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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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eine gefährliche Verrückte oder Schlimmeres, und daß du Informationen über mich einholen wirst und daß das mein Image nicht verbessern wird.
    Und wenn sie zur Polizei geht? Dieses Risiko kann ich nicht eingehen, ich werde ihr sagen, daß alles nur ein Scherz war … Was für ein Durcheinander!
    Verflixt, ich habe einen Fleck gemacht, ich hasse fleckige Hefte, ich werde jetzt aufhören und mein Glas im Bett austrinken. Gute Nacht, Jeanie.
    Tagebuch des Mörders
    Übermorgen fahren wir zum Skilaufen, übermorgen fahren wir zum Skilaufen, tralali, tralala, magst du es, wenn ich singe, alte Vettel? Wie du sicherlich bemerkt hast, schreibe ich hier nichts Interessantes mehr, nur soviel, um dich zu beschäftigen. Vielleicht habe ich ein anderes Versteck? Du wirst nach meinem Tod eine schlechte Biographin sein, wenn du so viel über meine vorzügliche Persönlichkeit nicht weißt! Habe keine Zeit, mich mit dir zu amüsieren. Tut mir leid!
    Jeanies Tagebuch
    Ich habe immer noch Kopfschmerzen. Ich bin aus dem Schlaf aufgeschreckt, mit dem Geschmack von Gin im Mund, den Wecker habe ich überhört. Ich stürzte nach unten. Sharon war gerade dabei zu frühstücken, Mark schaute sich eine Akte an, während er seinen Toast aß, Clark stand herum und trank eine Milchflasche leer. Ich hatte den Eindruck, daß Clark mir einen ärgerlichen Blick zuwarf, aber das ging so schnell . »Nun, Jeanie, haben Sie Ihren Wecker nicht gehört? Wir mußten uns ganz allein weiterhelfen«, meinte die Alte zu mir, freundlich allerdings, das muß ich sagen.
    Ich hatte das Gefühl, eine ganze Division Panzerwagen auf meiner Zunge zu haben. »Verzeihen Sie, Madame, ich bin im Moment ein bißchen müde.« - »Sie werden sich morgen ausruhen«, sagte die Alte. »Ja, Madame«, antwortete ich ganz freundlich, während ich anfing, das Geschirr zu spülen.
    Sharon stand auf, um ihre Tasse abzuräumen, Clark ging hinaus, dann Mark, wir blieben allein zurück.
    Sharon reichte mir die Tassen. »Wissen Sie, Jeanie, ich habe über das nachgedacht, was Sie mir erzählt haben. Ich verschweige Ihnen nicht, daß es mir schwerfällt, Ihnen zu glauben, aber andererseits ist es wahr, daß hier irgend etwas seltsam ist. Vielleicht sind Sie das Opfer eines Streiches?« -»Nein, nein, das ist kein Streich! Karen ist wirklich tot!« - »Ich will damit sagen, daß es vielleicht jemanden gibt, der ein bißchen krank ist, sagen wir, jemanden, der es liebt, sich vorzustellen, er wäre der Urheber dieser, dieser Morde, aber das heißt nicht, daß es stimmt, er will Sie glauben machen, er wäre es, das ist alles.« - »Aber nein! Bei dem Mädchen in Demburry habe ich es gelesen, bevor es in den Zeitungen stand, vorher, verstehen Sie?« - »Aber, Jeanie, Sie kennen alle vier sehr gut, es ist einfach nicht möglich, daß einer von ihnen ein Mörder ist!« - »Aber weshalb haben Sie dann das Gefühl, daß hier etwas merkwürdig ist, weshalb?« - »Ich weiß nicht, manchmal fühle ich mich beobachtet, belauert, verstehen Sie, was ich meine? Aber ich bin sehr empfindlich, wissen Sie, ich traue meiner Phantasie nicht!«
    Ich sah ihr in die Augen: »Sie erinnern sich wirklich nicht an diese Geschichte, Sharon? Das ist so wichtig, ich verstehe nicht, wie Sie das vergessen konnten!« Sie schien zu zögern und senkte die Stimme: »Ich denke nicht gerne an diese Ferien zurück, es war unmittelbar nachdem der arme Zack …« -»Zack?« - »Pssst, sprechen Sie niemals seinen Namen hier aus!« - »Aber wer ist das?« - »Zacharias, ihr Bruder«, murmelte sie mir zu. »Was?« - »Ja, ihr Bruder. Er ist gestorben, als er zehn Jahre alt war, eben nach diesen Ferien. Meine Tante erlitt einen schrecklichen Schock! Er war beim Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen See, und das Eis gab unter seinem Gewicht nach. Als die anderen dazukamen, war es zu spät …« (Sie blickte auf ihre Uhr.) »Ich werde zu spät kommen, ich muß los!« (Man hörte Madame Blint hupen.) »Bis später, ich komme zum Mittagessen nicht nach Hause, ich muß in die Bibliothek!«
    Ich stand da wie ein begossener Pudel! Das ist ja schlimmer als bei den Kaninchen, es werden immer mehr! Jetzt verstehe ich, weshalb die Alte so daneben ist. Und das ist es vielleicht auch, was sie verrückt gemacht hat, diese andere Gestalt . Der Heuchler, von diesem Zacharias hat er mir nichts erzählt. Vermutlich hat er kein Interesse daran, daß über ihn gesprochen wird … Aber halt, ich rede Unsinn. Zacharias March … aber ja, Z. M., der

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