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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Händler haben diese Nachfrage auch mit leicht anrüchigen Mitteln befriedigt. Dazu gehörte auch, irgendwelche zufällig anwesenden Mumien in Gehäuse aus ganz anderen Orten und Zeiten zu stecken.«
    »Sie haben für ihre Kunden auch ganz neue Mumien fabriziert«, sagte David. »Seid ihr überhaupt sicher, dass sie wirklich aus der ägyptischen Antike stammt? Sie könnte ja auch erst ein paar hundert Jahre alt sein.«
    »Im Moment wissen wir überhaupt noch nichts über sie.« In diesem Moment fand Diane auf dem Metallsockel der Schreibtischlampe etwas verschmiertes Blut. »Ich brauche ein Foto von dieser Stelle hier, David. Ich glaube, das war Jins blutiger Handschuh.«
    David machte mehrere Aufnahmen, wobei er die Stelle auf unterschiedlichste Weise beleuchtete, um die Blutspuren deutlicher werden zu lassen.
    »Was werden Sie mit der Mumie tun?«, fragte Jin, der darauf wartete, den Abdruck abnehmen zu können, wenn David mit dem Fotografieren fertig war.
    »Nachdem sie Korey gereinigt hat, lassen wir eine CT-Untersuchung durchführen.«
    »Cool. Da wäre ich gerne dabei.«
    Die ganze Nacht arbeiteten sie schweigend. Nur manchmal unterhielten sie sich kurz über das Museum, Jins Musik oder Davids Vogelaufnahmen. Neva sagte dabei kaum etwas, und Diane wurde plötzlich bewusst, dass sie über die Arbeit hinaus kaum etwas über ihre neue Mitarbeiterin wusste.
    Schließlich stellte sich heraus, dass sie gerne kleine Tiere aus Polymerton modellierte.
    Kurz vor Sonnenaufgang schaltete sich plötzlich das Radio im Schlafzimmer ein. Alle erschraken fürchterlich.
    »Da klopft das alte Herz, nicht wahr?«, lachte Jin.
    »Ich habe mir fast in die Hosen gemacht«, sagte David. »Das Opfer muss den Radiowecker noch gestellt haben. Zeit zum Aufstehen.«
    »Diesmal steht niemand mehr auf«, sagte Jin.
    Diane ging in die Küche, um nach Neva zu sehen. Sie fand sie in der Speisekammer, wo sie der Reihe nach alle Konservendosen in die Hand nahm und schüttelte. Neva schaute sie etwas betreten an.
    »Ich, äh, also … wissen Sie, dass einige Leute ihre Wertsachen in falschen Suppendosen aufbewahren? Wer immer es war, hat offensichtlich alle Küchenschubladen untersucht, und ich dachte …«
    »Gute Idee. Darauf wäre ich nie gekommen. Haben Sie schon etwas gefunden?«
    Neva schaute erleichtert drein. Ihr ganzer Körper entspannte sich, und sie begann zu lächeln. »Nichts bei den Vorräten. Jin hat einen Haufen Fingerabdrücke gefunden. Aber die waren alle an Stellen, an denen man sie in einer Küche erwarten würde. Er meinte, sie stammten wahrscheinlich vom Opfer und seiner Freundin. Ich habe auch einige Fasern vom Türpfosten gesammelt. Das ist das Gute an diesen alten Häusern: Die Türrahmen sind alle etwas splitterig, so dass immer mal wieder ein Stück Stoff daran hängen bleibt.«
    »Anscheinend trug der Täter Handschuhe«, sagte Diane. »Ich glaube nicht, dass wir seine Fingerabdrücke finden.« Sie schaute aus dem Küchenfenster und dann auf ihre Uhr. »Es wird bereits hell. Wenn Sie hier fertig sind, möchte ich, dass Sie und David die Umgebung des Hauses untersuchen.«
    Diane und Jin nahmen sich das Badezimmer vor. Hier ließ sich ein Großteil dessen rekonstruieren, was Chris Edwards widerfahren war.
    Sie stellte sich mit gerunzelter Stirn in die Mitte des Raumes und spielte in ihrem Kopf verschiedene mögliche Szenarien durch. Sie war sich ziemlich sicher, dass es sich hier um nichts Sexuelles handelte. Er hatte gerade eine Dusche genommen – sein Haar roch nach Shampoo, und die Badehandtücher waren noch feucht – und seinen Slip angezogen, als er, anscheinend mit einer Hantel, niedergeschlagen wurde. Zuerst traf es ihn an der Nase – davon zeugten die Blutspuren am Waschbecken. Danach wurde er dann wohl an der Schläfe getroffen. Er fiel hin, was die Blutspuren auf dem Boden bewiesen.
    Danach wurde er halb aus dem Badezimmer gezogen, halb ging er noch selber – auf dem Boden war deutlich ein blutiger Fußabdruck zu erkennen. Auf seinen Fußsohlen muss also Blut gewesen sein.
    Man band ihm die Hände auf den Rücken und ein Seil um den Hals. Möglicherweise wollten sie ihn nicht gleich töten. Schon der Kriminaltechniker hatte ja bemerkt, dass das Seil um seinen Hals nicht allzu fest saß. Er musste sich hineinlehnen, um von ihm erwürgt zu werden, da erst dadurch die Blutzufuhr zum Gehirn abgeschnitten wurde.
    Einer Sache war sich Diane aber ganz sicher: Wer immer diese Knoten geknüpft hatte, es war nicht

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