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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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optimis-
    tisch, was das Resultat anging.
    Die Straßensperren waren noch installiert, obwohl die
    Dorfbewohner jetzt Kandíra betreten und verlassen durf-
    ten. Allen Außenstehenden wurde jedoch nach wie vor der
    Zugang verwehrt. Lavat hatte seine Inspektion der Absper-
    rung gerade beendet. Er hatte überprüft, ob seine Männer
    wachsam waren und genug Trinkwasser hatten. Es war ein
    heißer Tag, selbst nach kretischen Maßstäben, und Lavat
    suchte vor der Sonne Schutz unter einem der Zelte, die am
    Ortseingang neben der Hauptstraße errichtet worden wa-
    ren.
    Er saß gerade vor seinem zweiten Glas Wasser, als The-
    odoros Gravas am Eingang des Zeltes auftauchte. Zwanzig
    Minuten zuvor hatten sie an der Schranke gestanden und
    zugesehen, wie ein Merlin vor dem Dorf abhob. Er sollte
    die Organproben, die Hardin Aristides’ Leiche entnom-
    men hatte, in das Labor nach Heraklion bringen.
    »Schon etwas gefunden?«, fragte Lavat, als sich Gravas
    ihm gegenüber an den Tisch setzte.
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    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Ich habe gerade mit
    Hardin gesprochen. Bis jetzt haben sie in Spiros’ Haus
    nichts gefunden. Sie haben Proben vom Boden, den Türen
    und den Wänden genommen, aber die Amerikaner schei-
    nen zu glauben, dass der Erreger entweder nicht zu finden,
    mittlerweile abgestorben oder so verstreut ist, dass sie ihn nicht aufspüren können.«
    »Was machen Sie jetzt?«
    »Hardins Leute haben gerade mit Nicos Wohnung ange-
    fangen. Da dort nicht so viele Menschen ein- und ausgegan-
    gen sind wie in Spiros’ Haus, haben sie vielleicht mehr
    Glück. Ansonsten vermuten sie, dass wir den Erreger im
    Blut und in den Gewebeproben der Opfer finden. Also müs-
    sen wir warten, was das Labor in Heraklion herausfindet.«

    ASW Merlin, Rufname » Spook Zwo«,
    vor Andikíthira, Kretisches Meer

    Der zweite Zielpunkt, zu dem O’Reilly den Piloten führte,
    lag fast genau nördlich von Andikíthira und etwa zwei
    Meilen vor der Küste. Hier ließ er erneut das Sonar ins
    Wasser und tastete den Meeresboden direkt unter ihnen
    sowie weiter östlich und nördlich der Küste der winzigen
    Insel ab.
    Objekte aus Metall finden sich auf dem Grund des Mit-
    telmeeres recht häufig. Diese Gegend war die Geburtsstätte
    der Zivilisation und außerdem eine Hauptroute des See-
    handels zwischen Europa und Nordafrika. Zudem hatten
    hier einige große Seeschlachten stattgefunden. Flache Ge-
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    wässer, zu denen das Mittelmeer bei den Ozeanographen
    zählt, werden auch häufig von schweren Stürmen heimge-
    sucht, die im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Opfer ge-
    fordert haben.
    Zwar konnte man nicht sagen, dass der Meeresboden
    von Wracks übersät war, aber es lagen dort erheblich mehr,
    als Richter und O’Reilly erwartet hätten. Bei den beiden
    ersten Sonarscans lokalisierten sie nicht weniger als acht-
    undvierzig große Objekte aus Metall auf dem Meeresgrund,
    und als O’Reilly einen dritten Scan nordwestlich der Insel
    durchführte, identifizierte er weitere neunzehn.
    »Meine Güte«, Richter war gut im Kopfrechnen, »das
    sind insgesamt siebenundsechzig Sonarkontakte. Sie sag-
    ten, Ihre Spezialität wäre die Suche nach der Nadel im
    Heuhaufen, Mike, aber wir brauchen Wochen, wenn wir
    zu all diesen Punkten tauchen müssen.«
    O’Reilly schüttelte den Kopf. »Das dürfte nicht nötig sein.
    Wir werden die Kontakte filtern. Erst unterscheiden wir
    zwischen alten Schiffswracks und modernen Flugzeugen.
    Wahrscheinlich brauche ich Ihnen das nicht zu erklären,
    aber Schiffe sind groß und Flugzeuge sind klein. Also elimi-
    nieren wir erst einmal alles über einer bestimmten Größe.
    Schließlich suchen Sie ja nicht nach einem Jumbojet.
    Zweitens, wenn ein Schiff sinkt, bleibt der Rumpf zu-
    meist intakt, weil er ziemlich schwer und solide gearbeitet
    ist. Flugzeuge müssen fliegen, also sind sie leichter kon-
    struiert und folglich schwächer. Sie zerbrechen meist bei
    dem Aufprall auf dem Wasser, und ihre Trümmer
    verstreuen sich über ein weites Gebiet.
    Ich suche also nicht nach einem einzelnen Wrack, son-
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    dern nach mehreren kleineren Trümmern, die mehr oder
    weniger in demselben Gebiet liegen.« O’Reilly deutete auf
    den Bildschirm vor sich. »Wenn wir diese einfachen Pa-
    rameter auf unsere siebenundsechzig Sonarkontakte an-
    wenden, können wir zweiundfünfzig ausschließen. Bleiben
    noch fünfzehn. Acht davon liegen für einen freien Tauch-
    gang zu tief, und drei weitere befinden sich eine

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