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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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ich krank bin, ich muß zurück. Oh, oh, das schaukelt, hoch die Fahnen, vorwärts, Marsch!
    It's a long way to Tipperary, it's a long way to go …
    Tagebuch des Mörders Mir ist übel.
    Jeanie ist sturzbetrunken, ich sehe sie schwanken. Wir spielen Rätselraten, und sie glaubt, daß ich schreibe, um das Rätsel zu lösen, aber nein, Jeanie, dir schreibe ich, wie immer . Mir ist zu warm, die Übelkeit steigt in mir hoch, wir haben gut gesungen, es war schön; jetzt drückt sich Clarissa an mich und lächelt mich an, sie ist auch betrunken, amüsiert euch gut, genießt es, ich habe noch eine schöne Überraschung für euch . Jemand spricht mich an, ich muß antworten. Jetzt bloß keine Fehler machen bei der Antwort.
    Jeanies Tagebuch (Tonbandaufzeichnung)
    Also, so was, Verzeihung, Verzeihung Mylord, wo ist der Deckel von diesem Lokus? Hör gut zu, Tonband, hör gut zu, hier ist Jeanie mit dem Bericht, alles läuft bestens, Schiffsjunge, der Kommissar macht mir schöne Augen. Ich habe einen Kopf, einen schrecklichen Kopf, ohhh, meine Zunge ist schwer, Madame! Ende des Berichts, ich kehre in den Salon zurück, sie servieren gerade eine weitere Runde Likör, verlaßt euch auf mich, meine Freunde, ich komme!
    Tagebuch des Mörders
    Sie gehen alle, es ist spät, wir sind müde. Wir haben beschlossen, Clarissa zu begleiten. Du hast wirklich Glück, Clarissa. Ich höre die Leute, die ihr Baby holen, alle rühren sich. Wie spät ist es? Es muß sehr spät sein, die Leute machen Lärm, zuviel Lärm, weshalb soviel Lärm um ein schmutziges Baby …?
    Jeanies Tagebuch (Tonbandaufzeichnung)
    Es herrscht Aufbruchstimmung, sie stehen auf, jemand muß nach oben gehen, das Ba ., das Baby holen. Es ist schrecklich, ich sehe nichts mehr, es ist vom Alkohol, alles ist dunkel, niemand kümmert sich um mich, aber irgendwer beobachtet mich, ich spüre es, jemand will mir an den Kragen. Clarissa, Clarissa, komm her zu mir, man läßt mich ganz allein, ich glaube, ich bin im Flur, es riecht nach Mänteln, ich bin in die Mäntel gestolpert, muß in die andere Richtung zurück .
    Was machen sie denn, weshalb dieser Aufruhr? Es ist, als ob eine Herde Elefanten vorbeitrampelte, sie schreien, ja, das ist es: Sie schreien, sie sind verrückt!
    Hey, es ist sehr spät, man sollte nicht mehr soviel Lärm machen! Hört ihr? Seid still! Sie hören nicht auf mich, ich verstehe überhaupt nichts mehr, erst haben wir uns so gut amüsiert, und jetzt . ich muß unbedingt nüchtern werden, ich muß mich, ich muß es schaffen, ich muß etwas sehen, ich will sehen, ich bin im Dunkel, man kann mich angreifen, mir alles Erdenkliche antun, nein, nicht berühren, rührt mich nicht an, ich erzähle alles, alles ist aufgezeichnet, Polizei, Polizei!
    Sie sprechen vom Baby, sprechen sie vom Baby? Das Baby ist krank, ich auch, ich bin auch krank, das Baby, oh, das sagen sie, aber es stimmt nicht, es war kein Unfall, hier gibt es keine  Unfälle, niemals … Das Baby ist runtergefallen, ein Schädelbruch, sein Schädel ist zertrümmert, oh, Elend! Sie laufen alle durcheinander, jemand rempelt mich an. »Hallo? Hallo!« Jemand schreit »Hallo?«, das ist der Doktor, eine Frau weint, das ist normal, schließlich hat man ihr Baby zertrümmert. Weshalb weint es nicht, dieses Baby? Wenn es Schmerzen hat, muß es doch weinen, selbst ich muß weinen, und ich bin kein Baby.
    Ich bin kein Baby! Helft mir, aus dieser Dunkelheit zu entkommen, wo ist der Ausgang? Wo ist der Ausgang? Eine Frau brüllt, ich habe Angst zu fallen, wenn ich diese Mauer loslasse, falle ich, eine Sirene, ich höre eine Sirene, meine Augen tun weh, das ist vom Licht, Licht auf den Kacheln, ich bin im Badezimmer! Gut gefolgert, Jeanie, meine Güte, wo ist bloß dieser verfl … Kaltwasserhahn?
    Jetzt geht es besser, ich sehe einigermaßen normal, zwar drei Bilder statt einem, aber immerhin sehe ich was. Ich habe Angst davor, diese Tür aufzumachen, Angst vor diesen Schreien. In meinem Kopf bin ich nicht mehr betrunken, nur der Körper schwankt noch, wo ist der Kommissar? Was habe ich ihm erzählt? Diese Sirene, das muß der Krankenwagen sein, der Krankenwagen für das Baby, ich muß diese Tür aufmachen, ich muß ihn anzeigen.
    Tagebuch des Mörders
    Was für ein glücklicher Zufall! Der Krankenwagen ist mit dem Baby weggefahren. Der Kommissar hat uns eine Zeugenaussage unterschreiben lassen: Sie haben Jeanie (aber ja, meine Gute, dich!) ohnmächtig hinter der Toilettentür gefunden, sie stank nach

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