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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Diane war erleichtert, dass Neva sich mit dem Team zu identifizieren begann. Plötzlich quäkte aus der Gegensprechanlage die Stimme der Dame an der Pforte, die verkündete, dass Sheriff Braden und Chief Garnett sie sehen wollten.
    »Führen Sie sie herauf.«
    Welch ein Paar, dachte Diane. Sie wusste, dass der Sheriff und der Kripochef nicht gerade die besten Freunde waren. Aber sie und Chief Garnett waren das ja auch nicht unbedingt. Doch in letzter Zeit schien der Chief eine Menge verbrannter Brücken wiederaufbauen zu wollen. Die beiden Männer schienen sich jedenfalls gut zu verstehen, als sie das Labor betraten.
    »Der Sheriff und ich besprachen gerade mögliche Verbindungen zwischen unseren beiden Fällen, und da dachte ich, ich zeige ihm einmal unser Kriminallabor hier.«
    Braden schaute sich erst einmal prüfend um. »Das sieht hier ja wirklich ganz modern aus.«
    »Wir sind auch stolz darauf«, sagte Diane. »Die Apparaturen sind auf dem neuesten Stand.«
    »Führen Sie auch DNA-Analysen durch?«
    »Nein. Wir schicken die Proben ins Laboratorium der Staatspolizei von Georgia in Atlanta.«
    »Ich weiß, dass Sie noch nicht alle Beweisstücke analysiert haben«, mischte sich Garnett ein, »aber könnten Sie uns trotzdem einen ersten Überblick geben?«
    Anscheinend wollte er zum eigentlichen Thema kommen, bevor der Sheriff nach weiteren Untersuchungsmethoden fragte, die sie hier nicht durchführten.
    »Sicher«, antwortete Diane, »aber vielleicht möchte sich der Sheriff erst einmal unser Labor genau anschauen.«
    Diane wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern fing sofort an, dem Sheriff das Labor und dessen einzelne, durch Glaswände abgetrennte Arbeitsbereiche zu zeigen. Sie erklärte ihm die verschiedenen Mikroskope, mit denen man nach den unterschiedlichsten Eigenschaften des Beweismaterials suchen konnte. Der Sheriff nickte, als sie ihm den Unterschied zwischen opaken und lichtdurchlässigen Materialien und die Mikroskoptypen, die man dafür jeweils benötigte, erläuterte und ihm klarmachte, wozu man die polarisierenden und die Phasenkontrastmikroskope benutzen konnte.
    »Das Museum besitzt sogar ein Elektronenmikroskop, dessen Mitbenutzung wir uns vertraglich gesichert haben«, sagte Garnett voller Stolz, als ob ihm diese Errungenschaft persönlich zu verdanken sei. Offensichtlich wog dies die Tatsache bei weitem auf, dass hier keine DNA-Analysen möglich waren.
    »Außerdem können wir in einzelnen Museumsabteilungen noch weitere Untersuchungen durchführen«, ergänzte Diane, »so etwa Pollen- und Bodenanalysen oder die Rekonstruktion von beschädigten Schriftstücken. Das ist einer der Vorteile, in einem Museum zu sitzen.«
    »Aber untersuchen Ihre Wissenschaftler hier nicht auch DNA-Proben?«, blieb der Sheriff hartnäckig. »Letztes Jahr habe ich an einer Museumsführung teilgenommen, und dabei erzählte mir einer Ihrer Biologen, dass er mit DNA arbeite.«
    »Deren Forschungen gehen in eine ganz andere Richtung«, antwortete Diane geduldig, »ihre Methoden und Geräte sind für unsere Zwecke gänzlich ungeeignet. Tatortproben können Sie damit schon gar nicht analysieren.«
    Diane hoffte ihn mit all den anderen Apparaten und Untersuchungsmethoden von seiner DNA-Obsession abbringen zu können: Sie erzählte ihm alles über Gas-Chromatographie, Spektralanalyse und elektrostatische Untersuchungen und die erstaunliche Bandbreite der nationalen und internationalen Datenbanken: AFIS für die Identifizierung von Fingerabdrücken, CODIS für die DNA-Identifizierung, Datenbanken für Fasern, Schuhabdrücke, Zigarettenkippen, Patronenhülsen, Reifenprofile, Farben, Haare. Dazu kam noch die gesamte Software, die diese Erkenntnisse abglich, einordnete, bildlich erfasste und in Karten übertrug. Zu guter Letzt zeigte sie ihm noch Davids Insektenzuchtkästen.
    »Diese Insekten stammen aus dem Wald von Cobber’s Wood. Mit ihrer Hilfe können wir den Todeszeitpunkt recht genau eingrenzen.«
    »Dr. Webber meinte, die Körper seien etwa eine Woche da draußen gewesen«, sagte der Sheriff.
    »Eher drei«, verbesserte ihn David.
    Der Sheriff lachte. »Nach drei Wochen in diesem Klima sind doch nur noch Knochen übrig.«
    »Das Aufhängen verlangsamt die Verwesung.«
    »Nach meiner Erfahrung treffen Lynn Webbers Angaben immer genau ins Schwarze«, entgegnete der Sheriff immer noch lächelnd.
    »Wir warten die weitere Entwicklung dieser Insekten hier ab und schicken Ihnen dann einen Bericht«, sagte

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