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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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verschiedensten Geräuschen: Geräusche von Popcorn, Geräusche von Flaschen, Geräusche eines jungen Mädchens, das erstochen wird .
    Adieu, Jeanie, Tagebuch, ich bin müde, ich ziehe meinen Schlafanzug an und falle ins Bett.
    Jeanies Tagebuch
    16 Uhr 30. Habe wirklich kein Glück. Ich konnte heute morgen nicht hinaufgehen, da die Alte krank war, Migräne oder was weiß ich, und deshalb die ganze Zeit in ihrem Zimmer geblieben ist. Mittags war es unmöglich, mit Sharon unter vier Augen zu sprechen, sie spielten alle zusammen Scrabble, jetzt sind sie weg. Sie kommen heute abend nicht zum Essen, weil sie Sharon ins Kino mitnehmen. Der Doktor muß mit ihnen gehen. Man kann wirklich nicht behaupten, daß sie ihnen viel Freiraum lassen, aber was soll's … unter den gegebenen Umständen um so besser.
    Die Alte sitzt unten vor dem Fernseher, ich werde auf einen Sprung in ihrem Zimmer vorbeischauen.
    Um Gottes willen, der Hundesohn! Ich muß heute abend auch dorthin! Aber wie könnte er es wagen, wenn sein Vater daneben sitzt? Ob er nur blufft? Um mir angst zu machen? Um mich schweißgebadet im Kino ankommen zu sehen und mich innerlich auszulachen, »hinter seinen Augen«, wie er es nennt.
    Aber ich riskiere nichts, wenn ich hingehe, nur zur Sicherheit, und sie noch weniger als ich. Da sie alle ausgehen, werde ich meinen freien Abend nehmen. Hoffentlich ist das kein böser Streich!
    Tagebuch des Mörders
    Dummkopf! Du sahst wirklich zu schlau aus mit deinem häßlichen Armeleutemantel, wie du da ein wenig abseits saßest. Zum Glück weiß niemand, daß du unsere Haushälterin bist, denn ich hätte mich geschämt. Papa hat dir ein kleines Zeichen gegeben, aber ich habe genau gesehen, daß er verstimmt war.
    Sharon saß am Ende der Reihe, zwischen Papa und der Wand, also wäre es heute abend sowieso nicht gegangen, mit dir oder ohne dich, meine Dicke, tut mir leid, daß du dich umsonst bemüht hast. Aber es war ein schöner Film, nicht wahr? Ein bißchen blutig vielleicht. Heutzutage kann man nicht ins Kino gehen, ohne ein paar schöne, saftige Morde zu sehen, und wie du weißt, meine Gute, ist das der Fortschritt und gefällt mir ausgezeichnet!
    Wenn du nie antwortest, wird es mir allmählich langweilig, dir zu schreiben. Ich werde für das Tagebuch wohl einen anderen Platz suchen müssen.
    Sonntag fahren wir zum Skilaufen. Das wird ein schöner Tag. Spitze Felsen, defekte Bindungen, Hals gebrochen, la la la, Jeanie, du kannst mich mal.
    Jeanies Tagebuch
    Ich pfeif drauf, ich gehe mit. Ich kann zwar nicht Ski laufen, aber ich werde sie beobachten, er wird sie nicht ins Abseits locken können.
    Ihm antworten . Ich habe daran gedacht, aber das macht mir angst. Und überhaupt, ist das nicht, als wäre ich seine Komplizin?
    Im Kino waren sehr viel Leute. Der Doktor hat mich gesehen, er hat mir ein Zeichen gegeben, er drückte die Kleine an sich, das alte Schwein. Das war vom Sohnemann mit Sicherheit nicht vorgesehen, daß das alte Schwein sie ganz für sich allein behält. Ich bin völlig umsonst hingegangen, zudem war der Film schlecht, eine Geschichte von Pseudo-Gangstern, die natürlich im Knast enden. Ich ziehe es vor, im Kino zu lachen. Aber wieviel Zeit vergeude ich damit, mein Leben zu erzählen . Obwohl ich ja eigentlich genug Zeit habe. Heute morgen sind alle sehr schnell gegangen, aber heute abend werde ich mit Sharon sprechen. Gleichzeitig frage ich den Doktor wegen des Skilaufens. Er wird es nicht wagen, nein zu sagen. Dafür spielt er viel zu gerne den großen Herrn. Und außerdem kann ich mich um die Brotzeit kümmern. Ich werde schon mal mit der Alten darüber sprechen. Wenn sie auch mitfahren würde, wäre alles geklärt. Ein Familienausflug …
    Tagebuch des Mörders
    Jeanie wird langsam lästig. Sie umkreist Sharon geradezu. Beim Essen hat sie sich doch tatsächlich erdreistet, Papa zu fragen, ob sie am Sonntag mit uns wegfahren könne. Was für eine Frechheit!
    Wenn sie glaubt, daß mich das daran hindern wird, meine Pläne auszuführen, dann hat sie sich getäuscht.
    Sharon hat mich heute abend mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck angesehen. Ich habe meine unschuldigste Unschuldsmiene aufgesetzt. Ich mag diesen Blick nicht. Es ist, als ob sie etwas ahnen würde. Aber das ist unmöglich. Sie kann aufgrund dessen, was vor langer Zeit passiert ist, nicht mißtrauisch sein. Sie kann ja nicht wissen, daß …
    Es ist, als ob sie instinktiv spüren würde, daß ich Theater spiele. Das gefällt mir nicht.

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