die Aufzählung ließe sich beträchtlich erweitern.
    Andere ruhig schaffen und es sich selbst auf deren Kosten gut sein lassen, das ist die Quintessenz eines solchen Verständnisses. – Der postmoderne Asoziale steht vor uns!
    Damit werden die Grundfesten jeglichen menschlichen Zusammenlebens erschüttert. Aus Gründen des Selbstschutzes ist es notwendig, möglichst starke Immunkräfte gegenüber einer solchen Gefahr zu entwickeln. Das geeignetste Mittel ist, vom Tag der Geburt an lernend zu erfahren, dass Interesse, Kraft, Mut und Ausdauer die besten Voraussetzungen für ein eigenständiges und zufriedenstellendes Leben sind. Auf diesen Prozess jedoch wirkt Verwöhnung wie ein effizientes Breitband-Narkotikum. Lethargie in der Kombination mit einem beträchtlich entwickelten Anspruchsniveau ist die Folge. Sie betätigt sich als gefährlicher Nager an den lebenswichtigen Versorgungssträngen von Gemeinschaften. Wollen diese auf Dauer nicht kaputtgehen, ob Familie, Freundeskreis, kommunale Gemeinwesen oder der ganze Staat, werden vielfältige Änderungen notwendig sein. Ein Abbau von finanziellen Unterstützungen kann dazu beitragen, wenn damit beim Einzelnen die Kräfte zur Selbstverantwortung neu mobilisiert werden.
    Besser ist es jedoch, erst gar nicht eine solche Schieflage entstehen zu lassen. Der Erziehung in Familie und Schule kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Aber auch die Mechanismen und Quasi-Gesetzmäßigkeiten einer Konsumgesellschaft müssen einer Revision unterzogen werden. Nicht alles, was als freie und soziale Marktwirtschaft deklariert wird, hat diesen Namen verdient. Im Zentrum muss die Frage stehen, was ein Mensch braucht, um in Freiheit und Selbstverantwortung leben zu können. Da nur Schwache, Ängstliche und seelisch Hungrige gefährlich für andere sind, muss hier die Änderung einsetzen. Denn ist erst eine Notsituation entstanden, mag es verständlich sein, sich an reichlich durch andere gedeckten Tischen zu bedienen.
    Abschließend eine Zusammenfassung der Grundgedanken zur Verwöhnung in Thesen:
Verwöhnung ist der Todfeind positiver Zuwendung und Liebe. Verwöhnung verhindert Eigenverantwortung, Zufriedenheit und soziale Kompetenz. Erlernte Hilflosigkeit und Entmutigung sind das Resultat von Verwöhnung.
Verwöhnung schafft kurzfristigen Erfolg ohne eigenen Beitrag zum Preis späterer Unzufriedenheit und Abhängigkeit. Lebensmut kann auf Dauer nicht durch eine Zielerreichung ohne Leistung erlangt werden. Verwöhnung legt dem Wachstum Fesseln an, persönlich und wirtschaftlich.
Die Eliminierung der Verwöhnung ist die einzige Chance, dauerhaft Lust erleben zu können, genussfähig und liebenswert zu bleiben.
Verwöhnung reduziert im Moment bzw. in der konkreten Situation scheinbar Alltagsprobleme und provoziert damit gleichzeitig den zukünftigen Konflikt. Dies kann der Bruch mit dem Elternhaus oder ein Crash in einer Partnerschaft sein.
Der Verwöhner sucht immer den Vorteil. Die Verwöhnung selbst schafft Nachteile für sich selbst und andere. Verwöhnung führt zu zwischenmenschlicher Verödung und macht einsam.
Verwöhnung schafft Menschen, die alles wollen, aber nichts geben – kurz: Asoziale!
    Für bissige Hunde gibt es Maulkörbe, genmanipulierte Produkte sollen per EU-Richtlinie als solche erkennbar sein, Totenschädel weisen auf gefährliche Substanzen hin, für Verwöhner und Verwöhnte steht eine Kennzeichnungspflicht noch aus. Dennoch sind wir solchen Existenzen nicht schutzlos ausgeliefert, da in diesem Buch reichlich Erkennungskriterien zusammengetragen wurden. Hat sich ein Kontakt zu ihnen ergeben, machen Sie einfach das, was von Brüssel nicht zu erwarten ist: Übernehmen Sie selbst die ›Kennzeichnung‹. Denken Sie Sich ein ›Verwöhn-V‹ auf die Stirn solcher Personen mit einer negativen Aura, als Summenzeichen für sozialschädliches Verhalten. So können Sie sich und Ihnen nahestehende Menschen vor manchem Verdruss schützen.

Von der Einsicht zur Veränderung
    Man hilft den Menschen nicht, wenn man etwas für sie tut, was sie selbst tun

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