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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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dessen bewußt wirst. Würdest Du mich nicht gerne umbringen?
    Mama hat gesagt, daß Du mit uns essen wirst, weil Weihnachten ist. Das ist nett, nicht wahr? Nach dem Essen werden wir die Weihnachtslieder singen. Dein Bulle wird auch dasein. Und zum Nachtisch die Leiche von Clarissa … Stiiille Nacht, Heiliiige Nacht, blökt, Ihr dummen Schafe, Euer Hirte kümmert sich einen Dreck um Euch, und der Stern am Himmel, dem Ihr folgt, ist nichts weiter als der Widerschein meines Messers in Euren Augen!
    Jeanies Tagebuch (Tonbandaufzeichnung)
    Fünf Minuten Ruhe. Meine Nase ist ganz rot, wie schrecklich! Die Zeit reicht gerade, um eine Dusche zu nehmen und mich anzuziehen.
    Ich werde duschen.
    Schon wieder eine Nachricht . Immer das gleiche! Ich glaube, er hat Angst, weil der Kommissar kommt. Ich werde mein rotes Kleid anziehen, es ist hübsch und außerdem das einzige, das ich habe.
    Und wenn er mich nur auf Clarissa hetzt, um mich leichter um die Ecke bringen zu können?
    Ob man das Tonband in dieser Tasche wohl bemerkt? Nein, es geht, ich bin die eleganteste Geheimagentin im ganzen Land!
    Also los, oder diese arme Pute (die echte) wird verkohlt sein. Ach ja, die Kerzen auf dem Tisch fehlen noch!
    Merry Christmas! Ich bin auf der Toilette und flüstere! Der Abend ist wirklich gelungen: Milius und Blint machen den Mund nicht auf und scheinen die ganze Zeit den Tränen nahe, außerdem sind sie bereits betrunken. Der Doktor, taktvoll wie immer, scherzt viel und erzählt schmierige Geschichten. Die Jungs sind sehr elegant, als wäre es ihre Hochzeit. Die Alte wirkt besorgt, ihre Augenlider zucken. Bei den vielen Medikamenten, die sie nimmt . Das Paar mit dem Kind ist sehr nett, sie haben das Baby ins Zimmer der Alten gelegt, sie scherzen und trinken ganz gerne. Ich bin ein bißchen betrunken, und deshalb hatte ich das Bedürfnis, Pipi zu machen!
    Einen Augenblick hatte ich den Eindruck, daß jemand mich beobachtet, ich drehte mich um, aber niemand beachtete mich. Ich habe Schluckauf. Abgesehen vom Schluckauf und der verschnupften Nase bin ich eigentlich richtig sexy!
    Oh! Ich vergaß, von der Überraschung zu erzählen! Die Überraschung der Kinder!
    Es ist eine bewegliche Krippe mit Jesuskind, den Heiligen Drei Königen, dem Ochsen und so, es bewegt sich und macht Musik; sie haben das ganz allein gebastelt, es muß sie Stunden gekostet haben. Das also haben sie ausgetüftelt, während ich dachte, sie beschwören den Teufel! Es klingelt, das muß der Kommissar sein, schnell, schnell, verflixt, ich habe eine Laufmasche .
    Tagebuch des Mörders
    Fröhliche Weihnachten! Fröhliche Weihnachten euch allen! Ich habe Champagner getrunken, und in meinem Kopf dreht sich alles. Habe gerade Zeit, diese kleine Nachricht zu kritzeln! Alles läuft gut. Der Bulle ist da, und Jeanie produziert sich. Clarissa macht die ganze Zeit ihren großen Mund auf. Die Leute haben ein Baby mitgebracht, es schläft oben … Papa und Mama haben sich sehr über die Krippe gefreut, das war doch eine gute Idee, nicht wahr? Es ist schwierig zu schreiben, wenn man sich an die Wand lehnt. Ich gehe und mische mich wieder unter die Leute. Nicht auffallen ist alles.
    Jeanies Tagebuch (Tonbandaufzeichnung)
    Letztlich war es ein sehr gelungener Abend. Der Kommissar, Bob, Sissy, der Doktor und die Alte spielten Karten, und Milius und Blint betranken sich weiter. Clarissa und die Jungs amüsierten sich mit den Videospielen, ich zog mich zurück, um meine Frisur in Ordnung zu bringen (von wegen, ich erkenne nicht einmal den Kamm), ich klebe mit den Lippen am Mikrofon, und los! Wir haben alle ziemlich getankt, selbst die Kinder blödeln unentwegt herum, erzählen Unsinn und rennen hin und her. Da sie heule abend identisch gekleidet und gekämmt sind, verwechselt Clarissa sie ständig, was alle zum Lachen bringt. Sie haben gut gesungen, ja wirklich, es war sehr schön. Schade, daß ich Schluckauf hatte.
    Ich kann nicht glauben, daß es sich um ein und dasselbe Haus handelt, so normal, mit normalen Menschen darin, die ganz normal fröhlich sind! Schluß mit der dummen Vorstellung, bei Menschenfressern gelandet zu sein.
    Nicht wahr, Papa, damit konntest du mir wirklich angst machen, mit dieser Geschichte von dem Mädchen, das bei Menschenfressern landet und es nicht merkt und von ihnen gemästet wird, um dann verspeist zu werden. Ich wollte nicht, daß sie sie am Schluß verschlingen, aber du hast gesagt: »So ist es aber, das ist die Geschichte.« Sie werden glauben, daß

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