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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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vermeiden
    konnte, von dem Anker aus mithilfe seines Kompasses
    nacheinander in alle Richtungen loszuschwimmen, weil das
    zu viel Sauerstoff kostete. Also wickelte Elias die Leine um sein Handgelenk, stieg etwa fünf Fuß vom Meeresgrund
    auf und schwamm langsam gegen den Uhrzeigersinn.
    Nach etwa fünfzig Fuß ruckte die Leine, aber das Hin-
    dernis erwies sich nur als ein Felsbrocken, der etwa sechs
    Fuß aus dem Meeresboden aufragte. Elias nahm das als
    Bestätigung, dass sein Plan funktionierte, hob die Leine
    über den Felsen, schwamm wieder los, bis sich die Leine
    straffte, und machte weiter.
    Der sechste Ruck wurde vom Flügel des Learjet ausge-
    löst.
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    17
    Freitag
    ASW Merlin, Rufname »Spook Zwo«,
    vor Andikíthira, Kretisches Meer

    Laut O’Reilly war der dritte Fundort vielversprechender.
    Die Trümmer erstreckten sich in einer mehr oder weniger
    geraden Linie anderthalb Meilen vor der nordwestlichen
    Spitze von Andikíthira und lagen in nur knapp fünf Me-
    tern Tiefe.
    »Das könnte es sein«, meinte O’Reilly. »Ich bekomme
    keine klaren Umrisse, aber das Sonar tastet mehrere grö-
    ßere Objekte ab, bei denen es sich um Triebwerke handeln
    könnte. Dazu kleinere Trümmerstücke, und ein flaches
    Objekt, das ein Stück vom Flügel sein könnte.«
    »Gut«, meinte Richter. »Überprüfen wir es.« Er ging
    in die hintere Kabine des Merlin, in der Lieutenant Da-
    vid Crane, der Tauchoffizier des Schiffs, geduldig warte-
    te. »Wollen Sie zuerst tauchen?«, fragte Richter.
    »Allerdings«, erwiderte Crane. »Ich bin für alles zu ha-
    ben, was mich eine Weile aus diesem Petroleumvogel
    rausbringt.«
    »Das Wasser ist nur fünfzehn Fuß tief. Brauchen Sie da-
    für einen Tauchanzug?«
    Crane schüttelte den Kopf. »Nein. In einer solchen Tiefe
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    kann ich frei tauchen, wenn ich mich nur kurz umsehen
    soll. Falls es sich um das fragliche Flugzeug handelt, kom-
    me ich wieder hoch und ziehe mich ordentlich an.«
    Richter half Crane, das Atemgerät und den Gürtel mit
    den Gewichten anzulegen. Dann hockte sich der Tauchof-
    fizier in die offene Seitentür des Merlin, der etwa fünf Me-
    ter über dem Meeresspiegel schwebte, legte Flossen und
    Maske an und klemmte sich das Mundstück zwischen die
    Zähne.
    »Fertig?«, fragte Richter.
    Crane nickte, legte Daumen und Zeigefinger kreisför-
    mig zusammen, das Okay-Zeichen der Taucher, richtete
    sich auf und ließ sich in das vom Rotor aufgewühlte Was-
    ser unmittelbar unter dem Hubschrauber fallen. Er tauchte
    noch einmal kurz auf, winkte zum Hubschrauber hinauf,
    hob die Beine über die Wasseroberfläche und verschwand.

    Zwischen Gavdopoúla und Gávdos,
    östliches Mittelmeer

    Der Flügel ragte steil aus dem sandigen Meeresboden auf.
    Er erinnerte Elias an den Monolithen aus 2001: Odyssee im Weltraum . Er befreite die Leine von dem Flügel und sah sich aufmerksam um. Offenbar befand er sich mehr oder
    weniger am richtigen Platz, aber im Moment konnte er
    den Rest des Wracks nicht sehen.
    Da »Plan B« bisher gut funktioniert hatte, konnte er mit
    seiner Hilfe auch den Rest des Wracks suchen. Er musterte
    den Flügel eine Weile, bevor er die Leine über einen zer-
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    brochenen Spanten hob. Dann schwamm er von dem Flü-
    gel weg und gab dabei Leine nach. Kurz bevor er das Ende
    der Leine erreicht hatte, bemerkte Elias ein pilzförmiges
    Objekt, das über einem Steinhaufen schwebte. Er hielt inne.
    Er betrachtete den Gegenstand eine Weile, bis er er-
    kannte, worum es sich handelte. Es war ein leicht zusam-
    mengedrückter Ballon, der an einem Objekt auf dem Mee-
    resboden befestigt war. Ihm schoss durch den Kopf, dass
    er soeben den Rest des Flugzeugwracks gefunden hatte.
    Elias sah auf die Uhr und kalkulierte seine Dekompres-
    sionszeiten. Dann schwamm er zu dem Ballon hinüber.
    Die Sicherungsleine war durch zwei Löcher eines Objektes
    gezogen worden, bei dem es sich offenbar um einen Flug-
    zeugrumpf handelte. Unter den Muscheln und Algen war
    er kaum noch von den Felsen zu unterscheiden.
    Elias schwamm um das Ende des Rumpfs herum, spähte
    hinein und zuckte zurück, als der helle Strahl seiner Lampe
    auf drei Leichen fiel, die direkt vor ihm saßen. Elias schüttelte sich unwillkürlich. Er würde sich ihnen auf keinen
    Fall weiter nähern und Steins Instruktionen, die Ladungen
    sorgfältig zu platzieren, ignorieren. Er würde sie einfach
    scharf machen, sie in das Wrack werfen und dann schleu-
    nigst Abstand zwischen sich und diesem

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