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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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knappe
    halbe Meile vor der Küste. Also müssen wir nur noch vier
    Möglichkeiten überprüfen.«

    Zwischen Gavdopoúla und Gávdos,
    östliches Mittelmeer

    David Elias sank vorsichtig auf den Grund des Mittelmee-
    res. Er hielt sich mit der Linken leicht an dem Ankertau
    fest, während er mit der Rechten eine der beiden starken
    Lampen umklammerte, die er in dem Taucherzubehörla-
    den ausgesucht hatte. Die zweite lag sicher verstaut in dem
    Netzbeutel, den er an seinem Bleigürtel befestigt hatte. Zu-
    sammen mit dem Rest der dünnen Polypropylenleine, den
    vier M118-Sprengladungen und einem halben Dutzend
    Bleistiftzündern. Er hatte mehr mitgenommen, als er
    brauchte, falls er einen verlor.
    Das Wasser wurde immer kälter und dunkler, je tiefer er
    sank, aber die Sicht war noch gut genug, sodass er die
    Lampe nicht benötigte. Elias wusste nicht, wie lange er
    brauchen würde, bis er das Wrack fand. Aber dann benö-
    tigte er die Lampe ganz bestimmt, vermutlich sogar beide,
    also schonte er lieber die Batterien.
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    Plötzlich tauchte der Meeresboden unter ihm auf. Elias
    warf einen prüfenden Blick auf seinen Tiefenmesser, als er
    langsamer wurde und kurz über dem Grund anhielt. Drei-
    undachtzig Fuß. Das war zwar ziemlich tief, aber nicht zu
    tief. Er nahm die Leine aus dem Beutel und band ein Ende
    direkt über dem Zementgewicht an das Ankerseil. So fand
    er schnell zu dem Tau zurück, und konnte daran entlang
    zum Boot aufsteigen. An dem Tau hatte er die Reservefla-
    schen angebracht, und wenn er sie beim Aufstieg nicht
    fand, würde er entweder sterben oder verkrüppelt bleiben.
    Mit der Leine in der Hand sah Elias sich um. Er hatte
    keine Ahnung, in welcher Richtung sich das Wrack be-
    fand, weil die Koordinaten, die McCready ihnen gegeben
    hatte, sich nur auf das Boot des Tauchers bezogen hatten.
    Das Wrack selbst musste zwar in der Nähe sein, aber es
    konnte so gut wie überall liegen. Er überprüfte den Kom-
    pass, stieß sich vom Meeresboden ab und schwamm mit
    langsamen, kraftsparenden Bewegungen nach Norden.
    Während er sich von dem Zementanker entfernte, gab er
    langsam Leine nach.

    ASW Merlin, Rufname » Spook Zwo«,
    vor Andikíthira, Kretisches Meer

    »Das ist es bestimmt nicht«, murmelte O’Reilly, als er die
    Umrisse des zweiten der vier fraglichen Wracks auf seinem
    Bildschirm musterte. »Es ist viel zu klein. Vermutlich ist es Schrott, der von einem Schiff entsorgt wurde. Vielleicht
    leere Fässer, Zylinder, Reste von Rohrleitungen oder so
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    etwas.« Richter betrachtete den Bildschirm vor O’Reilly
    und sah den Chefbeobachter dann fast verblüfft an. »Das
    können Sie alles diesem Gekrakel da entnehmen?«
    O’Reilly wandte langsam den Kopf. »Ich erwarte nicht,
    dass ein Stovie, schon gar nicht ein Teilzeitstovie wie Sie, das versteht, Spook, aber dieses Gekrakel, wie Sie es nennen, ist das Resultat der vermutlich weltweit am weitesten
    entwickelten akustischen Sonarausrüstung, und ich, als
    führender Vertreter dieser Technologie, kann allerdings
    daraus schließen, dass ich hier auf zylindrische Objekte
    blicke. Sehen Sie das?« Er deutete auf den Bildschirm.
    »Hier haben wir ein eindeutig regelmäßig geformtes Ob-
    jekt, mit rundem Querschnitt und etwa anderthalb Metern
    Länge.«
    Richter starrte auf den Bildschirm. Er erkannte darauf
    nichts dergleichen, verkniff sich aber eine Bemerkung. »Al-
    so ist es kein Flugzeug?« Irgendwie kam er sich blöd vor.
    »Natürlich ist das kein verdammtes Flugzeug. Gut, se-
    hen wir uns den dritten Fundort an.« O’Reilly holte das
    Sonargerät ein. »Pilot, hier Captain«, meldete er sich dann
    über Funk. »Kurs zwo drei null, Entfernung eintausend-
    fünfhundert Meter.«

    Zwischen Gavdopoúla und Gávdos,
    östliches Mittelmeer

    Elias hatte nichts gefunden, als er das Ende der hundert
    Meter langen Leine erreichte, also ging er zu »Plan B«
    über, wie er ihn insgeheim nannte. Er hatte ihn am Abend
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    zuvor in seinem Hotelzimmer ausgebrütet. Ob er ihn um-
    setzen konnte, hing jedoch von der Beschaffenheit des
    Meeresbodens ab.
    Falls er flach war, und bisher machte es den Anschein,
    dann konnte er die Leine benutzen, um das Wrack aufzu-
    spüren. Er würde den Zementanker als Mittelpunkt eines
    Kreises nehmen und dicht über dem Boden dessen Perime-
    ter abschwimmen. Die Leine würde sich in jedem Objekt
    verfangen, das irgendwie aufragte. Es war kein schlechter
    Plan, und es war auch der einzige, mit dem er

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