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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Guardian-Radar-Frühwarnsystem
    ein, das ihm verriet, ob das angreifende Flugzeug ihn in
    der Zielerfassung seiner Missile hatte, und schaltete das
    Blue-Vixen-Radar auf Standby für die Gefechtseinstellung.
    Die vereinbarte EM-CON-Funktaktik für den Einsatz ver-
    langte von beiden Tigers, Radarstille zu wahren, bis sie
    beinahe in der Reichweite der Zielerfassung der Missiles
    ihrer Gegner waren.
    Die beiden letzten Vorbereitungen, die Richter traf, wa-
    ren vermutlich die wichtigsten. Wenn man bei vollem
    Schub enge Manöver fliegt, kann der Luftstrom, der durch
    die riesigen Öffnungen der Rolls-Royce-Pegasus-Trieb-
    werke strömt, unterbrochen werden. In manchen Fällen
    kommt es sogar vor, dass der Kompressor stottert oder
    gänzlich ausfällt. Der Gleitflug einer Harrier ähnelt dem
    eines Ziegelsteins, das heißt, es geht ziemlich steil nach unten. Deshalb aktivierte Richter mit dem »Gefechtsschalter«
    die kurzfristige Highpower-Einstellung.
    Schließlich überprüfte er kurz seinen Anti-G-Suit. In
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    engen Kurven werden die Körper der Piloten sehr hohen
    Belastungen ausgesetzt, und wenn ihre Anti-Schwerkraft-
    Anzüge nicht ordentlich funktionieren, können die Män-
    ner ohnmächtig werden, mit manchmal sogar tödlichen
    Folgen.
    »Bogeys auf eins sieben fünf bei fünfzehn. Tief. Standby
    für enge Kurve nach backbord.«
    »Roger.«
    »Tigers, abschwenken, jetzt, jetzt, jetzt. Roll-out-Kurs
    null eins null.«
    Richter knurrte unter dem Druck der Schwerkraft, als er
    die Sea Harrier in einen engen, linkshändigen Sturzflug
    zog. Er spürte, wie seine Blase sich in seinen »Speed Jeans«, der Anti-Schwerkraft-Hose, zusammenpresste. Es fühlte
    sich an wie ein langsamer, aber wuchtiger Tritt in den
    Bauch. Aber es verhinderte, dass das Blut von seinem Kopf
    und Oberkörper in seine Füße sackte und eine Ohnmacht
    oder einen G-loc auslöste.
    »Tigers auf Kurs null eins null, sinken von zwölf auf
    fünf.«
    »Roger, Tigers. Bogeys null eins fünf bei acht.«
    »Tigers, Radar an.«
    Richter griff nach unten, schaltete das Blue Vixen an
    und blickte auf das Display vor sich. »Tiger Zwo, Judy, Ju-
    dy!«, rief er augenblicklich. Mit diesem Kodewort meldete
    er, dass er die beiden Zielobjekte auf dem Radar hatte.
    »Roger. Leader nimmt Westen, Tiger Zwo Osten.«
    Richters Zielobjekt, der östliche der beiden Kontaktpunkte
    auf dem Radar, war noch über sechs Meilen von ihm ent-
    fernt, knapp außerhalb der Reichweite der tödlichen Wir-
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    kung seiner Sidewinder. Der Infrarotsuchkopf der Missile
    ist an die Radarantenne gebunden. Mit anderen Worten,
    wohin sie blickt, schaut auch die Missile. Richter hörte be-
    reits das schwache Brummen in seinem Kopfhörer, das
    ihm sagte, dass seine Winder die Ziel-Harrier entdeckt
    hatte. Aber sie war noch zu weit außerhalb seiner Reich-
    weite, als dass er die Missile hätte abfeuern können.
    Richter beobachtete die beiden Kontakte auf dem Ra-
    dar. Als die beiden Piloten der »angreifenden« Sea Har-
    riers auf ihren Guardian-Schirmen die Radarpeilung des
    Blue-Vixen-Systems entdeckten, teilten sie sich, brachen
    nach rechts und links aus und stiegen. Bei einem Luft-
    kampf sind Höhe und Geschwindigkeit lebenswichtig. Ein
    Flugzeug, das in niedriger Höhe überrascht wird, hat nur
    beschränkte Bewegungsfreiheit und bietet oft ein leichtes
    Ziel.
    »Bogeys trennen sich. Unabhängige Verfolgung.« Rich-
    ter zog seine Harrier in einer engen Rechtskurve herum.
    Die Schwerkraft betrug mindestens 5 g . Sein Gegner ging in einen steilen Steigflug und wendete dann rasch, knapp
    sechs Meilen vor ihm. Eine Sea Harrier FA2 steigt mit
    knapp fünftausend Fuß pro Minute. Richter hatte immer
    noch den Vorteil, dass er sich hinter seinem zugewiesenen
    Ziel befand, und dort wollte er auch bleiben, bis er es mit
    seiner Sidewinder angreifen konnte.
    Der Pilot der anderen Harrier sah das natürlich ganz
    anders. Als ihm klar wurde, dass er ein CAP-Flugzeug am
    Heck hatte, schwenkte er scharf nach links und ging in ei-
    nen steilen Sturzflug, der ihn hinter und unter Richters
    Flugzeug bringen sollte.
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    Richter erkannte das Manöver, brach seine Kurve ab,
    ging auf Gegenkurs und zog die Harrier in eine noch enge-
    re Kehre nach backbord. Er folgte seinem Ziel, rollte um
    seine Achse und donnerte Richtung Meer hinunter, das
    etwa achttausend Fuß unter ihm lag. Bei viertausend Fuß
    zwang er die Harrier wieder in einen Steigflug. Trotz des
    Anti-Schwerkraft-Anzugs fühlte

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